Reithelm Test 2023 • Die 6 besten Reithelme im Vergleich
Ein Reithelm gehört zur absoluten Grundausrüstung beim Reiten. Das hat einen guten Grund, denn egal wie gut jemand reitet, ein Pferd ist ein Fluchttier und bei einem Sturz kann es unter Umständen zu schweren Verletzungen kommen - häufig gehen Stürze glimpflich aus und es bleibt bei einem blauen Fleck. Ein Test hat gezeigt, dass 25 % aller Reitunfälle allerdings mit einer Kopfverletzung einhergehen. Wir haben deshalb einen Test zusammengestellt, der bei der Wahl des richtigen Reithelms weiterhelfen soll.
Reithelm Bestenliste 2023 - Die besten Reithelme im Test & Vergleich
Letzte Aktualisierung am:
Was ist ein Reithelm und wie funktioniert er?
Reithelme, wie die, die man im Test untersucht hat, erinnern optisch häufig an einen Fahrradhelm. Tatsächlich sind sich beide Helmtypen recht ähnlich. Sowohl Fahrrad- als auch Reithelm sollen den Kopf im Falle eines Sturzes optimal schützen. Reithelme unterschieden sich allerdings in ihrem Aufbau.
Das ist sinnig, beim Reiten ist die Fallhöhe im Test im Vergleich deutlich höher, als es beim Fahrrad oder Motorrad der Fall ist. In Kombination mit einer häufig erhöhten Geschwindigkeit müssen Reithelme daher entsprechende Ansprüche erfüllen können. Sie sollen außerdem nicht nur bei einem Sturz schützen, sondern auch Huftritte abmildern können.
Der Reithelm verfügt über eine verstärkte Außenschale, die entweder aus Kunststoff oder bei den teuren Modellen aus Carbon besteht. Selbst wenn die Außenschale nicht komplett aus Carbon besteht, kann es sein, dass einige Teile des Helms mit Carbon verstärkt sind. Ziel ist es, dass der Reithelm über ein möglichst niedriges Eigengewicht verfügt und so angenehm zu tragen ist.
Die Außenschale wird von einer Innenschale ergänzt. Diese ist in den meisten Fällen aus Styropor. Dieses Material ist sehr leicht, verfügt aber über dämpfende Eigenschaften und schützt den Kopf im Falle eines Sturzes, wie man im Test zeigen konnte. Damit der Reithelm sich allerdings bequem tragen lässt, ist es noch erforderlich, ihn zu polstern.
Handelt es sich um einen qualitativ guten Reithelm, ist es üblich, dass die Polster herausgenommen werden können. Man hat im Test auf diese Eigenschaft Rücksicht genommen. Das ermöglicht es, sie zu waschen oder aber sie auszutauschen.
So wird der Reiter bei der Arbeit mit dem Pferd nicht von der Sonne geblendet und kann sich aufs Reiten konzentrieren. Zu guter Letzt sorgt eine entsprechende Beriemung dafür, dass der Reithelm selbst bei einem Sturz an Ort und Stelle bleibt. Sogenannte Kinnschalen sind mittlerweile verboten und werden auch nicht mehr gestellt, im Test hat man daher Reithelme mit diesem Kinnschutz im Vergleich nicht berücksichtigt.
Diagramm zum Preis-Leistungs-Verhältnis der Reithelme
Anwendungsbereiche – Reithelm im Einsatz
Ein Reithelm sollte ausschließlich beim Reiten zum Einsatz kommen. Beim Fahren eines Fahrrads oder Motorrad würde der Helm im Falle eines Sturzes im Vergleich mit einem geeigneten Fahrrad- oder Motrradhelm nicht ausreichend Schutz bieten.
Außerdem würde es in solchen Fällen zu Problemen mit der Versicherung kommen. Ein Reithelm kann neben dem Reiten auch im Umgang mit dem Pferd zum Einsatz kommen. Bei jungen Pferden oder Problempferden empfiehlt es sich, diese mit Reithelm zu führen und zu arbeiten.
Insbesondere wenn die Pferde dazu neigen, nach hinten oder vorne auszutreten, kann das Tragen eines Reithelms für erheblich mehr Sicherheit im Umgang mit den Pferd sorgen. Ihr Aufbau ist, wie wir bereits erwähnt haben, unter anderem auch darauf ausgelegt, den Kopf vor etwaigen Huftritten zu schützen. Daher liegt es nahe, im Umgang mit einem Problem- oder Jungpferd einen Reithelm zu tragen.
