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Gewächshaus 1×1 für Anfänger: Ihr Guide für die eigene heimische Superfood-Oase

Wer sich ein hübsches Gewächshaus im eigenen Garten wünscht, ist nicht selten im ersten Moment überfordert. Wo soll es hin? Wie groß muss es sein? Was brauche ich für den Bau? Fragen über Fragen. Um etwas Klarheit in das anstehende Projekt zu bringen, erklären wir Ihnen in unserem Guide alles, was Sie über den Bau Ihrer eigenen heimischen Superfood-Oase wissen müssen.

Vorteile eines Gewächshauses

Ein eigenes Gewächshaus im Garten stehen zu haben, bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen schützt es vor kalten Temperaturen und unerwarteten Wetterumschwüngen. Während der Wintermonate kann es so eisig werden, dass einige Pflanzen das nicht überleben würden. Zudem kommt es aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu heftigen Wetterphänomenen, wie Sturm, Hagel oder extremen Niederschlägen. Hier bietet ein Gewächshaus in den meisten Fällen ausreichend Schutz.

Dank der wärmeren Temperaturen im Inneren ist darüber hinaus eine frühere Aussaat möglich. Auch Pflanzen, die die restliche Zeit außerhalb des Gewächshauses wachsen, können bei Bedarf übersiedelt werden und hier überwintern. Zusätzlich erschwert ein Gewächshaus unerwünschten Gästen den Zutritt, wodurch es zu deutlich weniger Schädlingsbefall kommt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Ihrem eigenen Gewächshaus

Im Folgenden zeigen wir Ihnen, worauf es beim Bauen ankommt: von der Planung bis hin zum Bau des Dachs Ihres Gewächshauses – und das ganz einfach Schritt für Schritt. Somit bleiben am Ende sicherlich keine Fragen mehr offen.

Schritt 1: Planung

Wie alles im Leben, sollte auch der Bau des eigenen Gewächshauses sorgfältig geplant werden. Denn eine gute Planung beugt dem Aufkommen von Problemen und Ungereimtheiten im weiteren Verlauf des Bauprojekts vor.

Welche Bauweise?

Bevor Sie mit dem Bauen loslegen, müssen ein paar Entscheidungen getroffen werden. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Bauweisen für Ihr Gewächshaus: freistehend oder angelehnt.

Ein freistehendes Gewächshaus findet auf jeder freien Fläche in Ihrem Garten Platz. Durch die vier Wände fließt von jeder Seite Licht ins Innere, wodurch es sich optimal für Pflanzen mit langen Trieben und Topfkulturen, wie Tomaten oder Gurken, eignet.

Soll das Gewächshaus an einer Mauer, etwa der Hauswand, stehen, ist die Rede von einer angelehnten Bauweise. Da eine Seite bereits abgedeckt ist, werden nur noch drei Seitenwände benötigt. Der Lichteinfall ist auf diese drei Seiten begrenzt. Der große Vorteil besteht darin, dass eine Wand viel Wärme speichert und das Gewächshaus auf diese Weise leichter warmgehalten wird.

Welcher Standort?

Ist die passende Bauweise gewählt, stellt sich nur noch die Frage, wo das Pflanzenparadies stehen soll. Bei diesem Punkt gilt es zu bedenken, was Pflanzen brauchen, um bestmöglich wachsen zu können. Für die Photosynthese ist das vor allem viel Sonnenlicht. Darum sollten Sie ein sonniges Plätzchen suchen und das Gewächshaus nach Süden hin ausrichten, damit so viel Licht wie möglich hineinfließen kann.

Abgesehen davon ist viel Wert auf einen windgeschützten Ort zu legen. Die Wände selbst bieten zwar Schutz; bei starken Windböen oder Sturm reicht das allerdings nicht mehr aus. Steht das Gewächshaus in der Nähe von Gebäuden oder Hecken, die etwas Wind zurückhalten, kommt das der Stabilität zugute. Von Bäumen ist jedoch Abstand zu halten. Herabfallende Äste oder gar umfallende Bäume bei heftigen Wetterverhältnissen können Ihr Gewächshaus beschädigen oder sogar zerstören.

Schritt 2: Besorgungen erledigen

Haben Sie einen Platz gefunden und eine Bauweise gewählt, geht es für Sie ab in den Baumarkt, um die notwendigen Materialien zu besorgen.

Für das Grundgerüst werden mehrere Latten und Streben benötigt, die möglichst stabil und witterungsbeständig sein sollten. Tannen- oder Fichtenholz würde sich beispielsweise anbieten. Wollen Sie das Zuschneiden lieber nicht selbst in die Hand nehmen, kann das ein Profi im Baumarkt für Sie übernehmen.

Als Wandverkleidung empfehlen wir Kunststoffplatten – um genauer zu sein: Polycarbonat-Stegplatten oder Acrylglas-Doppelstegplatten. Diese überzeugen durch ihre Langlebigkeit und sind besonders wetterbeständig und bruchsicher. Ein weiteres Plus: die Kammern einer Stegplatte weisen eine gute Isolation auf. Halten Sie für das Dach Ausschau nach bruchsicheren und UV-beständigen Kunststoffplatten – lichtdurchlässige Wellplatten sind optimal geeignet.

