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Mythen über Windräder: Fakten statt Fiktion

Über Windkraftanlagen kursieren zahlreiche Mythen, die oft den Ausbau dieser umweltfreundlichen Technologie verzögern. Von angeblich schädlichem Infraschall über nicht recycelbare Materialien bis zu Gefahren für die Tierwelt – was ist wirklich dran? Eine umfassende Studie der ETH Zürich hat die häufigsten Behauptungen untersucht und liefert klare Antworten. Die Ergebnisse zeigen, wo Mythen entkräftet werden können und welche Herausforderungen tatsächlich bestehen.

190125 02 GER Mythen über Windräder Fakten statt Fiktion

Infraschall: Gefährlich oder harmlos?

Eines der bekanntesten Argumente gegen Windräder ist der sogenannte Infraschall. Kritiker behaupten, dass diese tiefen Frequenzen gesundheitliche Schäden wie Schlafstörungen hervorrufen könnten. Doch Studien, darunter Forschungen des Bayreuther Zentrums für Ökologie- und Umweltforschung, widerlegen diese Behauptung: Moderne Windkraftanlagen erzeugen keine gesundheitsschädlichen Infraschallwerte. Verwirrung entsteht häufig durch veraltete Untersuchungen aus den 1990er-Jahren, als frühe Prototypen noch unzureichend optimiert waren.

Recycling und Materialien: Fortschritte in der Technologie

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Materialien der Rotorblätter, die aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen und schwer zu recyceln sind. Hier gibt es jedoch Fortschritte: Moderne Anlagen verwenden zunehmend recycelbare Harze, die am Ende der Lebensdauer wiederverwertet werden können. Bedenken über Schadstoffe, die angeblich aus den Rotorblättern austreten, wurden hingegen wissenschaftlich entkräftet. Laut der ETH Zürich stammen solche Behauptungen oft aus nicht belegten Gutachten und fehlenden Daten.

Auswirkungen auf die Tierwelt: Schutzmaßnahmen notwendig

Windräder stehen auch in der Kritik, eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse zu sein. Während Studien belegen, dass Windkraftanlagen weltweit jährlich einige Hunderttausend Vögel töten, sind andere menschengemachte Strukturen wie Gebäude oder Straßen für deutlich mehr Todesfälle verantwortlich. Fledermäuse hingegen sind stärker betroffen, weshalb innovative Schutzmaßnahmen wie intelligente Abschaltsysteme während der Nachtmigration entwickelt werden müssen. Dies zeigt, dass Windkraft umweltfreundlicher gestaltet werden kann, ohne den Ausbau zu bremsen.

Die Studie der ETH Zürich zeigt, dass viele Mythen über Windräder wissenschaftlich widerlegt sind. Weder Infraschall noch Schadstoffe stellen bei modernen Anlagen ernsthafte Probleme dar. Dennoch gibt es Potenzial für Verbesserungen, insbesondere beim Tierschutz und der Recyclingfähigkeit. Mit fortschreitender Technologie bleibt Windkraft eine der vielversprechendsten Optionen für eine nachhaltige Energiezukunft.

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