Welche Arten von Reithelmen gibt es?
Optisch unterscheiden sich Reithelme im Vergleich verschiedene Art und Weisen. Sie haben zwar alle gemeinsam, dass sie den Kopf schützen sollen, allerdings haben sich in den verschiedenen Sparten der Reiterei bestimmte Helme durchsetzen können.
In den wenigsten Fällen verfügen diese über besondere Eigenschaften, sind aber „typisch“ für diese Art der Reiterei und werden entsprechend vermarktet und verkauft.
Dem gegenüber gibt es eine Reihe von Reithelmen, die universal eingesetzt werden. Prinzipiell spricht auch nichts dagegen, einen Reithelm, der für den Westernbereich designt wurde, beim Dressurreiten zu tragen. Im Test wurden nicht alle Reithelme verschiedener Arten untersucht, sondern die klassischen Modelle, da diese am häufigsten käuflich erworben werden.
Reitkappe
Die Reitkappe im Test ist der Klassiker unter den Reithelmen und wieder in Mode, entsprechend hat man sie im Testberücksichtigt. Der Retro-Look ist besonders auf Turnieren sehr beliebt und daher erfreuen sich Reitkappen nach wie vor großer Beliebtheit. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie mit Samt überzogen und nicht größenverstellbar sind. Für einen Erwachsenen ist die fehlende Variabilität der Größe allerdings nicht unbedingt ein Problem, im Test allerdings angemerkt worden.
- klassische Optik
- nicht größenverstellbar
- sehr schlecht belüftet
Westerreithelm
Der Westernreithelm fällt optisch vor allem dadurch auf, dass er in anderen Farben gestaltet ist, als es Vergleich bei einem normalen Reithelm der Fall ist. Allerdings unterscheidet er sich vom Aufbau nicht von einem normalen Reithelm.
- Optik passt sehr gut in die Westernszene
- in der Regel in der Größe sehr gut verstellbar
Reithelm
Der typische Reithelm im Test ist im Vergleich mit der Reitkappe zeitlos und modern gestaltet . Er eignet sich sowohl zum Springen als auch zum Dressurreiten und ist im Vergleich mit anderen Helmen optisch neutral gehalten.
Üblicherweise verfügt er über verschiedene Einstellungs- und Verstellmöglichkeiten und hat ein geringes Gewicht. Kinderreithelme sind für gewöhnlich in diesem Stil hergestellt. Dieser Helmtyp wird im Test überwiegend bewertet.
- größenverstellbar
- sehr gute Belüftung
Military-Helm
Reithelme für den Military-Sport, auch unter dem Begriff Vielseitigkeitsreiten bekannt, verzichten oftmals aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen auf die Sonneblende. Military-Helme verfügen über eine glatte Oberfläche und verzichten komplett auf Belüftungsschlitze. Da Vielseitigkeitsreiten als sehr gefährlich gilt, werden diese Helme den strengsten Sicherheitsbestimmungen gerecht.
- die Helme gelten als sehr sicher
- nicht größenverstellbar
- kostenintensiv
Kurzinformation zu führenden 7 Herstellern und Marken
- Uvex
- Casco
- Samshield
- Waldhausen
- Kerbl
- HKM
- Charles Owen
So werden Reithelme getestet
Möchte man in einem Test herausfinden, welcher Reithelm im Vergleich mit anderen Reithelmen über alle gewünschten Eigenschaften verfügt und einen Testsieger küren, bleibt es nicht aus, dass verschiedene Kriterien für den Test herangezogen werden. Die Kriterien sind:
Atmungsaktivität
Ein Reithelm muss sehr gut belüftet sein, damit er im Test eine gute Testnote erhält. Reiten ist sehr anstrengend und entsprechend schweißtreibend. Eine gute Luftzirkulation verhindert einen unangenehmen Hitzestau unter dem Helm.
Material
Üblicherweise ist das Material eines Reithelms im Test aus Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat. Es gibt allerdings auch Helme aus Carbon, die im Vergleich besonders leicht sind.
Ein Helm aus Kunststoff muss nicht zwingend schlechter sein, im Test erhält ein Helm aus Carbon allerdings, insofern er sehr gute Sicherheitsnoten erhält, allerdings im Vergleich eine entsprechend gute Testnote.
Größenverstellbarkeit
Neben der Angabe, ob der Helm in der Größe verstellbar ist, haben einige Hersteller eine sogenannte Ergomatic-Größenanpassung. Der Helm verfügt im Inneren über ein flexibles Band, welches sich der individuellen Kopfform anpassen soll.
