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Deutschlands Regionen: Fakten zum Tourismus in Deutschland

Im Jahr 2024 erreichte der Deutschland-Tourismus neue Rekordhöhen. Laut Destatis stiegen die Übernachtungen zwischen Januar und Oktober 2024 auf rund 433 Millionen – und übertrafen damit bereits vor Jahresende das Niveau von 2019. Für das gesamte Jahr wurden etwa 496,1 Millionen Übernachtungen in Hotels, Jugendherbergen und Campingplätzen gezählt – ein Plus von 1,9 % gegenüber 2023 und sogar leicht über dem Rekord aus 2019.

Der Tourismussektor trägt wesentlich zur deutschen Volkswirtschaft bei. Im Jahr 2023 steuerte der Reise- und Tourismussektor direkt rund 167 Mrd. € zum Bruttoinlandsprodukt bei (ca. 4,1 %), und seine Gesamtwirkung inklusive Lieferketten belief sich auf etwa 453 Mrd. € (11 % des BIP). Im gleichen Zeitraum wurden mehr als 3,19 Millionen Arbeitsplätze direkt durch den Sektor gesichert, während indirekt und induziert insgesamt nahezu 6,2 Millionen Arbeitsplätze entstanden.

Inländische Reisegäste dominieren – etwa zwei Drittel aller Übernachtungen erfolgen durch deutsche Touristen. 2024 lag der Anteil internationaler Übernachtungen bei circa 17 %, mit einem Zuwachs von rund 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr, blieb aber insgesamt noch etwas hinter dem Vorkrisenniveau zurück.

Als Gastgeber der Fußball-EM 2024 profitierte Deutschland von erheblichem Zusatzeffekt. Das ifo-Institut schätzt einen zusätzlichen konjunkturellen Impuls von rund 1 Mrd. € durch ausländische Fußball-Touristen im Sommer.

Fakten zum Tourismus in Deutschland

Deutschland im Landkarten‑Blick

Deutschland lässt sich in fünf zentrale Reiseregionen einteilen, die sich durch Landschaft, Klima und touristische Angebote deutlich unterscheiden. Die Regionen Deutschlands sind dabei sehr vielfältig und unterscheiden sich untereinander stark, wie die ausführliche Aufbereitung des Portals Stadtgeschehen zeigt.

Küstenregionen – Nord- & Ostsee

Die Nordseeinseln und die Ostseeküste, darunter Schleswig‑Holstein sowie Mecklenburg‑Vorpommern, sind stark geprägt von weiten Sandstränden, Insel­welten wie Sylt, Rügen und Usedom sowie Dünen- und Boddenlandschaften. Beliebt bei Strandurlaub, Wassersport und Wellnessreisen.

Alpen & Voralpen – Bayern

Die bayerischen Alpen bilden mit Gipfeln wie Zugspitze und Chiemgau ein beliebtes Ziel für Wintersport und Bergwandern. Nahe Augsburg liegt das Schloss Neuschwanstein – ein Highlight für Kultur- und Naturliebhaber. München bietet als kulturelles Zentrum viele Sehenswürdigkeiten.

Mittelgebirge & Hügelland

Das zentrale Deutschland ist durchzogen von Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald, Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge, Eifel, Sauerland und Moseltal. Diese Regionen locken mit dichten Wäldern, Wander- und Radwegen, romantischen Tälern sowie historischen Bergbau-Stätten und Landschaftsschutz­gebieten.

Flüsse & Weinregionen

Das Rheintal, die Mosel und das Elbtal prägen die landschaftliche und kulturelle Vielfalt Deutschlands. Weinbaugebiete, Burgen, romantische Flusstäler und Radwege versprechen idyllische Erlebnisse entlang berühmter Flüsse.

Großstädte & urbane Zentren

Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Dresden und Leipzig vereinen Kultur, Geschichte sowie Shopping- und Kulinarik-Erlebnisse. Neben kulturellen Sehenswürdigkeiten bieten sie exzellente Anbindungen in andere Teile Deutschlands

Überblick – Zahlen & Fakten

Im Jahr 2024 erreichte der Deutschland-Tourismus einen neuen Gesamtrekord mit 496,1 Millionen Übernachtungen in Hotels, Jugendherbergen und auf Campingplätzen – ein Plus von 1,9 % gegenüber 2023 und geringfügig über dem bisherigen Höchstwert von 2019. Von Januar bis Oktober 2024 entfielen etwa 433 Millionen Übernachtungen – ebenfalls höher als im gesamten Jahr 2019.

Der Großteil der Gästeübernachtungen entfiel auf Reisende aus Deutschland. Im Jahr 2024 stellten einheimische Besucher etwa 410,8 Millionen Übernachtungen, ein Anstieg von 1,1 % gegenüber 2023 und 1,3 % über dem Niveau von 2019. Demgegenüber lag der Anteil internationaler Gäste bei rund 85,3 Millionen Übernachtungen, ein Plus von 5,4 % im Vergleich zu 2023, aber noch ca. 5 % unter dem Stand von 2019. Insgesamt machten internationale Gäste etwa 17,2 % aller Übernachtungen aus (2019: 18,1 %).

