Ab dem 1. November 2024 gelten in Deutschland zahlreiche neue Regelungen, die den Alltag vieler Menschen betreffen. Von Ausweisdokumenten über Steuernummern bis zu Lohnerhöhungen für Bankangestellte – die Änderungen sind vielseitig. Diese Reformen sollen die Behörden entlasten und den Bürgerinnen und Bürgern einen komfortableren Zugang zu Dienstleistungen ermöglichen.
Mehr Selbstbestimmung durch neues Gesetz
Das neue Selbstbestimmungsgesetz tritt in Kraft und ersetzt das veraltete Transsexuellengesetz aus dem Jahr 1981. Personen, die ihren Geschlechtseintrag oder Vornamen ändern möchten, müssen dafür nun lediglich eine Erklärung beim Standesamt abgeben – ohne Gerichtsbeschluss oder Gutachten. Die Bundesregierung sieht diese Vereinfachung als wichtigen Schritt für die Rechte von trans- und nichtbinären Menschen. Betroffene empfinden die neue Regelung als deutliche Erleichterung gegenüber der bisherigen, oft als diskriminierend wahrgenommenen Praxis.
Direktversand von Ausweisdokumenten möglich
Die Beantragung und Abholung von Personalausweis oder Reisepass war bisher mit einem zusätzlichen Behördengang verbunden. Ab November ist es jedoch möglich, sich diese Dokumente gegen eine Gebühr direkt nach Hause schicken zu lassen. Der Versand erfolgt ab Mai 2025 durch die Bundesdruckerei GmbH, was vorwiegend für Menschen mit wenig Zeit oder eingeschränkter Mobilität eine Entlastung darstellen dürfte. Durch den neuen Service soll Bürgerinnen und Bürgern ein reibungsloserer und schnellerer Zugang zu wichtigen Dokumenten ermöglicht werden.
Wirtschafts-Identifikationsnummer für Unternehmer und Freiberufler
Eine weitere Neuerung betrifft wirtschaftlich aktive Personen und Unternehmen: Ab sofort wird ihnen automatisch eine Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) zugeteilt. Diese Nummer, die das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) vergibt, soll langfristig Verwaltungsprozesse vereinfachen und zur Digitalisierung beitragen. Die W-IdNr. ergänzt die bestehende Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Steuerverwaltung. Ziel ist es, durch die einheitliche Kennzeichnung die Steuerprozesse übersichtlicher und effizienter zu gestalten.
Verbesserte Gehälter und Tierschutzmaßnahmen
Für die Mitarbeitenden der öffentlichen Banken bringt der November eine Gehaltserhöhung von zunächst sechs Prozent, die in den kommenden Jahren schrittweise um insgesamt 11,5 Prozent angehoben wird. Diese Änderung wurde in einer Einigung zwischen ver.di und dem Bundesverband Öffentlicher Banken beschlossen. Zusätzlich wird ab dem 20. November der Einsatz von Drohnen zur Rettung von Wildtieren wie Rehkitzen offiziell erlaubt, um den Tierschutz in der Landwirtschaft zu stärken. Durch den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras sollen junge Tiere effektiv vor landwirtschaftlichen Maschinen geschützt werden.
Mit diesen Änderungen sind einige wichtige Neuerungen auf den Weg gebracht, die sowohl den Verbraucherschutz als auch die Arbeitswelt und den Umweltschutz betreffen.