Babys fühlen sich im Wasser pudelwohl. Kein Wunder, haben sie doch die ersten Monate im Mutterleib „schwimmend“ in der Fruchtblase verbracht.
Außerdem besteht der größte Teil des menschlichen Körpers aus Wasser.
Wenn Babys mit dem kühlen Nass in Berührung kommen, fangen sie meist unvermittelt an, sich zu bewegen und ihre Gliedmaßen auszustrecken.
Ihre Augen und ihr Mund öffnen sich weit und sie genießen es instinktiv, sich in diesem nahezu schwerelosen Zustand zu bewegen und dabei gleichzeitig die Nähe von Mami und Papi zu spüren.
Je früher Babys ans Schwimmen im Wasser gewöhnt werden, desto besser für ihre kindliche Entwicklung. Häufig stellen sich Eltern die Frage, ab wann es an der Zeit ist, um mit ihrem Baby schwimmen zu gehen. Die Antwort ist überraschend…
Ab wann sollten Babys schwimmen gehen?
Mit Blick auf das sichtbare Wohlgefühl, das Kinder erleben, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, stellt sich eigentlich die Frage gar nicht mehr, ab wann es Zeit ist, zum Babyschwimmen zu gehen.
Warum sollte man ihnen jetzt die Möglichkeit verwehren, diesen bekannten, glücksbringenden Zustand zu genießen? Selbst Erwachsene genießen es zumeist, im Wasser zu entspannen, dahin zu gleiten, die Leichtigkeit und die Schwerelosigkeit zu genießen und die sanft gluckernden Geräusche zu vernehmen.
Sie schließen dabei meist eine Weile die Augen und lassen sich einfach treiben. Ein tolles Gefühl – das auch Babys zuteil werden sollte!
Im Unterschied zu uns Erwachsenen profitieren Babys vom frühestmöglichen Kontakt mit Wasser gleich doppelt.
Beim Schwimmen im Wasser haben sie die Möglichkeit, sich ganz anders und „losgelöst“ zu bewegen. Beim Schwimmen lernen spüren Babys nicht mehr die Widerstände, die sie bei ihren ersten Bewegungsversuchen „an Land“ erleben oder die sich ihnen in Form der Schwerkraft immer wieder entgegensetzen.
Babys können sich im Wasser nicht nur völlig ungezwungen bewegen, sondern sie haben überdies die Möglichkeit, spezifische Bewegungsabläufe kennenzulernen, auszuprobieren und sie – idealerweise zusammen mit Mami und Papi – zu trainieren.
Obwohl das Schwimmen lernen bzw. das Trainieren rein spielerisch ist und nur so lange erfolgt, wie das Kind Freude daran hat, im Wasser zu sein, so ist dieses „Plantsch-Abenteuer“ doch eine äußerst wichtige Grundlage mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kindes.
Ab wann sollten Babys schwimmen lernen?
So früh wie möglich sollten Eltern mit ihrem Säugling schwimmen und plantschen. Egal, ob im heimischen Plantschbecken oder im Pool: Wissenschaftler sind sich einig, dass Babys bereits ab dem ersten Lebenstag – zumindest theoretisch – mit dem kühlen Nass in Kontakt kommen sollten.
Im Rahmen dieser Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Kleinen ganz offensichtlich ihre helle Freude am Schwimmen hatten und dabei doch bemerkenswert gelassen und ruhig anmuten. Voller Begeisterung hielten sie dabei ihre Augen meist geöffnet.
Das ideale Alter für Babys, um in der Gruppe mit Wasser in Berührung zu kommen, liegt unserer Erfahrung nach bei etwa vier Monaten. Je nach körperlicher Konstitution kann es sein, dass das Immunsystem des Kindes früher noch nicht entsprechend ausgereift ist.
Um es also vor möglichen Erkältungen oder Infektionen zu schützen, bietet sich das gemeinschaftliche Schwimmenlernen in der Gruppe somit erst nach der 12. Lebenswoche an. Zugleich sind Babys jetzt noch in der Phase, in welcher sie aufgrund ihrer „Erfahrungen“ im Fruchtwasser im Mutterleib noch an die Gegebenheiten unter Wasser angepasst sind.
Was heißt das? Säuglinge sind in diesen Lebenswochen noch in der Lage, ihre Augen unter Wasser „scharfzustellen“ und die Dinge unterhalb der Wasseroberfläche deutlich sehen zu können. Sie können sogar hören, während ihr Kopf unter Wasser ist!