Befestigung
Es gibt verschiedene Befestigungssysteme für einen Reithelm, im Test steht daher nicht im Fokus, ob ein Befestigungs. Systems schlechter oder besser ist, sondern ob es flexibel ist und dem Kopf sehr gut angepasst werden kann.
Prüfzeichen
Anfang 2015 wurde die alte Norm abgeschafft, mittlerweile gibt es zahlreiche Helme mit der sogenannten Übergangsnorm VG1 01.040 2014-12, kurz VG1. Hat der Reithelm die Norm EN1384 wurde er vor Dezember 2014 hergestellt und sollte nicht mehr käuflich erworben werden, da er zu alt ist.
Preis
Der Preis der verschiedenen Marken und Hersteller schwankt sehr stark. Es gibt Reithelme für 20 EUR und Premium-Modelle aus Carbon, die entsprechend teuer sind. Auch Reithelme bestimmter Marken, einige davon tauchen im Test auf, sind entsprechend teuer.
Gewicht
Reithelme bringen aufgrund ihres Aufbau ein gewisses Eigengewicht mit. Die verschiedenen Hersteller aus dem Test sind allerdings bemüht, dieses möglichst gering zu halten. Das Gewicht geht oft Hand in Hand mit dem Material. Reithelme aus Carbon oder Carbon-Bestanteilen beispielsweise sind erheblich leichter als es Reithelme aus Kunststoff sind.
Ein leichter Helm muss im Vergleich nicht zwangsläufig mehr oder weniger Schutz bieten. Prinzipiell gibt daher das Gewicht des Helms im Test keine Auskunft darüber, ob der Helm ausreichend Schutz bieten kann oder nicht.
Allerdings entlastet ein leichter Helm die Nacken-, Hals- und Schultermuskulatur und sorgt auf diese Weise im Vergleich mit einem schweren für einen äußerst angenehmen Tragekomfort. Die Leichtgewichte unter den Reithelmen wiegen 300 Gramm, mehr als 500 Gramm sollte ein Reithelm allerdings nicht wiegen, um im Test eine sehr gute Testnote zu erzielen.
Häufige Mängel und Schwachstellen – darauf muss ich beim Kauf eines Reithelms achten!
Trotz dem Versprechen der Reithelm-Hersteller, dass die Helme durch verschiedenste Systeme an nahezu jede Kopfform angepasst werden können, hat sich im Praxistest gezeigt, dass nach wie vor nicht jeder Helm grundsätzlich für jede Kopfform geeignet ist.
Viele Reithelme wirken außerdem im Vergleich mit anderen Helmen im Test klobig, ein Punkt, der zwar nicht wirklich zum Sicherheitsaspekt beiträgt, viele Reiter allerdings stört.
Beide Mängel lassen sich dadurch beheben, dass der Reithelm zum Test aufgesetzt wird, um zu prüfen, ob er zum einen optisch den eigenen Vorstellungen entspricht und zum anderen passend erscheint. Ein weiterer häufig angeführter Mangel ist der Tragekomfort.
Selbst ein sehr gut passender Reithelm kann sich auf dem eigenen Kopf nicht angenehm anfühlen, in solche einem Fall hilft es nur, verschiedene Reithelme zu tragen, um einen Vergleich zu haben. Häufig bemängelt wird auch die teilweise komplexe und unverständliche Bedienungsanleitung. Das muss nicht zwingend ein Manko sein, da die Nutzung eines Reithelms theoretisch selbsterklärend sein sollte. Allerdings verfügen zahlreiche Modelle mittlerweile über komplexe Größenanpassungssysteme verfügen, die oft erst durch mühsames probieren verstanden werden können.
Internet vs. Fachhandel: wo kaufe ich meinen Reithelm am Besten?
Wer sich auf die Suche nach einem Reithelm begibt, hat entweder bereits eine konkrete Vorstellung hinsichtlich Marke und Hersteller oder ist völlig unentschlossen und möchte den Helm kaufen, der am besten zu passen scheint. Neben der Unsicherheit, welcher Reithelm es letztendlich werden soll, stellt sich außerdem die Frage, ob ein Kauf im Fachhandel oder im Internet sinniger ist. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass trotz größter Mühen bei der Vermessung bei einem gänzlich unbekannten Modell, der sicherste Weg ist um herauszufinden, ob der Reithelm passt, ihn einfach aufzusetzen.
