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Zuhausebleiben: Der neue Lifestyle und seine Auswirkungen

Früh ins Bett gehen, statt durch die Clubs zu ziehen – dieser Lebensstil gewinnt zunehmend an Beliebtheit, vorwiegend bei der jungen Generation. Studien und Umfragen belegen, dass das Zuhausebleiben kein reines Pandemiephänomen ist, sondern sich als langfristiger Trend etabliert hat. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft und stellt Stadtplaner und Kulturangebote vor neue Herausforderungen.

021124 08 GER Zuhausebleiben Der neue Lifestyle und seine Auswirkungen

Ein Trend, der über die Pandemie hinausgeht

Eine aktuelle US-Studie hat analysiert, wie sich das Freizeitverhalten seit 2019 verändert hat. Dabei stellten Forscher fest, dass Amerikaner im Schnitt fast eine Stunde weniger pro Tag außer Haus verbringen als vor der Pandemie. Obwohl COVID-19 diesen Wandel beschleunigt hat, deutet eine Analyse der Zeitnutzung seit 2003 darauf hin, dass die Menschen schon zuvor allmählich mehr Zeit zu Hause verbrachten. Die Pandemie wirkte hierbei lediglich als Katalysator für einen bereits bestehenden Trend.

Gründe für das Verweilen im eigenen Heim

Die Forscher führen die Zunahme der Zeit zu Hause auf mehrere Faktoren zurück. Vor allem das Arbeiten im Homeoffice und die wachsende Nutzung digitaler Kommunikationsmittel wie Videotelefonie ermöglichen es vielen, soziale Kontakte zu pflegen, ohne das Haus zu verlassen. Gleichzeitig hat die Digitalisierung auch das Freizeitverhalten verändert: Sportkurse und Hobbys können nun online durchgeführt werden, was den Gang ins Fitnessstudio oder in den Verein ersetzt. Ein bemerkenswerter Nebeneffekt ist die gestiegene Schlafenszeit, die auf eine bewusste Entscheidung zur Entspannung und Erholung hinweist.

Die deutsche Perspektive: Weniger Ausgehen, mehr Erholung

Auch in Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Freizeit-Monitor der Stiftung für Zukunftsfragen verdeutlicht, dass vor allem junge Erwachsene seltener ausgehen. Treffen mit Freunden und gemeinsames Ausgehen haben an Bedeutung verloren, während entspannende Tätigkeiten wie Lesen oder Zeit mit dem Partner an Wert gewinnen. Die Möglichkeit, sich von einem stressigen Alltag zu Hause zu regenerieren, wird als wesentlicher Grund für diesen Wandel genannt. Dabei spielt auch der Komfort der häuslichen Umgebung eine wichtige Rolle.

Gesellschaftliche Konsequenzen und Ausblick

Dieser Trend hat weitreichende gesellschaftliche Implikationen. Einerseits könnten weniger Pendelwege und ein verändertes Freizeitverhalten den Energieverbrauch und die Emissionen reduzieren. Andererseits droht die Gefahr sozialer Isolation, wenn persönliche Begegnungen abnehmen. Stadtplaner müssen auf diese Entwicklungen reagieren, indem sie Mobilitätskonzepte und die Nutzung von Flächen neu denken. Attraktive Freizeitangebote und eine Infrastruktur, die Menschen zum Rausgehen ermuntert, sind unerlässlich, um ein gesundes soziales Gleichgewicht zu bewahren.

Die Tendenz zum Zuhausebleiben hat positive wie negative Seiten. Es spart Zeit und Ressourcen, birgt aber auch die Gefahr, soziale Kontakte zu minimieren. Eine ausgewogene Förderung von Außenaktivitäten könnte helfen, die Balance zu wahren und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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