Europäische Weltraumforscher haben auf dem Mars ein bizarres Phänomen entdeckt: Tausende dunkle Formationen, die an riesige Spinnen erinnern, kriechen über die eisige Oberfläche des roten Planeten. Die Aufnahmen der ESA-Raumsonden Mars Express und ExoMars Trace Gas Orbiter zeigen, dass es sich dabei nicht um außerirdische Lebewesen handelt, sondern um ein faszinierendes geologisches Spektakel.
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Ein saisonales Naturschauspiel
Die „Spinnen“ entstehen durch saisonale Veränderungen auf dem Mars, ähnlich wie auf der Erde. Im Winter gefriert das Kohlendioxid in der Atmosphäre und bildet eine Schicht aus Trockeneis auf dem Boden. Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, sublimiert das Trockeneis, geht also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über. Dieser Prozess wiederholt sich jährlich und formt die charakteristischen Strukturen auf der Marsoberfläche.
Explosive Kräfte unter der Oberfläche
Das entstehende Gas wird unter der Eisdecke eingeschlossen und baut einen immer höheren Druck auf. Schließlich bricht das Gas mit einem Knall durch das Eis, reißt dunklen Staub aus dem Untergrund mit und verteilt ihn in der dünnen Marsatmosphäre. Dadurch entstehen die charakteristischen schwarzen Flecken und die spinnenartigen Kanäle, die sich unter dem Eis in den Boden fressen. Diese Kanäle können mehrere hundert Meter lang werden und bilden komplexe Netzwerke.
Hochauflösende Bilder enthüllen Details
Die ESA-Raumsonden Mars Express und ExoMars Trace Gas Orbiter liefern detaillierte Aufnahmen des Phänomens. Die High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord von Mars Express erfasst die dunklen Flecken, die durch das entweichende Gas und den Staub entstehen. Das Colour and Stereo Surface Imaging System (CaSSIS) an Bord von ExoMars TGO zeigt die verzweigten Kanäle unter dem Eis. Diese hochauflösenden Bilder ermöglichen es den Wissenschaftlern, die Entwicklung und Dynamik der „Spinnen“ über mehrere Marsjahre hinweg zu beobachten.
Inca City: Rätselhafte Strukturen
Besonders auffällig sind die Aufnahmen aus der Region Inca City, einem netzartigen System von Gräben, das an die Ruinen einer alten Zivilisation erinnert. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass es sich um natürliche geologische Prozesse handelt, die möglicherweise mit alten Einschlagkratern zusammenhängen. Die einzigartigen Formationen in Inca City ermöglichen Forschern, die Wechselwirkungen zwischen der Marsoberfläche und der Atmosphäre besser zu verstehen.
Die Entdeckung der „schwarzen Spinnen“ auf dem Mars ist ein faszinierendes Beispiel für die dynamische geologische Aktivität auf dem roten Planeten. Diese Beobachtungen unterstreichen die Bedeutung kontinuierlicher Erforschung und Überwachung des Mars durch Orbiter und Rover. Während wir mehr über diese einzigartigen Formationen lernen, eröffnen sich neue Fragen über die komplexen Prozesse, die die Oberfläche unseres Nachbarplaneten formen und verändern.