Denn selbst wenn der Reithelm korrekt ausgemessen worden ist und im Test gut abgeschnitten hat, kann es sein, dass dieser nicht optimal für die eigene Kopfform ist und trotz der richtigen Größe wackelt oder rutscht. Für diesen Test muss der Reithelm allerdings nicht im Fachhandel erworben werden.
Einen Reithelm aus dem Test über das Internet zu kaufen hat außerdem weitere Vorteile. Das Internet bietet neben der Möglichkeit die verschiedenen Reithelme einem Vergleich zu unterziehen, die Option, von bereits bestehenden Erfahrungen mit einem bestimmten Reithelm zu profitieren. In Kundenbewertungen und Rezensionen können Käufer bereits vor dem Kauf sich kundig machen, wie sich der Reithelm im Alltagsgebrauch schlägt, ohne ihn selbst einige Zeit tragen zu müssen.
Wissenswertes & Ratgeber
Stiftung Warentest Reithelm Test – die Ergebnisse
Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest unterzieht regelmäßig bestimmte Produkte einem Praxistest. Dabei legt sie vor allem ihren Fokus auf die Anwendung in der Praxis, einen allgemeinen Vergleich und vergibt Schulnoten.
So auch geschehen mit Reithelmen, die im Test ausführlich unter suchen. In den Test gingen 15 verschiedene Reithelme von den verschiedensten Herstellern in den Prüfstand. Dabei unter anderem die Modelle der bekannten Hersteller und Marktführern Casco und Uvex.
Überraschendes Ergebnis im Test: der teuerste Helm von Pikeur, der immerhin stolze 350 EUR kostet, erhielt im Test nur die Note „ausreichend„. Drei Reithelme, darunter Modelle von den Herstellern Kavalkade, Loesdau und USG, fielen im Test sogar mit der Testnote „mangelhaft“ durch. Im Test prallte ein Kunstkopf mit 250er Erdbeschleunigung auf den Boden auf, Helme mit der Note „mangelhaft“ und „ausreichend“ boten im Vergleich weniger Dämpfung als andere Helme und ein Modell verrutschte sogar beim Sturz auf den Boden.
Testsieger von Stiftung Warentest war der Casco Youngster Dynamite, der mit einer Testnote von 1,9 nur ganz knapp vor dem Reithelm von Aldi Nord lag.
Zahlen, Daten, Fakten rund um den Reithelm
Es gibt weder in einzelnen Bundesländern noch deutschlandweit die Pflicht, beim Reiten einen Reithelm tragen zu müssen. Auf Turnieren hingegen gibt es in zahlreichen Prüfungen eine Helmpflicht. Wer in den entsprechenden Prüfungen ohne Reithelm antritt, wird umgehend disqualifiziert. Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen und Prüfungen, an denen Jugendliche unter 18 Jahren teilnehmen, haben grundsätzlich immer eine Helmpflicht.
Gleiches gilt für Prüfungen der Klassen E und A. In den Dressurprüfungen der Klasse L kann ein Zylinder getragen werden, dies geschieht allerdings ausdrücklich auf eigene Verantwortung. Je nach Verband ist es möglich, dass unabhängig von der Prüfung beim Reiten auf dem Turniergelände ein Reithelm getragen werden muss. Wird diese Anordnung nicht befolgt, kann es ebenfalls zur Disqualifikation kommen. Reitbetriebe selbst können nicht vorschreiben, ob jemand einen Reithelm tragen muss oder nicht. Lediglich Reitschulen sollten dies aus versicherungstechnischen Gründen tun.
Tatsächlich entfallen 25 % aller Stürze von Reitern auf den Bereich Kopf, wie eine Studie aus dem Jahr 1993 aufdeckte. Besonders betroffen sind Stirn, Hinterkopf und die Seite. Erschreckend ist allerdings, 47 % der Reiter, die von einem Unfall betroffen waren, trugen keinen Helm. Das kann fatale Folgen haben, nicht selten enden solche Unfälle tödlich.
Sicherheitshinweise im Umgang mit dem Reithelm
Am wichtigsten ist es, nach einem Sturz auf dem Kopf den Reithelm immer auszutauschen. Selbst wenn der Helm unabsichtlich auf den Boden fällt, ist es ratsam, einen neuen zu kaufen. Dabei spielt es keine Rolle, ob im Vergleich zu vor dem Sturz keine Beschädigungen oder Kratzer am Reithelm auftauchen. Feinste Haarrisse oder Risse im Innenleben des Helms, welche von außen nicht sichtbar sind, können beim nächsten Sturz den Helm sofort auseinanderbrechen lassen und den Kopf nicht mehr ausreichend schützen im Vergleich zu einem Reithelm ohne Beschädigungen.
