Mähroboter bedrohen die Sicherheit von Igeln in Gärten – doch neue Dummys aus dem 3D-Drucker sollen das ändern. Wissenschaftler entwickeln standardisierte Crashtests, um automatisierte Rasenmäher igelsicher zu machen und Tierleid zu reduzieren.
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Igel in Gefahr durch Mähroboter
Für nachtaktive Igel enden Begegnungen mit Mährobotern oft tödlich. Da die Geräte auch nachts unbeaufsichtigt arbeiten, können die Tiere, die bei Gefahr regungslos verharren, schwer verletzt werden. Studien zeigen, dass fast die Hälfte der gemeldeten verletzten Igel an ihren Verletzungen stirbt, wobei die Dunkelziffer noch weit höher liegt. Die Forschungsteams um das Leibniz-IZW in Berlin entwickeln deshalb Lösungen, um das automatisierte Rasenmähen sicherer zu machen.
Innovative Dummys für realistische Tests
Gemeinsam mit Partnern wie CTS und dem Computermagazin c’t haben Wissenschaftler Igel-Dummys entwickelt, die echten Tieren in Größe, Gewicht und Verhalten nachempfunden sind. Mithilfe dieser Dummys sollen Mähroboter künftig standardisierte Crashtests durchlaufen, um ihre Fähigkeit zu prüfen, Igel zu erkennen und rechtzeitig auszuweichen. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse, obwohl die Modelle noch optimiert werden müssen. Ziel ist die Einführung einer DIN-Norm, die diese Sicherheitsstandards für alle Geräte vorschreibt.
Schnelle Maßnahmen für mehr Schutz
Neben technischen Innovationen setzen sich Experten für kurzfristige Maßnahmen wie Nachtfahrverbote ein, die in einigen Kommunen bereits umgesetzt werden. Da Igel besonders nachts aktiv sind, würde ein solcher Schritt die Gefahr drastisch reduzieren. Gleichzeitig betonen die Forscher die Wichtigkeit, das Bewusstsein für dieses Artenschutzproblem zu schärfen, da der Igelbestand aufgrund von Verletzungen und sinkenden Lebensräumen ohnehin rückläufig ist.
Fachtagungen als Plattform für Lösungen
Vom 16. bis 19. Januar 2025 trafen sich internationale Experten auf Einladung des Leibniz-IZW in Berlin, um neue Erkenntnisse rund um den Artenschutz und innovative Technologien wie die Igel-Dummys zu diskutieren. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse dieser Forschung den Weg für flächendeckend sichere Mährobotermodelle ebnen und so die Lebensbedingungen für Igel in urbanen und ländlichen Gebieten verbessern.
Die Entwicklung igelsicherer Mähroboter zeigt, wie Technologie Tier- und Artenschutz unterstützen kann. Standardisierte Crashtests und einfache Maßnahmen wie Nachtfahrverbote könnten viele Igelleben retten und das automatisierte Rasenmähen sicherer machen. Diese Fortschritte bieten eine vielversprechende Grundlage, um das Bewusstsein für den Schutz gefährdeter Tierarten weiter zu stärken.