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Steinzeitlicher Sonnenkult: Wie Menschen vor 5000 Jahren die Natur zu besänftigen versuchten

Ein massiver Vulkanausbruch vor 4900 Jahren führte zu plötzlichem Klimawandel in Nordeuropa und bedrohte die Landwirtschaft. Auf der Insel Bornholm schufen Menschen sogenannte Sonnensteine, um rituell die Rückkehr der Sonne zu erbitten – ein einzigartiges Zeugnis eines frühen Sonnenkults.

Klimawandel durch Vulkanasche

Eisbohrkerne aus Grönland und fossiles Holz belegen einen massiven Vulkanausbruch um 2900 v. Chr., der in Nordeuropa zu drastischen Klimaveränderungen führte. Die Aschewolken des Ausbruchs verdunkelten die Sonne und kühlten die Temperaturen ab, was die Landwirtschaft der Jungsteinzeitmenschen massiv beeinträchtigte. Ernteausfälle bedrohten ihre Lebensgrundlage, da fehlende Saatgutvorräte eine nicht enden wollende Katastrophe auslösten.

 

Sonnensteine als Hoffnungsträger

Auf der dänischen Insel Bornholm reagierten die Menschen mit rituellen Handlungen, um die Sonne zurückzubringen. Die sogenannte Trichterbecherkultur schuf 614 sogenannte Sonnensteine, die mit Sonnen- und Pflanzenmotiven verziert waren. Diese einzigartigen Artefakte wurden in Gräben rund um Kultstätten deponiert, begleitet von Tierknochen, Feuersteinobjekten und Keramik. Archäologen sehen in den Sonnensteinen die ersten Relikte eines neolithischen Sonnenkults, der auf Bornholm besonders ausgeprägt gewesen sein könnte.

Ein einzigartiges Relikt der Steinzeit

Während ähnliche Naturkatastrophen auch andere Regionen Südskandinaviens trafen, sind Sonnensteine bisher nur auf Bornholm entdeckt worden. Eine mögliche Erklärung liegt im Vorhandensein von geeignetem Schiefergestein auf der Insel. Forscher vermuten, dass die Niederlegung dieser Steine nicht nur als Schutzritual diente, sondern auch die Dankbarkeit für die Rückkehr der Sonne ausdrückte.

Früher Sonnenkult in Skandinavien

Die Verbindung von Sonnensteinen und späteren Funden wie dem Sonnenwagen der nordischen Bronzezeit weist auf die zentrale Rolle der Sonne in frühen Kulten hin. Bornholm scheint ein bedeutendes Zentrum dieses Glaubens gewesen zu sein, was durch die außergewöhnliche Anzahl und Anordnung der Steine unterstrichen wird.

Die Sonnensteine von Bornholm geben einen faszinierenden Einblick in die rituellen Praktiken der Jungsteinzeit, als Menschen versuchten, Naturgewalten zu verstehen und zu beeinflussen. Sie zeigen, wie wichtig die Sonne für das Überleben war und wie kreative Lösungen in Krisenzeiten entwickelt wurden. Diese Funde erweitern unser Wissen über die symbolische und religiöse Bedeutung der Sonne in frühen Kulturen.

Wie können solche Entdeckungen unser Verständnis der Steinzeitkulturen erweitern? Diskutieren Sie mit!

Basierend auf Inhalten von www.forschung-und-wissen.de und eigener Recherche.

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