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Riesenhamsterratten im Einsatz gegen Wildtierhandel

Illegale Geschäfte mit Wildtieren gehören zu den weltweit lukrativsten Verbrechen. Nun könnte eine ungewöhnliche Methode helfen, den Schmuggel einzudämmen: Afrikanische Riesenhamsterratten werden darauf trainiert, verbotene Produkte wie Elfenbein, Pangolinschuppen und seltene Hölzer aufzuspüren. Dank ihrer feinen Nasen und geringen Haltungskosten könnten sie in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Wildtierhandels spielen. Eine aktuelle Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse für ihren Einsatz an Flughäfen und Grenzkontrollen.

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Neue Spürhunde der besonderen Art

Bisher setzen Behörden auf speziell ausgebildete Spürhunde und Röntgenscanner, um geschmuggelte Wildtierprodukte aufzudecken. Doch diese Methoden sind teuer, zeitaufwendig und oft ineffektiv, wenn es um das Aufspüren von in legalen Waren versteckten Materialien geht. Afrikanische Riesenhamsterratten (Cricetomys ansorgei) könnten hier eine kostengünstige und hochpräzise Alternative bieten.

Wissenschaftler der APOPO-Forschungs- und Trainingsstation in Tansania haben die Nager darauf trainiert, bestimmte Gerüche zuverlässig zu erkennen. Ihre Fähigkeit, sich in engen Räumen zu bewegen, macht sie besonders geeignet für den Einsatz in Frachthallen und Lagerhäusern. Zudem können sie anders als Hunde problemlos zwischen verschiedenen Trainern wechseln, was ihre Flexibilität erhöht.

Gezieltes Training für die Wildtierfahnder

In einer aktuellen Studie wurden elf Ratten intensiv mit positiver Verstärkung trainiert. Sie lernten, den Geruch von Elfenbein, Nashornhorn und geschützten Hölzern zu identifizieren, indem sie ihre Nasen für eine bestimmte Zeit über Proben hielten. Durch regelmäßiges Training konnten sie schließlich mit hoher Genauigkeit zwischen legalen und illegalen Materialien unterscheiden.

Besonders beeindruckend: Die Ratten entdeckten Schmuggelware auch dann, wenn sie in dichten Frachträumen oder unter harmlosen Waren versteckt war. Diese Fähigkeit übertrifft sogar die Leistung vieler Spürhunde, die in beengten Räumen oft Schwierigkeiten haben. Ihre geringe Größe ermöglicht ihnen den Zugang zu Bereichen, die für Hunde unzugänglich sind.

Einsatz an Flughäfen und Grenzen

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Riesenhamsterratten in Zukunft verstärkt an Flughäfen, Seehäfen und Grenzübergängen eingesetzt werden könnten. Ihr Vorteil: Sie sind günstiger in der Ausbildung, haben eine längere Lebensdauer als Hunde und sind robuster gegenüber extremen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Besonders in afrikanischen und südostasiatischen Ländern, wo Wildtierhandel ein großes Problem darstellt, könnte ihr Einsatz wertvolle Hilfe leisten. Sollten die trainierten Ratten flächendeckend eingeführt werden, könnten sie den illegalen Handel erheblich erschweren und bestehende Schmuggelnetzwerke empfindlich stören.

Ein neuer Ansatz im Kampf gegen Wildtierkriminalität

Die Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels erfordert innovative Lösungen. Der Einsatz von Riesenhamsterratten könnte eine kostengünstige und effektive Methode sein, um Schmuggelware frühzeitig zu identifizieren. In weiteren Studien muss nun getestet werden, wie sich die Nager in realen Einsatzszenarien bewähren.

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