Stars wie Mark Ruffalo und Technologen wie Wikipedia-Gründer Jimmy Wales setzen sich dafür ein, dass soziale Netzwerke nicht von Milliardären wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg dominiert werden. Mit dem AT-Protokoll von Bluesky soll eine dezentrale und demokratische Alternative geschaffen werden.
Ein Protokoll für soziale Netzwerke ohne Monopole
Bluesky, ein aufstrebendes soziales Netzwerk mit rund 27 Millionen Nutzern, positioniert sich als Alternative zu Elon Musks X und Meta-Plattformen. Das Besondere: Es basiert auf dem sogenannten AT-Protokoll (Authenticated Transfer), das Nutzern ermöglicht, zwischen Netzwerken zu wechseln und ihre Daten mitzunehmen. Ziel ist es, die Kontrolle über Inhalte und Verbindungen zu dezentralisieren, damit kein Milliardär ein Netzwerk nach Belieben umgestalten kann.
Eine neue Initiative namens „Free Our Feeds“ will diese Vision unterstützen. Mit prominenten Unterstützern wie Schauspieler Mark Ruffalo und Wikipedia-Gründer Jimmy Wales soll das AT-Protokoll weiterentwickelt und unabhängiger gemacht werden. Das Projekt will sicherstellen, dass Nutzer immer Alternativen haben, selbst wenn Bluesky selbst eines Tages von Investoren übernommen wird.
Technologische Innovation mit prominenter Unterstützung
Das Projekt plant, innerhalb von drei Jahren 30 Millionen US-Dollar zu sammeln, um die Infrastruktur für dezentrale Netzwerke auszubauen. Im ersten Schritt sollen 4 Millionen US-Dollar in die Entwicklung eines zweiten „Relays“ fließen, das den Datenaustausch innerhalb des AT-Protokolls steuert. Bisher liegt diese Funktion ausschließlich in Blueskys Händen, was das Risiko einer Machtkonzentration birgt.
„Das AT-Protokoll ermöglicht es, eine Vielzahl von Netzwerken aufzubauen, ohne dass ein einzelner Milliardär die Kontrolle übernimmt“, erklärt Robin Berjon, ein Technologe und Mitinitiator des Projekts. „Damit schaffen wir Alternativen zu traditionellen sozialen Netzwerken wie Facebook und X.“
Ein Netzwerk für die Zukunft
Bluesky-CEO Jay Graber unterstützt die Initiative und betont die Notwendigkeit, offene Netzwerke zu fördern. „Neue Organisationen und Partner, die auf dem AT-Protokoll aufbauen, bedeuten mehr Auswahl und eine bessere Nutzererfahrung“, sagt Graber.
Neben der Infrastruktur arbeitet Free Our Feeds auch an offenen und demokratischen Governance-Strukturen, um das Protokoll weiterzuentwickeln. In Zukunft könnten Brücken zu anderen dezentralen Protokollen wie Mastodons ActivityPub gebaut werden, um eine noch breitere Vernetzung zu ermöglichen.
Eine neue Ära sozialer Netzwerke
Das langfristige Ziel von Free Our Feeds ist es, Entwicklern den Aufbau neuer sozialer Netzwerke zu erleichtern. Mit einer ausgereiften Infrastruktur könnten in kürzester Zeit Alternativen entstehen, die nicht nur Twitter oder Facebook ersetzen, sondern ganz neue Ansätze für soziale Plattformen bieten.
Die Initiative „Free Our Feeds“ zeigt, wie technologische Innovation und Zusammenarbeit eine Alternative zu den zentralisierten Netzwerken großer Konzerne schaffen können. Mit dem AT-Protokoll könnten soziale Netzwerke dezentraler, demokratischer und benutzerfreundlicher werden. Diese Vision bietet die Chance, das Machtgefüge im digitalen Raum nachhaltig zu verändern und die Kontrolle zurück in die Hände der Nutzer zu legen.
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Basierend auf Inhalten von www.fortune.com und eigener Recherche.