Außerdem sollte der Helm spätestens alle vier bis fünf Jahre komplett ausgetauscht werden. Nach diesem Zeitraum hat man in einem Test bereits erste Materialermüdungen feststellen können, so dass kein ausreichender Schutz mehr gewährleistet werden kann. Hersteller raten daher immer wieder, Reithelme regelmäßig auszutauschen.
Viele Menschen unterstellen den verschiedenen Herstellern an dieser Stelle, dass sie nur ihre eigenen Produkte verkaufen möchten. Tatsächlich ist es aber so, dass Reithelme den verschiedensten Witterungen ausgesetzt sind. Darunter fallen nicht nur Nässe und Wind, sondern ein ständiger Wechsel von Wärme und Kälte durch die Jahreszeiten.
Die meisten Reiter bewahren ihre Helme in der Sattelkammer im Stall auf, diese ist in manchen Ställen beheizt und es herrscht eine gleichbleibende Temperatur. Solche Gegebenheiten sind allerdings eher die Ausnahme als die Regel. So ist das Plastik, aus welchem Reithelme vornehmlich bestehen, einem ständigen Temperaturwechsel ausgesetzt. Das führt dazu, dass die Weichmacher mit der Zeit spröde werden und das Material bei einem Sturz den Kopf nicht mehr ausreichend schützen kann.
Ähnlich verhält es sich mit dem Alter. Lediglich über die EU-Norm lässt sich ableiten, wie alt der Helm ungefähr sein könnte. So groß die Verlockung ist einen Helm gebraucht zu kaufen, insbesondere wenn es sich um ein teures Modell handelt, welches im Vergleich zur Neuanschaffung deutlich günstiger ist, sollte im speziellen Fall des Reithelms davon abgesehen werden. Eine Ausnahme stellt lediglich der Kauf eines neuwertigen Helms von einem Freund oder Bekannten dar, wo die Sicherheit gegeben werden kann, dass der Reithelm sturzfrei ist.
Reithelm in 10 Schritten richtig ausmessen und anpassen
Schritt 1
Schritt 1
Um den richtigen Kopfumgang zu ermitteln, ist die Benutzung eines Maßbandes erforderlich. Wer kein Maßband zuhause hast, kann alternativ auch einfach eine Schnur nehmen und diese im Anschluss an einem Zollstock legen und die erforderliche Größe dort ablesen.
Schritt 2
Schritt 2
Das Maßband wird über den Augenbrauen und den Ohren angelegt und dann um den gesamten Kopf herum gelegt. Es ist wichtig, dass der größte Kopfumgang gemessen wird, da an dieser der Reithelm sitzt.
Schritt 3
Schritt 3
Im Anschluss wird die ermittelte Größe mit der Tabelle vom Hersteller verglichen, von dem der Reithelm gekauft werden soll.
Schritt 4
Schritt 4
Manchmal liegt die ermittelte Größe des Reithelms zwischen zwei Größen. In solch einem Fall werden einfach beide Größen bestellt, um zu schauen, welche Größe im Vergleich besser passt.
Schritt 5
Schritt 5
Wenn der Reithelm schließlich zuhause angekommen und ausgepackt worden ist, wird er waagerecht auf den Kopf aufgesetzt.
Schritt 6
Schritt 6
Die Stirn sollte geschützt sein, gleichzeitig darf das Sichtfeld allerdings nicht beeinträchtigt werden.
Schritt 7
Schritt 7
Die Ohren sollten sich im optimalen Fall mittig in dem Dreieck der seitlichen Befestigungsriemen befinden.
Schritt 8
Schritt 8
Verfügt der Helm über ein Rädchen am Hinterkopf, um die Größe einzustellen, wird dieses so lange gedreht, bis sich der Druck angenehm anfühlt.
Schritt 9
Schritt 9
Nun werden die Befestigungsriemen des Helms geschlossen. Sie sollten eng anliegen, allerdings weder beim Atmen, Schlucken oder Bewegen stören.
Schritt 10
Schritt 10
Um zu überprüfen, ob der Reithelm wirklich richtig sitzt, wird der Kopf schnell in alle erdenklichen Richtungen bewegt. Dabei sollte der Kinnriemen geöffnet sein. Wackelt und verrutscht der Helm nicht und fällt selbst beim Kopf nach vorne neigen nicht vom Kopf (bitte bei diesem Test darauf achten, dass der Helm weich fallen kann für den Fall, dass er nicht optimal sitzt), passt er sehr gut.
