Eine neue Studie zeigt, dass die Clovis-Kultur vor etwa 13.000 Jahren Mammuts als Hauptnahrungsquelle nutzte. Chemische Analysen von Knochenresten geben Aufschluss über ihre Ernährung und Lebensweise. Die Jagd auf diese Megafauna war eng mit ihrer Mobilität und ihrem Überleben verbunden.
Mammutfleisch als Lebensgrundlage
Die Untersuchung eines 18 Monate alten Kindes, bekannt als Anzick-1, brachte neue Erkenntnisse über die Clovis-Diät. Stabilitätsanalysen von Radioisotopen in den Knochen des Jungen lassen auf die Ernährung seiner Mutter schließen. Diese konsumierte zu etwa 40 % Mammutfleisch, ergänzt durch Elche, Bisons und andere Großtiere. Kleinere Tiere spielten kaum eine Rolle, was die Clovis-Menschen als spezialisierte Großwildjäger ausweist.
Effiziente Nutzung von Ressourcen
Mammuts boten durch ihre Größe und ihr Wanderverhalten eine verlässliche Nahrungsquelle. Diese Strategie erlaubte es der Clovis-Kultur, sich schnell über Nord- und Südamerika auszubreiten. Wissenschaftler sehen darin einen wesentlichen Faktor für ihre erfolgreiche Anpassung an unterschiedliche Umgebungen. Die Fokussierung auf Großwild wie Mammuts erleichterte es, neue Lebensräume ohne Abhängigkeit von regional variierenden kleineren Wildbeständen zu erschließen.
Die Jagd und ihre Konsequenzen
Die Spezialisierung auf Mammuts hatte jedoch auch Nachteile. Intensive Bejagung könnte eine der Ursachen für das Aussterben dieser Tiere am Ende der letzten Eiszeit gewesen sein. Kombiniert mit den klimatischen Veränderungen führte die Dezimierung der Mammutpopulationen möglicherweise zu einer Anpassungskrise für die Clovis-Menschen, deren Überleben eng mit dieser Ressource verbunden war.
Einblicke in die Vergangenheit
Die Erkenntnisse der Studie, veröffentlicht in Science Advances, liefern ein detailreiches Bild der Clovis-Diät und ihrer Jagdmethoden. Sie zeigen, dass die Ernährung nicht nur das Überleben sicherte, sondern auch die Mobilität und kulturelle Entwicklung der frühen Amerikaner maßgeblich prägte. Die Ergebnisse laden dazu ein, den Einfluss des Menschen auf das Aussterben großer Tierarten kritisch zu hinterfragen.
Die Forschungsergebnisse unterstreichen, wie stark die Ernährung der Clovis-Menschen von Großtieren wie Mammuts abhing. Ihre Anpassungsfähigkeit und Jagdstrategien waren Schlüssel für ihre Ausbreitung und ihr Überleben. Doch diese Abhängigkeit könnte auch zur Übernutzung der Megafauna beigetragen haben.
Wie bewerten Sie die Rolle des Menschen in der Ökologie der Eiszeit? Trug die Jagd stärker zum Aussterben der Mammuts bei als das Klima?
Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de und eigener Recherche.