Die ideale Vorbereitung
Natürlich sollten Babys nicht „von heute auf morgen“ schwimmen lernen. Es bedarf schon einer gewissen Vorbereitung, um das Projekt „Wasserratte“ erfolgreich und zielorientiert zu beginnen. So empfehlen wir vor der Anmeldung zum Schwimmkurs, stets Rücksprache mit der Hebamme oder dem Kinderarzt zu halten.
Es ist möglich, dass Mediziner raten, zuvor alle erforderlichen Impfungen durchzuführen, um einen optimalen Infektionsschutz zu erhalten. Ein zusätzliches beratendes Gespräch mit dem ausgebildeten Schwimmtrainer kann den Eltern helfen, insgesamt mit mehr Selbstbewusstsein und Zuversicht beim Babyschwimmkurs teilzunehmen.
So gibt es Mütter und Väter, die noch unsicher sind, wie sie mit ihrem Kind umgehen, wenn sie im Wasser sind. Auch benötigen sie zusätzliche Hilfestellung im Umgang mit ihrem Säugling im Schwimmbecken.
Das entspricht ungefähr der Körpertemperatur. Wichtig ist, dass sich das Kind beim Baden zuhause rundum wohl fühlt. Wenn es spürt, dass die Eltern bzw. ein Elternteil Sicherheit und Geborgenheit gibt, wird es diese ersten Schwimmerlebnisse genießen.
Es lernt dabei, Wasser von Anfang an mit etwas Positivem zu assoziieren. Somit wird es sicher auch die Scheu verlieren, wenn es zum ersten Mal in ein öffentliches Bad geht, um mit Mama oder Papa in einer Schwimmgruppe schwimmen zu lernen.
Gemeinsames Schwimmen und Baden in der Badewanne daheim stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind ungemein. Die enge Verbundenheit bzw. der direkte Hautkontakt lassen eine wunderbare Vertrautheit und das einzigartige Gefühl der Nähe aufkommen.
Genauso verhält es sich auch beim Babyschwimmen in der Gruppe. Zwar werden hier unter Anleitung bestimmte Übungen absolviert, jedoch steht die Stärkung der Bindung zwischen Eltern und Kind immer im Fokus.
Wichtig ist zwar, dass das Baby vor dem Schwimmtraining vorher gegessen und getrunken hat. Es sollte allerdings nicht übersättigt sein. Selbiges gilt natürlich auch für die Eltern. Genauso hilfreich ist es, ausgeschlafen, fit und möglichst gut gelaunt zum Training zu kommen.
Auf diese Weise sind Eltern und Kind aufnahmebereiter, begeisterungsfähiger – und sie haben insgesamt einfach mehr Spaß. Selbst wenn etwas auf Anhieb nicht so gelingt wie gewünscht, läuft alles viel ruhiger und gelassener ab.
Wer hingegen müde ist, reagiert manchmal gereizt oder unruhig. Diese Unruhe überträgt sich direkt auf das Kind, und so ist es möglich, dass es mit dem Schwimmtraining plötzlich etwas Ungutes oder Negatives assoziiert.
Wie läuft das Babyschwimm-Training ab
Das Babyschwimm-Training dauert meist zwischen 15 und 30 Minuten. Eine volle Stunde ist für Babys erfahrungsgemäß viel zu anstrengend. Daher reicht dieses empfohlene Pensum vollkommen aus.
Es mag dem ersten Anschein nach so anmuten, als würden bei einem Babyschwimm-Training dem Kind erste Techniken vermittelt, um schwimmen zu lernen. Das ist keineswegs der Fall.
Vielmehr geht es beim Babyschwimmen einzig und allein um den Spaß am Schwimmen, Plantschen und Spielen. Sicherlich trifft man in einigen solcher Kurse immer mal wieder Eltern(teile), die darum bemüht sind, den anderen Teilnehmern zu zeigen, dass ihr Kind bereits „weiter“ ist und „mehr kann“, als alle anderen Babys.
Solch überzogener Ehrgeiz ist beim Babyschwimmen denkbar fehl am Platze – wie eigentlich in jedem anderen Bereich auch… Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass Kinder erst ab dem 4. (!) Lebensjahr in der Lage sind, Schwimmübungen bzw. -techniken zu erlernen und diese letztlich auch gezielt anzuwenden.