Nützliches Zubehör
Es gibt eine Reihe von nützlichen Ergänzungen für einen Reithelm. Da ein Reithelm an sich nur wenig Schutz vor Kälte bietet, gibt es Winterohren und Ohrwärmer, die in der kalten Jahreszeit dafür sorgen sollen, dass es nicht zu kalt wird.
Alternativ können Sturmhauben oder spezielle Innenfutter für den Winter gekauft werden. Wer nicht nur im Winter, sondern auch im Regen unterwegs ist, kann einen Regenüberzug für den Reithelm kaufen, so dass das Material geschützt ist und durch die Lüftungsschlitze keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Bei einem Reithelm, der über ein austauschbares Innenpolster verfügt, gibt es außerdem direkt beim Hersteller Innenfutter-Ersatz. Zum Säubern gibt es direkt beim Hersteller sogenannte Reinigungs-Sprays. Alternativ können von Zeit zu Zeit Erfrischer-Sprays genutzt werden.
Eine Helmbox oder ein Helmbeutel kann den Reithelm sowohl im Stall als auch beim Transport vor ungewollten Stößen schützen. Außerdem wird er so nicht dreckig oder staubig. Wer optisch gerne für etwas Abwechslung sorgen möchte, kann mit farbigen Überzügen oder wechselnden Biesen seinen Reithelm etwas aufpeppen. Für mehr Sicherheit im Dunkeln kann ein Reflexband und eine Lampe mit LEDs sorgen,
8 Tipps zur Pflege
Tipp 1
Tipp 1
Wer den Reithelm vor Mäusen, Nässe oder Schmutz schützen will, bewahrt ihn am besten in einer Helmtasche beziehungsweise -box auf. Bei den hochpreisigen Modellen ist diese meistens beim Kauf mit inbegriffen. Der Reithelm wird optimal geschützt und bleibt sauber.
Tipp 2
Tipp 2
Der Reithelm sollte entweder mit lauwarmen Wasser oder aber mit einem Spray, welches direkt vom Hersteller des Helms ist und exakt für diesen Zweck vorgesehen ist, gepflegt werden. Andere Waschmittel enthalten möglicherweise Lösungsmittel, die nicht sichtbar für das eigene Auge den Helm schädigen können, so dass dieser keinen optimalen Schutz mehr bietet.
Tipp 3
Tipp 3
Die Innenpolster können üblicherweise heraus genommen und in der Waschmaschine oder per Hand gewaschen werden. Da Reiten ein Sport ist, der körperlich anstrengend ist und entsprechend viel geschwitzt wird, macht es Sinn, die Innenpolster regelmäßig zu waschen. So werden Schweiß und Schmutz ausgewaschen und Bakterien abgetötet. Wie die Polster gewaschen werden können, wird in der Regel vom Hersteller angegeben.
Tipp 4
Tipp 4
Zur Pflege der Gurtbänder können diese einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
Tipp 5
Tipp 5
Das Innenfutter des Reithelms sollte an der Luft getrocknet werden.
Tipp 6
Tipp 6
Wird der Reithelm einmal beim Reiten nass, sollte er mit einem fusselfreien Tuch trocken gewischt werden und die Möglichkeit haben, an der Luft vorsichtig zu trocknen. Trocken föhnen oder ihn auf die Heizung legen schadet dem Material.
Tipp 7
Tipp 7
Bei Reitkappen, bei denen das Innenpolster nicht herausgenommen werden kann, kann der weiche Stoff einfach außen geklappt werden und mit einer milden Waschlösung per Hand gewaschen werden.
Tipp 8
Tipp 8
Alternativ kann bei Reitkappen die ganze Kappe mit Wasser gefüllt und mit einem milden Waschmittel gewaschen werden. Danach sollte die Reitkappe gut ausgespült werden. Überschüssiges Wasser kann mit einem Handtuch ausgedrückt werden. Anschließend die Reitkappe an der Luft trocknen lassen, bis sie trocken ist.
FAQ
Wann muss ein Reithelm ausgetauscht werden?
Spätestens nach fünf Jahren sollte ein Reithelm ausgetauscht werden, da ein Test gezeigt hat, dass es zu ersten Materialermüdungen kommen kann.
