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Klassische Musik als Therapie: Neue Ansätze gegen Depression

Klassische Musik, ob von Bach, Beethoven oder Mozart, hat seit Langem den Ruf, positive Auswirkungen auf die Stimmung zu haben. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen nun, wie Musik das Gehirn beeinflusst und dabei sogar helfen kann, Depressionen zu lindern. Diese Entdeckungen könnten den Weg für innovative Therapieansätze ebnen, besonders für Patienten, bei denen herkömmliche Behandlungen nicht wirken.

29082024 13 GER Klassische Musik als Therapie Neue Ansätze gegen Depression

Musik und Gehirn: Neue Erkenntnisse

Forscher der Shanghai Jiao Tong University haben mittels Hirnwellenmessungen und Bildgebungsverfahren herausgefunden, wie klassische Musik das Gehirn positiv beeinflusst. Bei 13 Patienten mit therapieresistenter Depression, die bereits Elektroden für tiefe Hirnstimulation implantiert hatten, konnte gezeigt werden, dass Musik neuronale Schwingungen synchronisiert. Diese Synchronisation findet zwischen dem auditiven Kortex, der sensorische Informationen verarbeitet, und dem Belohnungskreislauf statt, der für die Verarbeitung emotionaler Informationen zuständig ist.

Die Rolle des BNST-NAc-Kreislaufs

Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass der sogenannte BNST-NAc-Kreislauf, ein Teil des erweiterten Amygdalakomplexes, eine zentrale Rolle in der emotionalen Informationsverarbeitung spielt. Durch die Synchronisierung der neuronalen Schwingungen in diesem Kreislauf wird die antidepressive Wirkung der Musik verstärkt. Besonders deutlich wurde dies bei Patienten, die eine hohe Wertschätzung für Musik haben, da sie stärkere neuronale Synchronisation und bessere Behandlungsergebnisse zeigten.

Personalisierte Musiktherapie als Zukunftsvision

Durch die Aufteilung der Patienten in Gruppen je nach Musikpräferenz konnten die Forscher individuelle Unterschiede in der Wirkung von Musik auf die Gehirnaktivität untersuchen. Dies führte zur Entwicklung personalisierter Musiktherapiepläne, die das Behandlungsergebnis optimieren. Interessanterweise konnten selbst Patienten mit geringer Musikappreciation durch gezielte Modifikationen wie das Einfügen von Theta-Frequenzrauschen eine gesteigerte Musikwahrnehmung erfahren.

Ausblick: Integration von Musik in die Therapie

Die Studie verdeutlicht das Potenzial, Musik als therapeutisches Mittel gegen Depressionen einzusetzen. Zukünftig planen die Forscher, auch andere sensorische Stimuli wie visuelle Eindrücke zu integrieren, um die therapeutischen Effekte weiter zu verstärken. Die Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Disziplinen soll zur Entwicklung digitaler Gesundheitsprodukte führen, die auf Musiktherapie basieren. Diese könnten in Form von Apps oder tragbaren Geräten den Alltag der Betroffenen verbessern und ihnen helfen, ihre Emotionen besser zu kontrollieren.

Diese neuen Erkenntnisse zeigen, dass Musiktherapie nicht nur eine unterstützende Rolle bei der Behandlung von Depressionen spielen könnte, sondern auch die Basis für innovative, patientenorientierte Behandlungsmethoden bildet. Die Kombination aus fortschrittlicher Technologie und den natürlichen, beruhigenden Eigenschaften klassischer Musik bietet vielversprechende Perspektiven für die Zukunft der psychischen Gesundheit.

Basierend auf Inhalten von www.goodnewsnetwork.org und eigene Recherche

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