Der Kontakt zu Tieren hat in der Therapie eine besondere Wirkung auf Menschen. Studien belegen verschiedene positive Effekte, doch es gibt auch Aspekte, die beachtet werden sollten. Tiergestützte Therapie wird in der Psychotherapie sowie in der Physio- und Ergotherapie eingesetzt. Besonders Hunde sind aufgrund ihrer sozialen Natur sehr beliebt.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Neben Hunden können auch andere domestizierte Tiere wie Katzen, Pferde, Lamas und sogar Kühe in der Therapie eingesetzt werden. Wildtiere sind jedoch ungeeignet, da ihr Verhalten schwer einschätzbar ist. Tiere fungieren als Co-Therapeuten und helfen, das Therapiesetting zu verbessern. Sie sorgen für mehr Motivation und erleichtern den Zugang zum Therapeuten, besonders bei Patient*innen mit posttraumatischer Belastungsstörung.
Positive Effekte auf die Patient*innen
Tiere können Stress und Angst lindern sowie entspannend wirken. Zudem fördern sie das Gefühl der Selbstwirksamkeit, da Patient*innen durch die Pflege der Tiere Verantwortung übernehmen und somit aktiv etwas leisten können. Diese positiven Effekte sind wissenschaftlich belegt. Allerdings sind die Auswirkungen auf die Tiere selbst bislang nicht ausreichend erforscht.
Wohlbefinden der Tiere im Blick
Therapeuten müssen während der Sitzungen nicht nur auf ihre Patient*innen, sondern auch auf das Wohlbefinden der Tiere achten. Es ist wichtig, dass die Tiere genug Ruhephasen haben, um Stress und Überforderung zu vermeiden. Ein Beispiel ist der Hund Benni, der die Kinder- und Jugendtherapeutin Sholeh Britz begleitet und sich bei Bedarf in sein Körbchen oder einen anderen Raum zurückziehen kann.
Kosten und Qualifikationen
Die Kosten für tiergestützte Therapie werden nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Während eine Psychotherapie mit einem Hund in der Praxis nicht teurer ist, können spezielle Therapien wie Reittherapie höhere Kosten verursachen, die oft nicht von den Kassen getragen werden. Therapeuten benötigen keinen speziellen Abschluss für tiergestützte Therapie, jedoch einen Sachkundenachweis vom Veterinäramt. Orientierung bieten Qualifikationen anerkannter Ausbildungsinstitute und der Bundesverband Tiergestützte Intervention.
Die tiergestützte Therapie bietet vielfältige Vorteile und kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Es ist jedoch essenziell, das Wohlbefinden der Tiere sicherzustellen und auf qualitativ hochwertige Ausbildung der Therapeuten zu achten. So kann diese besondere Form der Therapie sowohl Menschen als auch Tieren zugutekommen.
Basierend auf Inhalten von www.deutschlandfunknova.de