Hotels, Gasthöfe und Pensionen lagen 2024 noch etwa 2,2 % unter dem Niveau von 2019, obwohl sie gegenüber 2023 um 2 % zulegten. Ferienwohnungen/-häuser und Campingplätze verzeichneten deutliche Zuwächse:

  • -Ferienunterkünfte: +2,6 % im Vergleich zu 2019
  • -Camping: +19,9 % gegenüber 2019

Der klassische Höhepunkt lag im August 2024 mit 59 Millionen Übernachtungen, was 3,3 % mehr war als im August 2023 und 2019. Saisonale Schwankungen zeigen sich weiterhin deutlich: Sommermonate dominieren, während Winter und Nebensaison spürbar weniger belebt sind.

Diese Zahlen unterstreichen die anhaltende Stärke des Inlandsmarkts, das kräftige Wachstum des Camping- und Ferienwohnungssegments sowie die ermutigende Zunahme internationaler Gäste – parallel zur stabilen Leistung etablierter Hotelbetriebe.

Regionale Hotspots im Detail

Diese Vielfalt regionaler Schwerpunkte reicht von Küstenparadiesen über Alpenidylle zu charmanten Städten – jede Region bereichert das deutsche Tourismusangebot auf ihre Weise.

Nord- & Ostsee (Schleswig-Holstein & Mecklenburg‑Vorpommern)

Im Jahr 2023 verzeichnete Schleswig‑Holstein 9,3 Mio. Gäste und über 38 Mio. Übernachtungen – ein Plus von 1,3 % gegenüber 2022 und ein neuer Rekord. Der Inlandtourismus dominierte mit 94,5 % aller Übernachtungen. Beliebte Ziele wie Sylt, St. Peter-Ording, Travemünde oder Kiel ziehen sowohl Badeurlauber als auch Wassersportbegeisterte an. Fischerdörfer, die grüne Holsteinische Schweiz und kulinarische Festivals wie das Schleswig‑Holstein Gourmet‑Festival ergänzen das Angebot.

Alpen & Bayern

Bayern bleibt Deutschlands Spitzenreiseziel mit rund 38,9 Mio. Besuchern allein im Jahr 2023. Im August 2024 begrüßten über 11 500 Unterkünfte 4,7 Mio. Gäste mit 12,5 Mio. Übernachtungen (+7 % gegenüber 2023). München verzeichnete von Januar bis August 2024 rund 6 Mio. Besucher und über 12 Mio. Übernachtungen, getragen von zahlreichen Events und MICE‑Reisen. Highlights sind die Alpen für Wintersport und Wandern sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten wie Neuschwanstein, München und Straubings Gäubodenvolksfest (auch Gäubodenfest).

Mittelgebirge (Schwarzwald & Harz)

Der Schwarzwald begeistert mit 34 Mio. Übernachtungen (laut manchen Quellen sogar höher) aufgrund seiner Kombination aus Wandern, hochwertigen Gaststätten und Skigebieten. Der Harz besticht mit UNESCO‑Stätten und lebendiger Bergbauhistorie.

Großstädte & Metropolen

Berlin führt im Städtetourismus: 2023 gab es 12,1 Mio. Gästeankünfte, gefolgt von München (8,5 Mio.), Hamburg (7,4 Mio.), Frankfurt (4,7 Mio.) und Köln (3,2 Mio.). München allein erreichte 2023 rund 8,5 Mio. Besucher mit 86 % der Vorkrisenübernachtungen. Frankfurt und Düsseldorf zeigen eine ebenso rasche Erholung seit der Pandemie.

Weitere aufstrebende Regionen

Regionen wie das Mosel‑, Rheintal und Elbtal bieten idyllische Flusslandschaften, Weinbau und Radwege. Mittelgebirge wie Eifel, Thüringer Wald, Erzgebirge und Sauerland ergänzen das Angebot mit Wanderwegen und historischem Charme. Beispiele sind der Eutiner Schloss-Weihnachtsmarkt und die Lichterstadt in Eutin sowie das touristisch aufstrebende Bamberg mit über 800 000 Übernachtungen im Jahr 2023 (+11 %).

Saisonalität & Jahreszeiten

Fast ein Drittel aller Übernachtungen in Deutschland entfiel 2024 auf die Sommermonate Juli und August. Der Monat August war der mit Abstand stärkste – allein er verzeichnete rund 16 % aller Jahresübernachtungen in touristischer Unterkunft. Typischerweise liegen in diesen Monaten die Zahlen fast vier Mal höher als im Januar.

Während Hotels weniger stark schwanken, zeigen Ferienwohnungen und vor allem Campingplätze höhere Saisonalität. Campingurlaub konzentrierte sich zu fast 65 % auf das dritte Quartal, Wintermonate spielten im Vergleich kaum eine Rolle.

Im Winter (November bis Februar) ist das Urlaubsaufkommen deutlich geringer. Dennoch gewinnt diese Jahreszeit an Bedeutung: Der Deutschland-Tourismus erreichte im Winter 2024/25 über 51 Mio. Übernachtungen (November bis Februar) – ein Plus von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Organisierte Winterreisen bleiben beliebt, besonders in der Alpenregion.

