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Gefährliche Mechanismen: Wie Dating-Apps süchtig machen können

Dating-Apps sind für viele Menschen ein beliebtes Werkzeug, um neue Kontakte zu knüpfen oder die große Liebe zu finden. Doch Experten warnen zunehmend vor der Gefahr, dass diese Anwendungen süchtig machen können. Durch gezielte Designstrategien und kostenpflichtige Zusatzangebote halten sie Nutzer oft länger gebunden, als es gesund wäre. Das führt nicht nur zu finanziellen Belastungen, sondern kann auch den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Versteckte Mechanismen in Dating-Apps

Viele Dating-Plattformen arbeiten mit Algorithmen, die darauf ausgelegt sind, Nutzer möglichst lange aktiv zu halten. Ein ehemaliger Mitarbeiter eines großen Anbieters berichtete, dass Apps bewusst spielähnliche Elemente verwenden, um ein Gefühl von Belohnung zu erzeugen. Nutzer müssen für zusätzliche Funktionen wie das Lesen von Nachrichten oder die Sichtbarkeit ihrer Profile zahlen, wodurch eine sogenannte „Pay-to-Play-Schleife“ entsteht. Diese Strategien führen oft dazu, dass die Anwendungen länger genutzt werden, ohne dass die Suche nach einem Partner tatsächlich im Vordergrund steht.

Teure Abonnements und vermeintliche Erfolge

Dating-Apps bieten häufig eine kostenlose Grundversion an, die jedoch stark eingeschränkt ist. Für nützliche Funktionen wie uneingeschränkte Kommunikation oder das Hervorheben des eigenen Profils sind Abonnements notwendig. Diese kosten zwischen 25 und 45 Euro monatlich, je nach Anbieter und Paket. Experten vermuten, dass sogar automatisierte Nachrichten genutzt werden, um Nutzer zum Abschluss eines Abos zu animieren. Hat man erst einmal Geld investiert, bleibt man oft länger in der App aktiv, um das ausgegebene Geld zu „rechtfertigen“.

Wer ist besonders gefährdet?

Laut dem Suchtforscher Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck sind vorwiegend zwei Gruppen anfällig für eine problematische Nutzung von Dating-Apps: Menschen, die primär sexuelle Kontakte suchen, und solche, die soziale Ängste haben. Sie laufen Gefahr, durch die einfache Zugänglichkeit und die ständige Verfügbarkeit der Apps in eine Abhängigkeit zu geraten. Erste Anzeichen sind Kontrollverlust über die Nutzungsdauer und Vernachlässigung von Beruf oder Privatleben.

Wie man sich schützen kann

Um sich vor den negativen Auswirkungen von Dating-Apps zu schützen, sollten nur Plattformen genutzt werden, die transparent über Kosten informieren. Außerdem rät Rumpf, bei ausbleibendem Erfolg keine teuren Zusatzabos abzuschließen. Wer merkt, dass er zunehmend frustriert ist, sollte die App deinstallieren und stattdessen auf andere Wege der Partnersuche setzen. Eine bewusste Nutzung kann helfen, einen möglichen Teufelskreis zu vermeiden.

Dating-Apps können nützlich sein, bergen jedoch auch Risiken, wenn sie süchtig machende Mechanismen nutzen. Transparenz und Selbstkontrolle sind entscheidend, um die Anwendungen sinnvoll zu nutzen.

Was denken Sie, wie Anbieter die Risiken reduzieren könnten? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!

Basierend auf Inhalten von bild.de und eigener Recherche.

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