Der Frankfurter Zoo steht vor einer grundlegenden Umgestaltung, um zeitgemäße Tierhaltung und intensivere Tiererlebnisse zu ermöglichen. Drei große Areale sowie ein Unterwassertunnel sollen dabei die Besucher noch näher an die Tiere heranbringen und den Zoo zu einem modernen Erlebnispark machen.
Neue Lebensräume und klimatische Vielfalt
Der Masterplan für die Zukunft des Frankfurter Zoos sieht die Schaffung von drei großen Bereichen vor, die verschiedene Klimazonen und Lebensräume widerspiegeln sollen. Vom Regenwald bis zur Savanne sollen natürliche Landschaften entstehen, in denen sich die Tiere freier bewegen können. So sollen im Südwesten des Zoos die Afrika-Areale Serengeti und Lomami entstehen, während im Nordosten ein Südamerika-Bereich mit dem Namen Manú geplant ist. Die neuen Anlagen sollen Besuchern ermöglichen, Tiergemeinschaften das ganze Jahr über in naturnahen Umgebungen zu beobachten.
Architektur und Besucherführung
Die Architektur der neuen Zoobauten soll in den Hintergrund treten und den Fokus auf das unmittelbare Erleben der Tiere legen. Geplant sind unter anderem Stege auf verschiedenen Ebenen, die durch Hallen und Volieren führen. Ein Highlight des Projekts wird ein gläserner Tunnel sein, der unter dem Wasserbecken der Flusspferde hindurchführt und den Besuchern eine ganz neue Perspektive auf diese Tiere bietet. Ziel ist es, dass Besucher das Gefühl haben, sich mitten in der natürlichen Umgebung der Tiere zu befinden, während die wirtschaftlichen Bereiche des Zoos klar getrennt bleiben.
Herausforderung moderner Tierhaltung
Die Neugestaltung des Zoos ist laut der Stadt Frankfurt am Main notwendig, um den aktuellen Ansprüchen an moderne Tierhaltung gerecht zu werden. Viele der bestehenden Gebäude stammen aus den 1950er- und 1960er-Jahren und sind baulich in schlechtem Zustand. Die verantwortliche Dezernentin Ina Hartwig betonte, dass der über 150 Jahre alte Zoo dringend eine grundlegende Modernisierung benötige. Die Pläne sehen vor, dass der Umbau in drei Phasen erfolgt und bis 2037 abgeschlossen sein könnte.
Historische Bedeutung und Zukunftsperspektiven
Der Frankfurter Zoo, gegründet im 19. Jahrhundert, ist nach dem Zoologischen Garten in Berlin der zweitälteste Zoo Deutschlands. Trotz seiner historischen Bedeutung sind viele der Anlagen nicht mehr zeitgemäß, weshalb eine grundlegende Umstrukturierung erforderlich ist. Der Zoo beherbergt auf elf Hektar über 5.000 Tiere aus 450 verschiedenen Arten und zählt zu den beliebtesten Zoos des Landes. Mit der geplanten Umgestaltung soll der Zoo sowohl für die Tiere als auch für die rund 750.000 jährlichen Besucher attraktiver werden.
Die geplante Umstrukturierung des Frankfurter Zoos könnte das Zooerlebnis revolutionieren und moderne Standards der Tierhaltung setzen.