Die französische Regierung hat entschieden: Begriffe wie „Steak“ oder „Wurst“ dürfen künftig nur noch für Produkte aus Fleisch verwendet werden. Damit reagiert Paris auf die Forderungen der Fleischindustrie, die mehr Transparenz für Verbraucher fordert. Kritiker befürchten jedoch Verwirrung und Nachteile für Hersteller pflanzlicher Alternativen.
Neue Regelung für Fleischbegriffe
Seit Ende Februar 2024 dürfen vegetarische Produkte in Frankreich nicht mehr mit Fleischbegriffen vermarktet werden. Auf einer von der Regierung veröffentlichten Liste stehen Begriffe wie „Schnitzel“, „Filet“ oder „Schinken“, die nun exklusiv für Fleischprodukte reserviert sind. Die Entscheidung wurde bereits 2020 getroffen, konnte aber wegen rechtlicher Streitigkeiten erst jetzt umgesetzt werden. Während die Fleischindustrie die Regelung begrüßt, sehen Verbraucherorganisationen Nachteile für die Kennzeichnung von Alternativprodukten.
Lockerungen und Ausnahmen
Die neue Verordnung erlaubt allerdings gewisse Ausnahmen. Fleischprodukte mit einem kleinen Anteil pflanzlicher Eiweiße dürfen weiterhin unter traditionellen Namen verkauft werden. Zudem gilt die Regelung nicht für vegetarische Produkte aus anderen EU-Ländern. Diese dürfen in Frankreich nach wie vor mit Fleischbegriffen vermarktet werden, da EU-weite Vorgaben dies erlauben.
Strafen und Übergangsfristen
Produzenten in Frankreich haben ein Jahr Zeit, ihre Bestände anzupassen und umzustellen. Einzelpersonen, die gegen die Regelung verstoßen, drohen Strafen von bis zu 1.500 Euro. Für Unternehmen kann dies sogar bis zu 7.500 Euro kosten. Die französische Regierung sieht in der Verordnung einen wichtigen Schritt, um Verbraucher besser zu informieren und traditionelle Fleischprodukte zu schützen.
Ein Signal für Europa?
Das Verbot in Frankreich wirft Fragen über den Umgang mit Fleischbegriffen auf pflanzlichen Produkten in Europa auf. Kritiker argumentieren, dass Verbraucher bereits ausreichend informiert sind und Begriffe wie „vegetarisches Steak“ eine wichtige Orientierung bieten. Unterstützer betonen dagegen den Schutz traditioneller Produkte.
Frankreichs Entscheidung, Fleischbegriffe für pflanzliche Produkte zu verbieten, stärkt den Schutz traditioneller Lebensmittel und sorgt für klare Kennzeichnungsregeln. Gleichzeitig bleiben Ausnahmen und EU-weite Unterschiede eine Herausforderung für eine einheitliche Umsetzung. Die Debatte zeigt, wie wichtig eine ausgewogene Balance zwischen Verbraucherschutz und Innovation im Lebensmittelmarkt ist.
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Basierend auf Inhalten von www.fr.de und eigener Recherche.