Eine Pizzeria in Norwich, Großbritannien, hat mit einer Pizza Hawaii für umgerechnet 119 Euro eine hitzige Debatte über Essgewohnheiten ausgelöst. Der hohe Preis soll weniger eine Einladung als vielmehr eine Provokation sein. Der Mitinhaber bezeichnet Ananas-Fans als „Monster“ und stellt damit die Frage: Gehört Obst wirklich auf die Pizza?
Teurer Spaß für Ananas-Liebhaber
Das Lokal Lupa Pizza bietet die umstrittene Pizza Hawaii auf der Lieferplattform Deliveroo für 100 englische Pfund (119 Euro) an – weit über dem üblichen Preis von englische 12 Pfund für andere Gerichte. „Ja, für 100 Pfund können Sie es haben. Bestellen Sie auch den Champagner. Machen Sie schon, Sie Monster!“, heißt es provokant im Menü. Mitinhaber Francis Woolf erklärte der Norwich Evening News, dass die Preisgestaltung bewusst satirisch gemeint sei. Dennoch hat der ungewöhnliche Preis die alte Debatte über die Kombination von Ananas und Pizza wiederbelebt.
Ein jahrzehntelanger Streit um Geschmack
Die Diskussion um Ananas auf Pizza ist keineswegs neu und reicht bis in die 1960er-Jahre zurück, als die „Pizza Hawaii“ erstmals populär wurde. Während viele die Kombination aus süß und herzhaft schätzen, lehnen traditionelle Pizzaliebhaber sie entschieden ab. Auch prominente Stimmen mischen sich ein: Der frühere britische Finanzminister Ed Balls bezeichnete die Idee einer Ananas-Pizza als „entsetzlich“. Auf Social-Media-Plattformen prallen die Meinungen von Pro- und Anti-Ananas-Aktivisten aufeinander, was das Restaurant geschickt für seine Bekanntheit nutzt.
Marketing oder kulinarische Provokation?
Das Restaurant Lupa Pizza erklärte auf Facebook, dass der hohe Preis ein humorvoller Kommentar zur Debatte sei. Die Pizzeria erwartet eine gesteigerte Aufmerksamkeit von beiden Lagern: den Unterstützern und Gegnern des Obstbelags. Kritiker argumentieren, dass der Preis weniger mit der Qualität der Pizza zu tun habe als mit einer gezielten Provokation. Befürworter hingegen sehen in der Aktion eine Möglichkeit, humorvoll auf ein kulturelles Phänomen hinzuweisen.
Ein cleverer Marketing-Stunt
Die 119-Euro-Pizza Hawaii zeigt, wie geschickt Gastronomiebetriebe kontroverse Diskussionen für sich nutzen können. Sie vereint Marketing, Humor und eine Prise Provokation, um Aufmerksamkeit zu generieren. Während der hohe Preis wohl kaum ernst gemeint ist, bleibt die Frage: Ist Ananas auf Pizza ein kulinarisches Verbrechen oder doch nur Geschmackssache?
Die 119-Euro-Pizza Hawaii ist ein cleverer Marketing-Schachzug, der eine alte Geschmacksdebatte neu entfacht. Sie zeigt, wie kulturelle Vorlieben und Provokation für Aufmerksamkeit genutzt werden können, während sie gleichzeitig die Frage nach Tradition und Innovation in der Küche aufwirft. Ob als kulinarische Provokation oder humorvoller Kommentar – der Erfolg dieser Aktion liegt in ihrer Fähigkeit, Diskussionen anzuregen.
Was denken Sie? Ist die 119-Euro-Pizza ein Geniestreich oder ein überteuertes Statement? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
Basierend auf Inhalten von www.rp-online.de und eigener Recherche.