Die ideale Wassertemperatur sollte nicht nur in der Badewanne zuhause, sondern auch beim Babyschwimmtraining zwischen 31 und 35 Grad Celsius betragen.
Welches aber tatsächlich die optimale Wassertemperatur ist, wird von den Kindern in der Regel unterschiedlich wahrgenommen. Manches Babyschwimmtraining beginnt damit, dass gemeinschaftlich ein lustiges Lied angestimmt wird.
Und zwar, während die Eltern bereits mit ihren Kindern im angenehm temperierten Wasser sind.
Beim Training können Eltern lernen, wie sie ihr Kind im Wasser am besten und sichersten halten. Sie erfahren, mit welchen Techniken sie ihren Sprössling besonders gut durch das Wasser gleiten lassen und ihm dabei ein Maximum an Geborgenheit und Sicherheit schenken.
Die Kleinen werden spielerisch mit dem Wasser vertraut gemacht und können Spielzeuge nutzen, sie greifen und mit ihnen nach Lust und Laune spielen. So soll die Freude am Wasser bzw. am Schwimmen gefördert und die Bindung zwischen Eltern und Kind weiter gestärkt werden.
Im Training erhalten also sowohl die Eltern mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind im Wasser. Sie bekommen überdies wertvolle Informationen zu einem optimalen Schutz ihres Sprösslings. Kinder können beim Schwimmen und Plantschen ihrem Bewegungstrieb freien Lauf lassen.
Sie haben die Gelegenheit, sich in „schwerloser“ Umgebung zu bewegen und ihren Körper kennenzulernen und verschiedene Bewegungsabläufe zu erlernen und zu trainieren.
Die Eltern-Kind-Bindung wird nachhaltig gestärkt
Wir können allen Eltern nur empfehlen, mit ihrem Nachwuchs an einem Schwimmkurs für Babys teilzunehmen. Schwimmen schont die Gelenke und Knochen des Kindes und es kann die Herzstabilität unterstützen.
Die Atmung wird verbessert und das Immunsystem wird gestärkt. Wir wissen, dass sich kleine „Wasserratten“ meist schneller entwickeln, als es bei kleinen Nichtschwimmern der Fall ist.
Schon im frühen Lebensstadium werden sie, eher als nicht „Wasser erfahrene“ Babys bzw. Kleinkinder, in der Lage sein, ihre Wirbelsäule vollständig auszustrecken.
Spezifische Muskelgruppen werden trainiert und ebenfalls gestärkt. Auch die Reflexe der Kleinen können durch regelmäßige Babyschwimmtrainings kontinuierlich verbessert werden.
Babys, die häufig schwimmen, haben in der Regel ein ganz anders Körpergefühl. Sie sind daher früher in der Lage, diese angenehmen Empfindungen, die das Schwimmen zweifelsohne mit sich bringt, intensiver wahrzunehmen und zu genießen.
Die Verbundenheit zwischen Mutter, Vater und Kind wird durch den engen Hautkontakt sukzessive ausgebaut und die Vertrauensbasis nachhaltig intensiviert.
Wann sollten Babys nicht schwimmen?
Schwimmkurse für Babys sind unglaublich sinnvoll und effektiv. Aber dennoch kann es vorkommen, dass Babys unter bestimmten Voraussetzungen nicht schwimmen sollten. Dies ist zum Beispiel dann von Vorteil, wenn sie vor dem Training zu viel gegessen haben.
Wenn Kinder quengelig oder missgestimmt sind, ist es ebenso wenig ratsam, am Schwimmtraining teilzunehmen. Denn dies könnte die Freude am Schwimmen eindämmen. Sofern ein Kind unter einer Allergie leidet, wenn es sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht wohl fühlt, sollten Mütter und Väter an diesem Tag unbedingt Abstand von der Teilnahme am Kurs nehmen.
Erkältungskrankheiten, grippale Infekte, Durchfall, aber auch Läuse oder Übelkeit sind weitere triftige Gründe dafür, dass auf den Schwimmkurs verzichtet wird. Die Gefahr der Ansteckung ist zu groß. Und so sollte es im Hinblick auf die Gesundheit der übrigen Kursteilnehmer selbstverständlich sein, sich im Krankheitsfall abzumelden.
Der nächste Termin zum Babyschwimmen kommt bestimmt. Dann wird die Vorfreude auf das Training sicherlich umso größer sein.