Eine ungewöhnlich hohe Stromrechnung führte eine Airbnb-Gastgeberin auf die Spur eines betrügerischen Kryptominings in ihrer Unterkunft. Die Konsequenz: Sie verbietet künftig das Mining in ihren Räumen. Dieser Fall ist kein Einzelfall und wirft ein Licht auf ein wachsendes Problem in der Sharing Economy.
Hoher Energieverbrauch durch Kryptomining
Kryptowährungen wie Bitcoin werden durch das sogenannte Mining, bei dem Computer komplexe Rechenaufgaben lösen, generiert. Dieser Prozess ist extrem energieintensiv. Schätzungen des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index zufolge wird im Jahr 2024 ein globaler Stromverbrauch von rund 144 Terawattstunden allein durch Bitcoin-Mining erwartet. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von Ländern wie Pakistan oder der Ukraine. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Airbnb-Gastgeber zunehmend skeptisch gegenüber potenziellen Kryptominern sind.
Der Fall Ashley: Unerwartete Stromkosten
Ein aktueller Fall zeigt, wie verheerend die Auswirkungen von unkontrolliertem Mining sein können. Die Airbnb-Gastgeberin Ashley berichtete auf TikTok von einer Stromrechnung, die plötzlich auf 1.500 US-Dollar anstieg, während der übliche Verbrauch bei etwa 150 Dollar pro Monat liegt. Eine Überwachungskamera enthüllte, dass ihre Gäste zehn Mining-Rigs installiert hatten. Zusätzlich richteten sie sich eine Tesla-Ladestation ein, um noch mehr Strom aus dem gemieteten Haus zu ziehen. Für die Miner war dies offensichtlich günstiger, als die Stromkosten selbst zu tragen.
Einnahmen der Miner vs. Verluste der Gastgeber
Nach einer Beschwerde bei Airbnb konnte Ashley eine Einigung erzielen, bei der die Gäste die entstandenen Stromkosten übernahmen. Wie sie später erfuhr, hatten die Miner in den drei Wochen ihres Aufenthalts Kryptowährungen im Wert von etwa 100.000 US-Dollar geschürft. Trotz dieser Einnahmen steht für Ashley fest, dass sie künftig keine Kryptominer mehr in ihrem Airbnb dulden wird. Eine neue Regel in ihrer Unterkunft untersagt nun jegliches Mining.
Airbnb-Gastgeber im Austausch über Probleme
Ashleys Erfahrung ist kein Einzelfall. In den Kommentaren ihres TikTok-Videos meldeten sich viele andere Airbnb-Gastgeber, die ähnliche Probleme mit unautorisiertem Kryptomining hatten. Einige berichteten in Airbnb-Foren von extrem hohen Stromrechnungen, die nur durch rechtzeitige Warnungen ihrer Energieversorger entdeckt wurden. In einem Fall wären die Kosten ohne diese Intervention auf bis zu 6.000 US-Dollar gestiegen. Diese Vorfälle zeigen, dass der Missbrauch von Mietunterkünften für das Mining von Kryptowährungen zu einem ernsthaften Problem geworden ist.
Der Fall Ashley verdeutlicht, wie wichtig es für Airbnb-Gastgeber ist, klare Regeln zu setzen, um sich vor unerwarteten Kosten zu schützen. Immer mehr Vermieter ziehen ähnliche Konsequenzen und verbieten das Kryptomining in ihren Unterkünften, um sich vor finanziellen Verlusten zu bewahren.
Basierend auf Inhalten von www.t3n.de und eigene Recherche.