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Das Leben im Zug: Lasse Stolley pendelt zwischen Freiheit und Abenteuer

Lasse Stolley lebt, was viele nur träumen: Er hat das klassische Leben gegen eine Bahncard 100 getauscht und verbringt seine Tage in Zügen und Bahnhöfen. Der 18-Jährige hat keinen festen Wohnsitz, sondern schläft in Nachtzügen und entscheidet spontan, wohin die Reise geht. Für Stolley bedeutet das Leben auf den Schienen hauptsächlich eines: Freiheit.

Ein minimalistisches Leben auf Schienen

Lasse Stolley lebt aus einem 30-Liter-Rucksack und hat alles dabei, was er benötigt: Zwei Hosen, vier T-Shirts, ein Laptop für seine Arbeit und eine Decke für die Nacht. Seine minimalistische Ausrüstung ermöglicht es ihm, ohne feste Wohnung und ohne viel Besitz ein Leben voller Freiheit zu führen. Das Zelt und die gewohnten Annehmlichkeiten eines klassischen Haushalts sind für ihn nicht mehr nötig. Stolley schätzt es, mit so wenig auszukommen – und empfindet es als befreiend, auf das Wesentliche reduziert zu sein.

Der Alltag im Zug: Spontanität und Flexibilität

Jeden Tag entscheidet Lasse Stolley spontan, wohin er fahren möchte. Manchmal landet er in Städten, die er vorher nie auf dem Plan hatte. Verspätungen oder Zugausfälle stören ihn nicht – dann geht es einfach in die entgegengesetzte Richtung. Seine wichtigsten Bedürfnisse wie Waschen und Zähneputzen erledigt er in den DB-Lounges der Bahnhöfe. Für die Wäsche nutzt er Waschsalons oder erledigt sie selbst. Er duscht in Schwimmbädern entlang seiner Strecke. Sein mobiles Leben ermöglicht ihm eine extreme Flexibilität.

Der Preis der Freiheit: Hohe Kosten und ungewöhnliche Begegnungen

Die Freiheit hat ihren Preis: 7700 Euro zahlt Stolley jährlich für die Bahncard 100. Doch dafür entfallen Mietkosten, und er genießt zahlreiche Vorteile wie kostenlosen Zugang zu den Premium-Lounges der Deutschen Bahn. Sein Geld verdient er als Software-Entwickler, wobei er sich die nötigen Programmierskills während der Corona-Pandemie selbst beibrachte. Trotz der vielen Freiheiten gibt es jedoch auch unangenehme Seiten, wie die Begegnung mit einem Reisenden, der mitten in der Nacht eine Thunfisch-Dose im Abteil öffnete – ein Erlebnis, das für Stolley alles andere als angenehm war.

Unterwegs zu Hause: Neue Bekanntschaften und digitale Präsenz

Zwar sind die meisten seiner Begegnungen positiv, doch auch Stolley trifft auf interessante, aber weniger angenehme Mitreisende. Besonders hervorzuheben ist die Freundschaft, die er zu einem älteren Mann entwickelte, der ebenfalls das Leben im Zug gewählt hat. Über die Jahre hinweg haben die beiden eine intensive Freundschaft aufgebaut. Interessanterweise besteht kein digitaler Kontakt – ihre Treffen sind stets zufällig, oft an Bahnhöfen oder in Zügen. Stolley teilt seine Erlebnisse auf Instagram und führt ein digitales Tagebuch.

Das Leben im Zug hat Stolley bislang mehr erfüllt, als er je erwartet hätte. Ob er eines Tages sesshaft wird, weiß er bis jetzt nicht. Doch für den Moment ist der Zug das perfekte Zuhause für ihn.

Was halten Sie von diesem Lebensstil? Könnten Sie sich vorstellen, ein Leben auf Reisen zu führen, oder bevorzugen Sie ein festes Zuhause?

Basierend auf Inhalten von www.bremenzwei.de und eigener Recherche.

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