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Zwei Zusteller für schwere Pakete: Regierung plant neue Vorschrift

Pakete mit einem Gewicht über 23 Kilogramm sollen künftig nur noch von zwei Zustellern ausgeliefert werden. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag des Bundeskabinetts zielt darauf ab, die körperliche Belastung von Paketzustellern zu reduzieren. Die Umsetzung bleibt jedoch umstritten und könnte im Bundestag auf Widerstand stoßen.

Ein Gesetz für den Gesundheitsschutz

Das Bundeskabinett hat beschlossen, die Ein-Personen-Zustellung auf Pakete bis 23 Kilogramm zu begrenzen. Für Pakete zwischen 20 und 23 Kilogramm soll zusätzlich ein technisches Hilfsmittel, etwa eine Sackkarre, verpflichtend werden. Besonders in der Vorweihnachtszeit, wenn das Paketaufkommen steigt, sind die Belastungen für Zusteller hoch. Franziska Brantner, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, betonte, dass das Gesetz ein klares Signal für den Gesundheitsschutz in der Paketbranche setze.

Uneinigkeit im Bundestag

Die Gesetzesinitiative benötigt die Zustimmung des Bundestags, doch eine Mehrheit ist nicht sicher. Die FDP, ehemaliger Koalitionspartner der rot-grünen Minderheitsregierung, lehnt den Vorschlag ab. „Es gibt technische Hilfsmittel, die eine Ein-Personen-Zustellung auch bei schweren Paketen ermöglichen“, erklärte Reinhard Houben, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Diese Ablehnung könnte das Vorhaben der Bundesregierung gefährden.

Unterstützung durch Gewerkschaften

Die Gewerkschaft Verdi unterstützt die Initiative und bezeichnet das Paketzustellen als „Schwerstarbeit“. Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende von Verdi, forderte eine klare Gewichtsbegrenzung für die Ein-Personen-Zustellung. Auch die Deutsche Post DHL begrüßte den Vorschlag und wies darauf hin, dass die Einhaltung des Gesetzes durch alle Wettbewerber streng überwacht werden müsse, damit es flächendeckend umgesetzt wird.

Skepsis in der Paketbranche

Der Branchenverband BPEX, der Konkurrenten der DHL vertritt, äußerte Bedenken. Eine Zwei-Personen-Pflicht ab 23 Kilogramm könnte Kosten steigern und die Effizienz der Paketlogistik verringern. Stattdessen sollten etablierte Lösungen wie Sackkarren und Hebehilfen weiterentwickelt werden. Dennoch betonte der Verband, dass die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden oberste Priorität habe.

Der Gesetzesvorschlag zur Zwei-Personen-Zustellung schwerer Pakete setzt ein wichtiges Zeichen für den Arbeitsschutz in der Paketbranche. Gleichzeitig bleiben Fragen zur praktischen Umsetzung und den wirtschaftlichen Auswirkungen offen, insbesondere in Bezug auf Effizienz und Kosten. Ein Ausgleich zwischen besseren Arbeitsbedingungen und praktikablen Lösungen könnte entscheidend für den Erfolg dieser Initiative sein.

Wie könnte ein Kompromiss zwischen Arbeitsschutz und Effizienz in der Paketbranche aussehen? Sollte der Gesetzesvorschlag umgesetzt werden, oder bieten technische Hilfsmittel eine ausreichende Alternative? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von rnd.de und eigener Recherche.

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