Der Schlitten wird bereits seit mehren tausend Jahren genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Gerät deutlich verändert. Mit den alten Fahrzeugen, die in antiken Zeiten genutzt wurden, haben die neuen Modelle nur noch wenig gemein.
Die heutigen Schlitten sind oftmals moderne Geräte, die mit vielen Extras ausgestattet sind, über die die Vorgänger nicht verfügten. In der langen Geschichte hat sich der Schlitten deutlich gewandelt.
Aus dem Arbeitsgerät, das vor allen von Bauern verwendet wurde, entwickelte sich ein variantenreiches Fahrzeug, das für sportliche und spaßige Freizeitunternehmen im Schnee genutzt wird. Heute ist der Schlitten zudem ein professionelles Werkzeug. Es wird von Sportlern genutzt, die sich auf vereisten Bahnen in die Tiefe stürzen. Die vielfältigen Möglichkeiten haben den Schlitten zu einem der beliebtesten Sportgeräte des Winters gemacht. Wie es dazu kam, erfahren Sie in diesem Artikel.
Schlitten sind vielseitig einsetzbar
Der andauernde Erfolg des Gerätes lässt sich auch durch den kulturellen Erfolg des Schlittens belegen. Er ist in den letzten einhundert Jahren nicht nur zum beliebten Sportartikel avanciert, sondern auch zum kulturellen Symbol. Im Filmklassiker „Citizen Kane“, der bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstand, spielt der Schlitten eine wichtige symbolische Rolle, der die Sehnsucht nach der Kindheit illustriert.
Bei unserer Reise durch die Jahrhunderte stoßen wir auf wagemutige Sportler und innovative Erfinder, die dem Schlitten zu seinem Weltruhm verhalfen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Gerät zunächst zum Alltagsgegenstand und letztendlich zum Symbol wurde. Wir informieren Sie dabei über alles, was sie über die aufregende Historie des Schlittens wissen sollten.
Der Schlitten als Nutzfahrzeug
Bereits vor mehr als eintausend Jahren nutzten die Menschen Fahrzeuge, die mit der Hilfe von Kufen über den Boden gezogen wurden. Die ersten Schlitten kamen nicht im Schnee, sondern auf heißem Sand zum Einsatz. Das Gefährt wurde bereits durch die alten Ägypter genutzt. Sie konstruierten Schlitten, auf denen die gigantischen Steine transportiert wurde, die zum Bau von Pyramiden, Tempeln und Palästen verwendet wurde. Es gibt zahlreiche Beweise, die den frühzeitlichen Einsatz des Schlittens belegen. Auf einer antiken Tontafel, die vor kurzem im heutigen Irak entdeckt wurde, findet sich ein derartiges Gefährt. Die Tafel ist mehr als 5.000 Jahre alt.
In diesen Zeiten diente der Schlitten vor allem als Nutzfahrzeug. Einige Menschen nutzten ihn aber auch für die allerersten Rodelausflüge. So berichtet der griechische Historiker Plutarch in seiner Darstellung des antiken Volkes der Kimber von einer Freizeitbeschäftigung, bei der die Bevölkerung auf breiten Schildern durch den Schnee sausten. Es scheint sich um den ersten Schlitten gehandelt zu haben, der dem Vergnügen diente.
In Europa wurde der Schlitten in dieser Zeit nicht zum Vergnügen, sondern zur Arbeit genutzt. Zeitgenössische Berichte schildern die harte Tätigkeit der Bauern, die auch im Winter tätig waren. Wenn der Schnee fiel, nutzten sie Schlitten, um Heu- und Holz zu transportieren. Derartige Nutzungsmöglichkeiten sind zum Beispiel aus Bayern und Sachsen überliefert. Im Erzgebirge sollen die Bauern das Gerät schon vor mehr als fünfhundert Jahren genutzt haben.
Schlitten als Transportgeräte
In diesen Jahren entstand eine weitere Form des Schlittenfahrens. Schon im 15. Jahrhunderts beginnt diese vergnügliche Phase der Schlittengeschichte. Die reichen Adligen ließen große Schneemobile bauen, die ebenfalls auf Kufen fuhren. Sie wurden allerdings von Pferden gezogen. Die Adligen schufen luxuriöse Schlitten, die sich durch edle Verzierungen auszeichneten. Der Prunk wurde durch mondäne Verzierungen verstärkt, die sich an den Schlitten befanden.
So entstanden immer größere Gefährte, die nur noch wenig mit den Mobilen der Bauern zu tun hatte. Diese Entwicklung sollte mehrere hundert Jahre anhalten, bis sie im größten Schlitten der Welt mündete.
Schlitten zum Rodeln
Im gleichen Zeitabschnitt entstanden aber auch andere Schlitten. Aus den Geräten der Bauern einstanden die ersten Rodel, die dem Vergnügen dienten. In der Nähe des schweizerischen Städtchens Davos wurde bereits 1850 gerodelt. Dort fand bereits wenige Jahre später das erste professionelle Rennen statt.
Die sportliche Herausforderung wurde durch den Schriftsteller und Kulturhistoriker John Addington Symonds ins Leben gerufen. Der britische Gelehrte hielt sich 1893 in der Schweiz auf.
Er begeisterte sich für die windigen Gefährte, die von der dortigen Jugend genutzt wurden. Sein internationales Schlittenrennen wurde zum vollen Erfolg. In den kommenden Jahren sollten sich immer mehr Menschen an diesem Spektakel beteiligen.
Schlitten als Sportgeräte
In Davos entstand 1900 die erste professionelle Bahn für Schlittenfahrer. Um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, wurde das Gerät deutlich modifiziert. Nun wurden Metallkufen verwendet, die die vorherigen hölzernen Versionen ergänzte. In diesen Jahren avancierten die Alpen zum beliebten Reiseziel, das der Erholung diente. So lernten viele Touristen den Schlitten schätzen. Sie brachte das Gerät in ihre Heimat. So wurde der Schlitten zum Sportgerät, das auf der ganzen Welt beliebt ist.
Während die Bauern nun auf den Trecker stiegen, um Holz und andere Materialien zu transportieren, avancierte der Schlitten zum allseits beliebten Gerät. Rodelrennen wurden fortan nicht mehr nur in den Alpen, sondern in vielen anderen Regionen organisiert. Unternehmen produzierten moderne Geräte, mit der immer schnellere Geschwindigkeiten möglich wurden.
Heute greifen viele Menschen zum Schlitten, um weiße Abfahrten zu durchfahren. Es gibt nur wenige Personen, die noch nie auf einem Schlitten gesessen haben. Wahrscheinlich wird der Schlitten auch noch in einigen hundert Jahren genutzt werden. Der zeitlose Spaß mit dem Rodel wird sicherlich auch noch unsere Nachfahren begeistern.