Wie sollte ein Reithelm sitzen?
Ein Reithelm sollte straff, aber zugleich beuem sitzen. Er darf nicht drücken oder Kopfschmerzen verursachen. Passt kein Finger zwischen Reithelm und Kopf, sitzt der Reithelm fest genug.
Warum sollte ich einen Reithelm tragen?
Einen Reithelm sollte jeder Reiter aus Eigeninteresse tragen. Ein Sturz auf den Kopf kann im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben, daher sollte im besten Fall im Umgang mit dem Pferd immer ein Reithelm getragen werden.
Welche Größe braucht man im Reithelm?
Jeder Hersteller verfügt über eine Größentabelle, an der anhand bestimmter Maße nachvollzogen werden kann, welche Größe im Vergleich der Reithelm haben sollte. Zwar sind die Hersteller bemüht, die Größen für Reithelme einheitlich zu gestalten, allerdings wird empfohlen, den Messanleitungen der Hersteller entsprechend nachzukommen.
Welcher Reithelm ist für Kinder geeignet?
Kinder sollten Reithelme tragen, die größentechnisch optimal passen, nicht wackeln und das Kind nicht stören. Fahrradhelme sind auch in den ersten Reitstunden keine Alternative, daher sollte ein Reithelm aus dem Test gewählt werden. Reithelme für Kinder sind teilweise optisch ansprechend und bunt gestaltet, so dass Kinder diese auch gerne tragen.
Was für einen Reithelm brauchen Anfänger?
Reitanfänger brauchen genauso wie erfahrene Reiter einen Reithelm, der der EU-Norm entspricht. Wer zu Beginn nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann auf ein kostengünstigeres Modell aus dem Test zurückgreifen.
Welche Reithelme sehen gut aus?
Welcher Reithelm ist für Dressur oder Springen geeignet?
Prinzipiell besteht kein Unterschied im Aufbau zwischen einem Helm der für Dressur- oder Springprüfungen geeignet ist, so kann jeder Helm für jede Disziplin verwendet werden. Reithelme für Dressurreiten sind allerdings häufig etwas extravaganter gestaltet, damit sie auch gut zum Frack des Reiters passen.
Wie kann man einen Reithelm waschen?
Der Reithelm selbst sollte keinesfalls beispielsweise in der Waschmaschine gewaschen werden. Zahlreiche Hersteller, auch die im Test genannten, bieten spezielle Sprays an, die auf das Obermaterial aufgetragen und mit einem Tuch abgewischt werden können. Die weichen Innenpolster des Helms sind für gewöhnlich herausnehmbar und können ohne Weiteres gewaschen werden.
Was kostet ein Reithelm?
Reithelme bewegen sich preislich in einem sehr großen Rahmen, billige Reithelme vom Discounter gibt es bereits ab 15 EUR, Premium-Produkte hingegen liegen bei bis zu 500 EUR, im Test hat man Reithelme aus verschiedenen Preiskategorien berücksichtigt. Ein teurer Reithelm ist nicht zwingend ein Garant für mehr Sicherheit, da alle Reithelme der EU-Norm entsprechen müssen. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch Design und Tragekomfort.
Alternativen zum Reithelm
Viele Reitanfänger kommen zu den ersten Reitstunden häufig mit einem Fahrradhelm. Tatsächlich ist das Reiten mit einem Fahrradhelm allerdings keine Option. Für viele Menschen ist es häufig nicht nachvollziehbar, warum ein Fahrradhelm keine Alternative zu einem Reithelm darstellt. Im Vergleich sind beide Helme zwar durchaus ähnlich konzipiert, allerdings bleibt die Ähnlichkeit der Helmarten darauf begrenzt, dass sie die Funktion haben, den Kopf zu schützen.
Kommt es beim Reiten zu einem Unfall und der Reiter hat einen Fahrradhelm getragen, setzt die eigene Versicherung den Fahrradhelm mit einem Reiten ohne Kopfschutz gleich. Das hat kann versicherungstechnisch durchaus Konsequenzen haben, da in einem solchen Falle der Reiter eine gewisse Mitschuld trägt und gewisse Leistungen, für die die Versicherung ansonsten im vollem Umfange aufkommen würde, nur teilweise trägt. Das kann je nach Schwere der Verletzung zu erheblichen finanziellen Einbußen führen. Ein weiterer Grund ist, dass ein Reithelm im Test darauf untersucht wurde, im Falle eines Sturzes den Kopf nicht optimal schützt. Die Sicherheitstests, die bei einem Reithelm und einem Fahrradhelm zur Überprüfung der Sicherheit gemacht werden, unterscheiden sich recht deutlich voneinander.