Um aus den Latten und Platten ein Gewächshaus zu bauen, brauchen Sie natürlich ebenso Werkzeuge wie eine Bohrmaschine, eine Säge und Schrauben. Die folgende Infografik fasst diese übersichtlich zusammen:

Für den Bau Ihres Gewächshauses brauchen Sie einige Materialien (© ws-onlinshop.de).
Für den Bau Ihres Gewächshauses brauchen Sie einige Materialien (© ws-onlinshop.de).

Schritt 3: Fundament anlegen

Das Fundament ist das A und O für einen stabilen Stand Ihres Pflanzenparadieses. Ohne Fundament riskieren Sie, dass das fertige Gewächshaus im Boden versinkt oder schon bei schwachen Windböen zusammenfällt. Außerdem schützt es die darin befindlichen Pflanzen im Winter vor Bodenfrost. In diesem Punkt können Sie sich zwischen einem Punkt- und einem Streifenfundament entscheiden.

Ein Punktfundament eignet sich in erster Linie für Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die sich bereits an einem kleineren Gewächshaus erfreuen. Die Stabilität entsteht, indem mehrere Pfosten in den Boden einbetoniert werden. Wünschen Sie sich ein größeres Gewächshaus, sind Sie mit einem Streifenfundament gut beraten. Hier wird ein Schalungsrahmen gebildet und anschließend mit Beton gefüllt.

Schritt 4: Grundgerüst aufstellen

Beginnen Sie beim Grundgerüst mit den Seitenteilen. Legen Sie die benötigten Holzbalken und Streben ähnlich der folgenden Skizze auf einen ebenen Untergrund. Bevor die Einzelteile miteinander verschraubt werden, sollten Sie sie mit Holzleim verkleben. Tipp: Sparen Sie nicht mit dem Holzleim, damit alles gut hält!

Ein stabiles Grundgerüst muss gut verklebt und verschraubt sein (© ws-onlineshop.de).
Ein stabiles Grundgerüst muss gut verklebt und verschraubt sein (© ws-onlineshop.de).

Danach kommen die Querstreben zur Anwendung. Sie dienen dazu, die Außenwände zu stabilisieren und zu entlasten. Für den Türrahmen müssen an einer der Giebelseiten noch zwei zusätzliche senkrechte Holzbalken mit einer Querlatte eingesetzt werden.

Tipp: Wenn Sie einen Schlitz aus der Querlatte aussägen, können Sie dort den Bolzenriegel einsetzen und das fertige Gewächshaus von außen und innen verschließen.

Schritt 5: Kunststoffplatten einsetzen

Steht das Grundgerüst, können die Wände eingesetzt werden. Dabei sollten Doppelstegplatten vor ihrer Verwendung noch bearbeitet werden: Verschließen Sie die offenen Kammern mit einem atmungsaktiven – keinesfalls mit einem dichten – Band. Ansonsten bildet sich im schlimmsten Fall Grünspan als Folge von eindringendem Schmutz und Feuchtigkeit. Obendrein hält das Band Ungeziefer fern.

Wir raten Ihnen, die Platten anschließend in das Holzgerüst zu klemmen. Auf diese Weise müssen Sie keine Löcher in die Platten bohren. Das wiederum verhindert sowohl das Eindringen von Schmutz als auch das Entstehen von Spannungsrissen bei Temperaturschwankungen. Zum Einklemmen braucht es zusätzliche Holzleisten am Holzrahmen der Seitenwände, die u-förmig montiert werden. Offene Schnittkanten können mit U-Profilen abgedeckt werden.

Schritt 6: Dach decken

Zum Schluss muss noch das Dach abgedeckt werden. Achten Sie darauf, dass das Dach entweder ein- oder beidseitig schräg abfällt. Das garantiert, dass sich keine Verschmutzungen am Dach sammeln können und Niederschläge einfach abfließen bzw. abrutschen.

Die Wellplatten brauchen eine Querlattung im Abstand von 50-80 cm. Bohren Sie anschließend mit einem Kegelbohrer Löcher hinein und montieren Sie die Platten mithilfe spezieller Schrauben mit Unterlegscheiben am Grundgerüst. Die Unterlegscheiben decken die Löcher ab, sodass weder Regenwasser noch Ungeziefer auf diesem Weg ins Innere gelangen.

Gewächshaus in wenigen Schritten selbst gemacht!

Insgesamt lohnt sich eine gründliche Planung vor dem Bau Ihres eigenen Gewächshauses. Damit wird sichergestellt, dass das Projekt ein Erfolg wird und Sie möglichst lange Freude daran haben. Mit den richtigen Materialien und etwas Geschick können Sie in wenigen Schritten Ihre eigene Superfood-Oase bauen und mit dem Bepflanzen beginnen.

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