Frühbuchungen für 2025 zeigen, dass trotz ökonomischer Unsicherheiten erneut kräftige Sommer- (Frühbuchung +12 %) und Winter-Saisonen (+10 % für Winter 2024/25) zu erwarten sind. Das Buchungsverhalten deutet auf robuste Nachfrage hin – trotz steigender Preise.

Insgesamt zeigt sich ein typisches Muster: Sommerferien dominieren (Juli bis August), gefolgt von mildem Frühling und Herbst mit deutlich weniger Gästen. Ein renovierter Wintersport- und Weihnachtsmarkt-Tourismus trägt zur Verlängerung der Saison bei.

Ausblick & Trends

Der Markt für spezielle Interessen, etwa Kultur-, Wellness- und Abenteuerreisen, wächst stark: geschätzte 431 Mio. USD 2025, mit einer durchschnittlichen Jahreswachstumsrate von 9,1 % bis 2035. Auch Ökotourismus verzeichnet einen Boom mit einem Marktvolumen von 20,3 Mrd. USD 2025, das bis 2035 auf 37,7 Mrd. USD ansteigen soll (CAGR 6,4 %).

Nachhaltigkeit prägt die Reiseplanung zunehmend. Rund 45 % der internationalen Gäste und 35 % der Reisenden weltweit suchen klimaneutrale Angebote oder würden mehr für grüne Optionen zahlen. Deutschland investiert in umweltfreundliche Mobilität, wandelt Hotel- und Unterkunftsbetrieb ökologisch und fördert Rad- und Wanderrouten.

Deutschland positioniert sich als europäischer Vorreiter in digitaler Reiseplanung: 87 % der Touristen nutzen digitale Services, 69 % buchen mobil, und mehr als 60 % lassen KI-basierte Empfehlungen ihre Reisewahl beeinflussen. Erwartet werden Fortschritte beim digitalen Gästeservice, beispielsweise durch AR-Apps und virtuelle Führungen.

Inflation beeinflusst Reiseentscheidungen zunehmend. In 2025 planen rund 32 % der Deutschen keinen Urlaub, während preisbewusstes Reisen zunimmt. Gleichzeitig bleibt die Bereitschaft vorhanden, für Qualität und nachhaltige Erlebnisse moderat mehr zu zahlen.

Geschäftsreisen stabilisieren sich eher qualitativ als quantitativ. Zwar sinkt die Anzahl der Reisen, doch steigen die Ausgaben pro Reise. Strategische Reisen gewinnen an Bedeutung, etwa im Rahmen von Konferenzen, Messen und Events – insbesondere in Großstädten wie Berlin, Frankfurt, München.

Deutschland investiert weiter in nachhaltige Verkehrsinfrastruktur: etwa Hochgeschwindigkeitszüge, Radnetz und emissionsarme Verbindungen zwischen Regionen. Innovative Mobilitäts-Tools wie 9‑Euro‑Ticket‑Modelle bestätigen die Nachfrage nach kostengünstiger, klimafreundlicher Mobilität.

Prognose für 2025–2035

Das gesamte deutsche Reise- und Tourismusmarktvolumen wird laut Markforschern von 48 Mrd. USD (2024) auf 78 Mrd. USD (2035) zunehmen – ein durchschnittliches jährliches Wachstum von ca. 4,6 % (laut Market Research Future).

Fazit

Deutschland ist ein Ganzjahresziel mit beeindruckender Vielfalt aus Küsten, Bergen, Mittelgebirgen und lebendigen Städten. Die Tourismuszahlen für 2024 verdeutlichen eine Erholung über das Vorkrisenniveau hinaus – sowohl bei Inlands- als auch bei internationalen Gästen in vielen Regionen.

Wachsende Segmente wie Camping, Ferienwohnungen, Wellness sowie Öko- und Kulturtourismus sorgen für Ausgewogenheit in der Saisonalität. Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung: Deutschland entwickelt sich aktiv zur Vorreiter-Nation für grünen Tourismus, vorangetrieben durch politische Strategien und digitale Innovationen.

Bis 2035 wird mit einem Marktvolumen von rund 78 Mrd. USD gerechnet bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 4,6 %. Digitalisierte Buchungen, KI-unterstützte Dienste, digitale Mobilitätsangebote sowie AR-gestützte Serviceinnovationen verbessern Reiseerlebnisse und helfen, Infrastruktur effizient zu nutzen.

Zudem wächst der Ökotourismus: von 20,3 Mrd. USD (2025) auf prognostizierte 37,7 Mrd. USD (2035), was ein hohes Interesse an umweltfreundlichen und naturnahen Angeboten widerspiegelt. Damit schafft Deutschland einen nachhaltigen Mehrwert für Gäste und Regionen zugleich.

Insgesamt bleibt Deutschland ein modernes, flexibles und zukunftsfähiges Reiseziel. Die Kombination aus regionaler Vielfalt, technologischer Innovation und nachhaltigem Handeln zeigt, dass Deutschland bestens aufgestellt ist, um auch weiterhin eine zentrale Rolle im internationalen Tourismus zu spielen.

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