Ein Fahrradhelm kann diesen Schutz nicht leisten. Ähnlich verhält es sich mit aufwirbelnden Steinen, die entweder beim Sturz vom eigenen Pferd oder beim Reiten von einem anderen Pferd aufgeschleudert werden und den Kopf treffen können. Durch die Luftigkeit eines Fahrradhelms wäre der Kopf in einem solchen Falle mehr als unzureichend geschützt, wie ein Test gezeigt hat. Da eine Anschaffung eines Reithelms für die ersten Reitstunden allerdings nicht immer sinnig ist, insbesondere dann nicht, wenn noch nicht sicher ist, ob überhaupt beim Reiten geblieben wird oder nicht, sollte im Reitstall gefragt werden, ob es für die ersten Reitstunden die Möglichkeit eines Leihhelms gibt.
Alternativ kann zu Beginn ein billiger Reithelm gekauft werden, so dass der finanzielle Verlust bei einer baldigen Aufgabe des Reitens zu verschmerzen ist. Ein seriöser Reitlehrer würde seinem Schüler übrigens verbieten, mit einem Reithelm auf ein Pferd zu steigen, da in einem solchen Falle seine Versicherung dem Reitlehrer eine gewisse Mitschuld gibt. Ein Reitlehrer hat darauf zu achten, den Reitschüler nicht zu überfordern, so dass keine Unfälle entstehen können.
So darf ein Reitlehrer von einem Reitschüler nichts verlangen, wovor dieser Angst hat oder aber ihm ein Pferd geben, welches der Schüler aufgrund seiner Fähigkeiten noch nicht im Stande ist zu reiten. Des weiteren muss er auf ordnungsgemäße Kleidung achten, darunter fällt das Tragen eines Reithelms. Verzichtet er darauf, auf die Tragepflicht eines speziellen Reithelms zu bestehen, trägt er aus Sicht seiner Versicherung eine gewisse Mitschuld und kann haftbar gemacht werden.
Eine weitere Alternative wäre das Reiten ohne Helm, allerdings ist diese Alternative keine wirkliche Alternative. Pferde gelten als unberechenbar und unabhängig davon, wie gut jemand reitet und wie brav erzogen das Pferd im Vergleich mit anderen Pferden ist, es sind Tiere, die besonders Schrecksituationen panisch reagieren können. Pferde sind Fluchttiere und ihr erster Impuls ist immer fliehen.
Abgesehen von dem erhöhten Verletzungsrisiko bei einem Sturz, ist es ein versicherungstechnisches Problem, wenn bei einem Unfall kein Reithelmgetragen wird. Versicherungen weigern sich im Falle eines Unfalles zwar nicht zu zahlen, allerdings ist das Weglassen eines Reithelms grob fahrlässig und dem Reiter wird eine gewisse Teilschuld angelastet. Das bedeutet dass Verdienstausfall beispielsweise nicht gezahlt wird.
Es bedeutet nicht, dass der Reiter für die ärztlichen Kosten aufkommen muss, allerdings werden weitere Kosten nur bedingt übernommen. Ist ein Dritter in den Unfall verwickelt, wenn es sich beispielsweise um das Pferd eines Bekannten handelt, kann dessen Versicherung sich weigern, Schmerzensgeld zu zahlen oder zahlt es nur anteilig, da der Reiter eine Mitschuld trägt.
Es gibt zwar zu zahlreichen Produkten eine Reihe von Alternativen, beim Reithelm allerdings ist eine Grenze zu ziehen und auf einen Reithelm zurückgegriffen werden, den man im Test geprüft hat. Im Sinne der eigenen Gesundheit sollte diesem Ratschlag, nur mit einem dafür konzipierten Reithelm aufs Pferd zu steigen, unbedingt nachgekommen werden.
Weiterführende Links und Quellen
https://www.pferd-spezial.de/pferde-blog/2015/reiten-ohne-helm-oder-vielleicht-doch-besser-mit/
https://www.pferdesport-nordbaden.de/Wissen/2010_FN_Reiten_ohne_Helm_Haftung.pdf
https://www.helmexpress.com/reitershop/reithelme
https://www.sicherheit-beim-reiten.de/Reithelme
https://www.freundpferd.de/2017/12/10/nie-mehr-oben-ohne-warum-wir-reithelm-tragen-cool-finden/