Insekten sind entscheidend für unsere Ökosysteme und beeinflussen unseren Alltag weit mehr, als viele denken. Mehr als 80 Prozent der Pflanzenarten weltweit sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Ohne diese kleinen Helfer wären nicht nur unsere Supermarktregale halb leer, sondern auch unsere Ernährung stark beeinträchtigt. Auch weniger beliebte Insekten wie Wespen und Mücken tragen auf vielfältige Weise zu unserer Umwelt bei.
Insekten als lebenswichtige Bestäuber
Die Bedeutung der Insekten für die Bestäubung wird oft unterschätzt. Eine Aktion des Umweltverbands NABU und des Discounters Penny im Jahr 2018 zeigte, dass ohne Insekten mehr als die Hälfte der Produkte in einem Supermarkt fehlen würde. Von den rund 2.500 Artikeln waren 1.500 von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Besonders betroffen wären Obstsorten wie Äpfel, die von der Bestäubung durch Bienen, Wespen und sogar Mücken abhängen. Laut EU-Schätzungen tragen bestäubende Insekten jährlich bis zu 500 Milliarden Euro zum Weltmarkt bei, was etwa dem Bruttoinlandsprodukt Belgiens entspricht.
Vielfalt der Bestäuberarten
Nicht nur Honigbienen sind wichtige Bestäuber, sondern auch viele andere Insektenarten. Studien zeigen, dass etwa ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion auf die aktive Bestäubung durch Insekten angewiesen ist. Eine Meta-Studie hat herausgefunden, dass 25 bis 50 Prozent der Blütenbesuche von Insekten wie Fliegen, Käfern und Schmetterlingen stammen. Auch Wildbienen wie Hummeln tragen erheblich zur Bestäubung bei und steigern den Ernteertrag, wenn sie zusammen mit Honigbienen eingesetzt werden.
Wespen als nützliche Helfer
Trotz ihres schlechten Rufs sind Wespen unverzichtbare Mitglieder unseres Ökosystems. Sie bestäuben andere Blütenarten als Bienen und füttern ihren Nachwuchs mit Insekten wie Raupen, was zur Kontrolle von Schädlingen beiträgt. Ihr Beitrag zum Ökosystem wird auf etwa 417 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Interessanterweise könnte das Gift bestimmter Wespenarten medizinische Anwendungen finden, da es gegen Bakterien und sogar gegen Leberkrebs wirksam ist.
Mücken: Mehr als nur Plagegeister
Obwohl Stechmücken oft als lästig empfunden werden, spielen sie eine wichtige Rolle in der Natur. Nur die Weibchen stechen, um Blut für die Reifung ihrer Eier zu gewinnen, während sich die meisten Mücken von Nektar ernähren und dabei Pflanzen bestäuben. Ohne Mücken würden viele Vögel und Fische, die sich von ihnen ernähren, bedroht sein. Zudem sind Mücken für die Bestäubung von Kakaopflanzen verantwortlich. Ohne sie wäre die Produktion von Schokolade, einem der weltweit beliebtesten Genussmittel, stark beeinträchtigt.
Insekten sind von unschätzbarem Wert für unsere Ökosysteme und tragen in vielerlei Hinsicht zu unserem Leben bei. Ihre Bedeutung für die Bestäubung und die Erhaltung der Artenvielfalt ist immens, auch wenn viele ihrer nützlichen Funktionen oft unbemerkt bleiben. Der Schutz dieser wichtigen Lebewesen ist daher von großer Bedeutung, um die Stabilität unserer Umwelt und die Verfügbarkeit unserer Lebensmittel zu gewährleisten.
Basierend auf Inhalten von www.dw.com und zusätzlichen Recherchen.