TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Erste mRNA-Impfung gegen Lungenkrebs in klinischer Erprobung

In mehreren Ländern beginnt eine klinische Studie mit einem mRNA-Impfstoff gegen Lungenkrebs. Fachleute sehen großes Potenzial, dass diese innovative Therapie den Kampf gegen eine der tödlichsten Krebserkrankungen revolutionieren könnte.

Erste Testphase des mRNA-Impfstoffs gestartet

Lungenkrebs ist weltweit die häufigste Ursache für Krebstodesfälle, mit etwa 1,8 Millionen Todesopfern jährlich. In sieben Ländern, darunter Deutschland, Polen und Ungarn, wird ein neu entwickelter mRNA-Impfstoff an 130 Patienten erprobt. Die Teilnehmer der Studie umfassen sowohl Menschen im frühen als auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Diese erste klinische Phase soll zeigen, ob der Impfstoff das Potenzial hat, eine bahnbrechende Wende in der Lungenkrebsbehandlung einzuleiten.

mRNA-Technologie als Hoffnungsträger

Die mRNA-Technologie, die bereits in der Corona-Pandemie Anwendung fand, bietet neue Möglichkeiten in der Krebstherapie. Der Impfstoff BNT116, entwickelt von Biontech, zielt darauf ab, den Körper so zu programmieren, dass er gezielt Krebszellen bekämpft. Anders als bei herkömmlichen Behandlungen bleiben gesunde Zellen unberührt, was die Nebenwirkungen reduziert. Diese Technologie könnte ein entscheidender Schritt nach vorn sein, indem sie dem Immunsystem hilft, Lungenkrebszellen effektiver zu erkennen und zu zerstören.

Herausfordernde Therapiebedingungen

Lungenkrebs, insbesondere die nicht-kleinzellige Form, betrifft in Deutschland jährlich rund 3500 Menschen. Die Überlebensraten liegen derzeit bei 18 bis 24 Monaten, was im Vergleich zu früheren Werten von sechs bis neun Monaten bereits ein Fortschritt ist. Der neue Impfstoff könnte diese Rate weiter verbessern. Allerdings ist das Impfintervall in der Studie intensiv: Sechs Wochen lang erhalten die Teilnehmer wöchentlich sechs Injektionen, gefolgt von einer monatlichen Impfung über ein Jahr hinweg. Diese aufwendige Therapie erfordert hohe Belastbarkeit von den Patienten, verspricht aber auch bedeutende Fortschritte.

Zukünftige Forschung entscheidend

Wie sich die Therapie nach der aktuellen Testphase entwickeln wird, bleibt noch unklar. Es gibt zahlreiche offene Fragen, beispielsweise ob die Impfung langfristig notwendig ist oder ob sich die Krebszellen, ähnlich wie Viren, anpassen könnten. Der Leiter des Instituts für Lungenforschung und pneumologische Onkologie der Karl-Landsteiner-Gesellschaft, Arschang Valipour, betont, dass noch viele Jahre intensiver Forschung notwendig sind, bevor der Impfstoff in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann. Die Hoffnung auf einen Gamechanger in der Krebstherapie bleibt groß, doch bis zur endgültigen Marktreife sind noch zahlreiche Studien erforderlich.

Der potenzielle Durchbruch in der Behandlung von Lungenkrebs durch einen mRNA-Impfstoff markiert einen vielversprechenden Schritt nach vorn. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die Therapie im klinischen Alltag ankommt und Patienten in größerem Umfang zugutekommt.

Basierend auf Inhalten von www.derstandard.at und eigener Recherche.

Zu unserer Redaktion