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Nachhaltigkeit im All: Der erste Satellit aus Holz

Japanische Ingenieure haben einen Satelliten aus Holz namens LignoSat entwickelt, der 2025 ins All starten soll. Das Projekt zielt darauf ab, die Umweltverträglichkeit dieses Materials unter extremen Bedingungen zu testen. Gleichzeitig soll der Satellit ein nachhaltiges Modell für zukünftige Raumfahrttechnologien bieten.

151124 10 GER Nachhaltigkeit im All Der erste Satellit aus Holz

Holz als Werkstoff im Weltraum

In der lebensfeindlichen Umgebung des Alls bietet Holz überraschende Vorteile. Ohne Sauerstoff kann es nicht brennen, und die Abwesenheit von Feuchtigkeit und Mikroben schützt es vor Verfall. Das Hauptziel von LignoSat ist es, beim Wiedereintritt vollständig zu verglühen und dadurch keine schädlichen Rückstände zu hinterlassen. Herkömmliche Satelliten setzen beim Verglühen Aluminiapartikel frei, die jahrelang in der Atmosphäre verbleiben und die Umwelt belasten.

Strenge Tests für den Einsatz im All

Der Satellit besteht aus Magnolienholz, das sich in umfangreichen Tests als besonders widerstandsfähig erwiesen hat. Diese Tests wurden von der Kyoto University in Zusammenarbeit mit Sumitomo Forestry durchgeführt, einem traditionsreichen japanischen Unternehmen. Bereits auf der Internationalen Raumstation (ISS) konnte Holz seine Stabilität unter extremen Bedingungen unter Beweis stellen. Koji Murata, Leiter des Projekts, erklärte, dass die Deformation des Materials im All ebenfalls untersucht werden soll.

Ein Modell für zukünftige Raumfahrt

LignoSat hat eine kompakte Größe, etwa wie eine große Kaffeetasse, und wird sechs Monate lang die Erde umkreisen. Nach Abschluss seiner Mission wird er gezielt in die Erdatmosphäre gelenkt, um schadstofffrei zu verglühen. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, könnte Holz in der Raumfahrt als nachhaltige Alternative zu Aluminium etabliert werden. Dies würde nicht nur die Entstehung von Weltraummüll reduzieren, sondern auch zur Verbesserung der Umwelt beitragen.

Herausforderungen und Potenzial

Mit jährlich rund 2.000 geplanten Satellitenstarts in den kommenden Jahren steigt die Belastung der Atmosphäre durch Aluminiapartikel weiter an. Projekte wie LignoSat könnten dazu beitragen, diesen Trend zu brechen und umweltfreundlichere Alternativen zu fördern. Auch wenn Holz langfristig nicht alle technischen Materialien ersetzen wird, zeigt dieses Experiment neue Wege für eine nachhaltigere Raumfahrt auf.

Die Tests mit LignoSat könnten den Weg für umweltfreundlichere Technologien in der Raumfahrt ebnen und die Belastung durch Aluminiumpartikel verringern. Das Projekt zeigt, dass Holz trotz seiner Einfachheit auch in extremen Umgebungen einsetzbar ist. Solche Innovationen sind essenziell, um die Raumfahrt nachhaltiger zu gestalten und langfristig die Erde zu schützen.

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