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Innovatives Schiffsprojekt: Norwegischer Tanker filtert eigenes CO₂

Schiffe gehören zu den größten CO₂-Emittenten im weltweiten Handel, doch eine neue Technologie könnte das ändern. Die norwegische Reederei Solvang ASA hat mit der Eris das weltweit erste Schiff entwickelt, das einen Großteil seiner eigenen Emissionen direkt an Bord abscheidet. Unterstützt wird das Projekt von führenden Unternehmen der Umwelttechnik, darunter auch die deutsche MAN Solutions SE. Die Innovation könnte ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Schifffahrt sein.

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Ein globales Emissionsproblem und seine Folgen

Die Schifffahrt ist essenziell für den Welthandel – rund 90 Prozent aller Waren werden über den Seeweg transportiert. Doch dieser Wirtschaftszweig verursacht erhebliche Emissionen: Jährlich werden etwa eine Milliarde Tonnen CO₂ ausgestoßen, was rund 2,6 Prozent der globalen Emissionen entspricht. Zusätzlich trägt die Branche maßgeblich zur Freisetzung von Stickoxiden und Schwefeldioxiden bei, die hauptsächlich in Hafenstädten zu Umwelt- und Gesundheitsproblemen führen. Ohne Gegenmaßnahmen könnten sich die Emissionen der Schifffahrt bis 2050 um bis zu 250 Prozent im Vergleich zu 2012 erhöhen, warnt das Umweltbundesamt. Internationale Bemühungen zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes erzielten bisher nur begrenzte Erfolge.

Technologischer Durchbruch: CO₂-Filterung direkt an Bord

Die Eris ist das erste Schiff, das mit einer großangelegten CO₂-Abscheidungs- und Speichertechnologie (Onboard Carbon Capture & Storage, OCCS) ausgestattet ist. Während der Fahrt werden die Abgase des Schiffsmotors gefiltert und die CO₂-Emissionen um bis zu 70 Prozent reduziert, bevor das abgeschiedene Kohlendioxid in speziellen Deckstanks gespeichert wird. CEO Edvin Endresen von Solvang ASA zeigt sich optimistisch und verweist auf erfolgreiche Tests der Technologie an Land, die bereits seit drei Jahren laufen. Die größte Herausforderung sei die Entladung des gefilterten CO₂ sowie die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur zur Weiterverarbeitung.

Deutsche Umwelttechnologie an Bord

Neben der finnischen Firma Wärtsilä ist auch die deutsche MAN Solutions SE aus Augsburg an dem Projekt beteiligt. Das Unternehmen entwickelt nachhaltige Umwelttechnologien, darunter Schiffsmotoren für synthetische Kraftstoffe sowie innovative CO₂-Abscheidungssysteme. Sollte sich die Technologie der Eris bewähren, plant Solvang ASA, das System auf weitere Schiffe auszuweiten, einschließlich neuer Tanker, die bis 2026 oder 2027 in Dienst gestellt werden. Mit insgesamt 23 Schiffen zählt Solvang zu den wichtigen Akteuren in der Branche und könnte mit dieser Innovation ein neues Kapitel in der nachhaltigen Schifffahrt einleiten.

Zukunftsperspektiven für eine klimafreundlichere Schifffahrt

Das Konzept der Eris könnte den Weg für eine umweltfreundlichere Schifffahrt ebnen, indem es Emissionen signifikant reduziert, ohne auf alternative Kraftstoffe angewiesen zu sein. Sollte sich die Technologie im realen Betrieb bewähren, könnte sie maßgeblich zur Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt beitragen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieses Pilotprojekt ein Modell für die gesamte Branche werden kann.

Die Einführung der Eris zeigt, dass innovative Technologien einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO₂-Emissionen in der Schifffahrt leisten können. Wenn sich die CO₂-Abscheidung direkt an Bord bewährt, könnte sie zu einem neuen Standard für umweltfreundliche Schiffe werden. Langfristig wird sich zeigen, ob diese Technologie breitflächig eingesetzt werden kann oder ob weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Transformation der Branche erforderlich sind.

Könnte die CO₂-Abscheidung direkt an Bord der Schifffahrt einen echten Wandel ermöglichen? Welche weiteren Maßnahmen könnten helfen, die Emissionen in der Branche zu senken? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren!

Basierend auf Inhalten von www.focus.de und eigener Recherche.

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