Papst Franziskus hat beschlossen, den gesamten Vatikan auf Solarenergie umzustellen. In einem Dekret verfügte er den Bau einer großen Solaranlage auf einem Grundstück nördlich von Rom. Diese Anlage soll den gesamten Energiebedarf des Vatikanstaates decken.
Agro-Photovoltaiksystem in Santa Maria di Galeria
Die geplante Solaranlage wird in Santa Maria di Galeria errichtet, einem landwirtschaftlich genutzten Gebiet, das auch Einrichtungen von Radio Vatikan beherbergt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Solaranlagen wird hier ein Agro-Photovoltaiksystem installiert, das sowohl Energie erzeugt als auch landwirtschaftliche Nutzung ermöglicht. Dieses Gebiet ist etwa zehnmal so groß wie die Vatikanstadt und umfasst 420 Hektar. Details zu Größe, Zeitrahmen und Kosten der Anlage wurden nicht bekannt gegeben.
Beauftragte und Verwaltungsstruktur
Papst Franziskus ernannte Kardinal Fernando Vérgez Alzaga und Erzbischof Giordano Piccinotti zu „Außerordentlichen Kommissaren“ für das Projekt. Sie sind für die Verwaltung der Solaranlage und die Kommunikation mit italienischen Behörden zuständig. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung, die der Papst der nachhaltigen Energiegewinnung beimisst.
Bezug zur Enzyklika „Laudato Sì“
Das Dekret trägt den Namen „Fratello Sole“, inspiriert von Franz von Assisi, und bezieht sich auf die Enzyklika „Laudato Sì“ von 2015. In dieser Enzyklika fordert Papst Franziskus dazu auf, unsere Lebensstile und Konsumgewohnheiten zu ändern, um den Klimawandel zu bekämpfen. Der Vatikan ist seit 2022 dem UN-Rahmenabkommen über Klimawandel beigetreten und setzt sich für Klimaneutralität ein. Solarenergie spielt dabei eine zentrale Rolle.
Frühere Initiativen und weitere Pläne
Bereits 2008 wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Audienzhalle im Vatikan installiert, ein Geschenk des Bonner Unternehmens Solarworld an Papst Benedikt XVI. Informationen über den Ertrag dieser Anlage sind jedoch nicht verfügbar. Mit dem neuen Projekt in Santa Maria di Galeria wird ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung unternommen.
Papst Franziskus setzt ein starkes Zeichen für den Umweltschutz und die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Umsetzung des Solarprojekts zeigt, dass technologische Fortschritte und Umweltschutz Hand in Hand gehen können und sollen.