Eine Influencerin macht mit ihrer außergewöhnlichen Ernährung Schlagzeilen: Johanna Friedmann isst täglich bis zu zehn Bananen und dokumentiert dies auf TikTok. Die Videos erreichen Millionen Zuschauer, stoßen jedoch auch auf massive Bedenken seitens Ernährungsexperten. Ist eine solch einseitige Diät wirklich unbedenklich?
Monodiät für Klicks: Bananen im Übermaß
Johanna Friedmann teilt regelmäßig Videos, in denen sie ihren Tag mit einem Smoothie aus acht Bananen beginnt und weitere Obstmahlzeiten folgen lässt. Ihr Wocheneinkauf umfasst bis zu 70 Bananen, was ihr in den sozialen Medien den Beinamen „Bananenfrau“ eingebracht hat. Während ihre Anhänger sie für ihre Ausdauer bewundern, warnen Experten vor den gesundheitlichen Folgen einer solch extremen Monodiät. Besonders ihr Titel als „zertifizierte Ernährungsberaterin“ wird kritisiert, da er nur auf einem Online-Zertifikat basiert. Die Diät, die Friedmann propagiert, wirft grundlegende Fragen zu gesunder Ernährung auf. Kritiker betonen, dass eine so einseitige Lebensweise nicht nur Nährstoffmängel begünstigen, sondern auch ein verzerrtes Bild von gesunder Ernährung verbreiten kann. Besonders die Vermischung von Unterhaltung und vermeintlicher Expertise wird skeptisch gesehen.
Gesundheitsrisiken durch Fruchtzucker und Nährstoffmangel
Bananen sind zweifellos gesund und liefern wichtige Nährstoffe wie Kalium und Ballaststoffe. Doch bei einem Konsum von bis zu zehn Stück täglich steigen die Risiken durch den hohen Fruchtzuckergehalt erheblich. Laut Ernährungswissenschaftlern können Zahnschäden, Übergewicht und Stoffwechselprobleme wie Typ-2-Diabetes die Folge sein. Hinzu kommt, dass Friedmanns Diät an essenziellen Bestandteilen wie Proteinen und gesunden Fetten mangelt, was langfristig zu Mangelerscheinungen führen kann.
Gefahr für junge Nutzer: Unrealistische Vorbilder
Besonders junge Menschen, die stark von sozialen Medien beeinflusst werden, könnten durch solche Trends falsche Vorstellungen von Ernährung erhalten. Studien zeigen, dass die meisten Inhalte auf TikTok von Laien erstellt werden und oft ungesunde Essgewohnheiten fördern. Eine Studie der Universität Vermont fand heraus, dass nur ein Bruchteil solcher Videos auf wissenschaftlich fundierten Informationen basiert.
Die Balance in der Ernährung ist entscheidend
Obwohl Friedmann nicht aktiv zum Nachahmen aufruft, wird ihr Verhalten von vielen Nutzern als Vorbild wahrgenommen. Das birgt die Gefahr, dass junge Menschen die Risiken einer solchen Diät unterschätzen und gesundheitliche Schäden erleiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) betont die Wichtigkeit einer ausgewogenen und vielfältigen Ernährung. Nahrungsergänzungsmittel könnten solche Defizite abmildern, doch Hinweise darauf fehlen in Friedmanns Videos. Die Botschaft ihrer Inhalte wird dadurch noch problematischer.
Bananen sind ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung, doch der übermäßige Konsum birgt erhebliche Risiken. Trends wie dieser zeigen die Macht der sozialen Medien, auch zweifelhafte Botschaften zu verbreiten.