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Einzigartiges Gerechtigkeitsempfinden: Menschen und Tiere im Vergleich

Wie fair ist die Tierwelt? Eine neue Meta-Analyse widerspricht bisherigen Annahmen und zeigt, dass Tiere weniger eifersüchtig sind als oft vermutet. Stattdessen reagieren sie vorwiegend auf Enttäuschungen und nicht auf soziale Vergleiche – im Gegensatz zum Menschen, dessen Sinn für Gerechtigkeit einzigartig bleibt.

Wut im Käfig: Beobachtungen aus Studien

Forscher untersuchten in 23 Studien das Verhalten von über 60.000 Tieren aus 18 verschiedenen Arten. Ein Beispiel: Kapuzineräffchen reagierten wütend, wenn ihr Artgenosse eine Traube erhielt, während sie nur eine Gurke bekamen. Solche Reaktionen wurden bisher oft als Zeichen für ein Fairness-Empfinden interpretiert. Doch die Meta-Analyse zeigt: Es handelt sich eher um Enttäuschung darüber, dass die Tiere weniger bekommen als möglich, nicht darum, dass andere bevorzugt werden.

Unterschiede zwischen Mensch und Tier

Während Tiere bei ungerechter Behandlung vor allem enttäuscht sind, basiert das menschliche Gerechtigkeitsempfinden stark auf sozialen Vergleichen. Studien zeigen, dass selbst Kleinkinder auf ungleiche Verteilungen reagieren und gerechte Aufteilungen als belohnend empfinden. Dieses Verhalten könnte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung komplexer Gesellschaften gespielt haben – eine Fähigkeit, die Tieren weitgehend fehlt.

Alternative Interpretationen tierischen Verhaltens

Die Analyse zeigte, dass Tiere auch dann enttäuscht reagierten, wenn der Vorteil nicht an einen Artgenossen, sondern beispielsweise an einen leeren Käfig ging. Dies untermauert die These, dass der Vergleich mit anderen Tieren für ihre Reaktion keine entscheidende Rolle spielt. Stattdessen protestieren sie gegen die mangelnde Erfüllung ihrer Erwartungen durch den Menschen.

Noch offene Fragen in der Forschung

Obwohl die Meta-Analyse die Einzigartigkeit des menschlichen Fairness-Sinns betont, ist das Verhalten vieler Tierarten bisher nicht vollständig erforscht. Künftige Studien könnten zeigen, ob es unter bestimmten Bedingungen doch Hinweise auf soziale Vergleiche im Tierreich gibt. Bis dahin bleibt unser ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden ein entscheidendes Merkmal, das uns von anderen Arten unterscheidet.

Die neue Meta-Analyse verdeutlicht, dass Tiere hauptsächlich auf enttäuschte Erwartungen reagieren, während der soziale Vergleich eine geringere Rolle spielt. Im Gegensatz dazu ist das menschliche Gerechtigkeitsempfinden stark von Vergleichen geprägt und ermöglicht komplexe gesellschaftliche Strukturen. Damit bleibt unser Sinn für Fairness ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal im Tierreich.

Was denken Sie? Sind soziale Vergleiche und Fairness rein menschliche Konzepte, oder könnten Tiere doch zu ähnlichen Empfindungen fähig sein?

Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de und eigener Recherche.

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