Viele Menschen streben nach einem gesunden Lebensstil und legen dabei großen Wert auf ausreichend Schlaf. Doch die Uhrzeit des Schlafengehens muss nicht immer entscheidend sein, wie eine Schlafexpertin erklärt. Ein differenzierter Blick auf das Thema Schlaf kann helfen, Schlafstörungen zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Schlafen nach dem Chronotypen
Melanie Pesendorfer, Schlafcoachin mit eigener Praxis, betont die Bedeutung des individuellen Chronotyps für einen gesunden Schlaf. Geht man aus Zwang früh ins Bett, obwohl der Körper später müde wird, kann dies langfristig zu Schlafstörungen führen. Chronotypen unterteilen Menschen nach ihrer biologischen Uhr: „Lerchen“ stehen früh auf, „Eulen“ bleiben lange wach. Diese Einteilung hilft, den eigenen Schlafrhythmus besser zu verstehen und anzupassen.
Die Rolle der Genetik
Der Chronotyp wird von verschiedenen Faktoren bestimmt, darunter die Genetik und Lichtverhältnisse. Normaltypen, die zwischen 7 und 8 Uhr morgens aufstehen und sich zwischen 22.30 und 0 Uhr schlafen legen, sind weitverbreitet. Nur 10 bis 20 Prozent der Menschen sind natürliche Frühaufsteher, die schon früher ins Bett gehen und aufstehen können. Pesendorfer betont, dass die Sonne als wichtigster Taktgeber unserer inneren Uhr dient und die Jahreszeit somit Einfluss auf unseren Schlafrhythmus hat.
Auswirkungen eines falschen Rhythmus
Ein zu frühes Schlafengehen kann die innere Uhr stören und die Schlafqualität beeinträchtigen. Pesendorfer warnt, dass intensives Beschäftigen mit dem Schlaf zu unnötigem Druck führen kann. Dies könnte dazu führen, dass sich Menschen trotz ausreichender Schlafstunden schlapp fühlen, ähnlich wie bei einem Mini-Jetlag. Der beste Schlaf wird ohne Druck und Stress erreicht, indem man den Schlaf als natürlichen Prozess und nicht als zu optimierende Aufgabe betrachtet.
Das wichtigste Schlafgesetz
Das „Schlafhygienegesetz Nummer eins“ ist die Regelmäßigkeit. Ein konstanter Schlafrhythmus führt zu besserem Schlaf und allgemeiner Gesundheit. Je regelmäßiger jemand zur selben Zeit schlafen geht und aufsteht, desto besser funktioniert der Schlaf und desto gesünder ist man in der Folge. Sollte der Rhythmus gelegentlich unterbrochen werden, zum Beispiel durch eine Feier, empfiehlt Pesendorfer, am nächsten Tag auszuschlafen – ohne Wecker. Dies hilft, den natürlichen Rhythmus schnell wiederzufinden.
Melanie Pesendorfers Tipps unterstreichen die Bedeutung eines individuellen und regelmäßigen Schlafrhythmus. Statt sich unnötigem Druck auszusetzen, sollten Menschen auf ihren eigenen Chronotyp hören. Ein entspannter Umgang mit dem Thema Schlaf fördert langfristig das Wohlbefinden und die Gesundheit. Die richtige Schlafhygiene, angepasst an die eigene innere Uhr, kann helfen, Schlafstörungen zu vermeiden und den Schlaf als natürliche und erholsame Ressource zu nutzen.
Basierend auf Inhalten von www.utopia.de

