In der Regel zeichnen sich moderne Kompressoren vor allem durch ihre besondere Robustheit aus. Aber nichtsdestotrotz kann es im Laufe ihrer „Lebensdauer“ vorkommen, dass sich zum Beispiel kein Druck mehr aufbaut. Ein Mangel, der durchaus mit fatalen Folgen einhergehen kann. Denn unter diesen Voraussetzungen ist die Leistungsfähigkeit des Gerätes gleich null. Aber es gibt freilich Möglichkeiten, mit denen Sie Ihren Kompressor recht schnell wieder „in Gang“ bringen können.
Es kommt vor, dass – so unglaublich es auch erscheinen mag – Sie beim Kauf Ihres Kompressors an ein so genanntes „Montagsgerät“ geraten sind. Unter diesen Umständen ist gegebenenfalls häufiger mit der einen oder anderen Fehlermeldung zu rechnen.
Mit wenigen Handgriffen kann der Fehler behoben werden
Handelt es sich bei Ihrem Gerät um einen klassischen Kolbenkompressor, so ist es möglich, dass die Dichtung im Bereich des vorderen Zylinderkopfes einen Defekt aufweist. Der Kompressor „läuft“ dann zwar noch, aber die Leistungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. In der Regel haben Sie die Möglichkeit, das Gerät, sofern die Garantiezeit noch nicht abgelaufen ist, an den Hersteller zurück zu senden und Ersatz oder zumindest eine adäquate Reparatur zu verlangen.
Anderenfalls können Sie auch „in Eigenregie“ aktiv werden und den Zylinderkopf demontieren, um eine neue Dichtung anzubringen. Bei den meisten Herstellern oder den entsprechenden Vertriebspartnern können Sie die passenden Dichtungsringe inklusive Schrauben und Zusatzwerkzeug ordern. Darüber hinaus ist der Dichtungsring relativ rasch ausgetauscht, sodass Ihr Gerät schnell wieder funktionstüchtig sein müsste.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste…
Gesetzt den Fall, dass nicht die Dichtung die Ursache dafür ist, dass Ihr Kompressor keinen Druck aufbaut, kann es ratsam sein, weiter „hinter die Kulissen“ des Gerätes zu blicken. Schauen Sie sich doch mal den Mittelsteg Ihrer Zylinderkopfdichtung an. Dieser befindet sich direkt zwischen dem Ein- und Auslassventil. So ist es möglich, dass dieser defekt, porös oder gar durchgebrochen ist.
Auch wäre es denkbar, dass die damit verbundenen (Metall-)Plättchen beschädigt sind. In diesem Fall ist ein Austauschen der beschädigten Teile unverzichtbar. Ehe Sie aber nun zu voreilig handeln, prüfen Sie erst noch, ob der Mittelsteg unter Umständen auch „nur“ verschmutzt ist und in der Konsequenz nicht mehr richtig schließt. Gehen Sie bei der Inaugenscheinnahme unbedingt mit Fingerspitzengefühl, Geduld und Ruhe zu Werke.
Ein wenig Kreativität kann durchaus hilfreich sein
Sofern es tatsächlich erforderlich ist, eine neue Dichtung einzusetzen, so können Sie diese zum einen direkt beim Hersteller anfordern. Auf der anderen Seite hat es sich übrigens auch bewährt, spezielles Dichtpapier zu verwenden. Denn dieses lässt sich sehr gut selbst zurechtschneiden, und es ist oftmals sogar robuster und widerstandsfähiger, als normale Dichtungen.
Was tun, wenn es nicht an der Zylinderkopfdichtung liegt, sofern der Kompressor keinen oder nur noch sehr wenig Druck aufbaut? Dann könnte es außerdem sein, dass die Zylinderfußdichtung nicht mehr intakt oder beschädigt ist. Berücksichtigen Sie außerdem, dass im Zuge der Inbetriebnahmen des Kompressors – vor allem dann, wenn dieser bereits über viele Jahre hinweg im Einsatz ist – an winzigen Stellen ein wenig Öl auslaufen könnte. Ist das der Fall, dann müssen Sie dieses nur mit einem Microfasertuch beseitigen oder gegebenenfalls die Dichtung entnehmen und auch von unten her reinigen.
Oder es ist möglich, dass die Oberflächenbeschichtung bzw. der Lack an der einen oder anderen Stelle abgeblättert ist, sodass sich in diesem Bereich eine gewisse Undichtigkeit ergibt. Nehmen Sie notfalls die Lupe zur Hand, um genau nachsehen zu können, wo genau die Ursache für den Druckausfall zu finden ist.
Sicherheit geht vor
Bedenken Sie, dass bei Schwierigkeiten in Sachen Druckluft stets gewisse Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind. Denn was wäre, wenn sich bedingt durch einen Schaltfehler oder ähnliche Ursachen im Inneren des Kompressors ein Druck angestaut hat, der sich allein beim leichten Öffnen einer Schraube löst? Gehen Sie demzufolge keinesfalls unbedacht an die Kontroll- oder Reparaturarbeiten heran. Sofern Sie bereits Erfahrungen um Umgang mit entsprechenden Tätigkeiten haben, sind Sie dennoch gut beraten, sich in von Anfang an explizit nach den Angaben der Betriebsanleitung zu richten.
Welches Problem auch immer die Ursache für den mangelnden oder den nicht (mehr) vorhandenen Druck des Kompressors sein mag: Es bleibt in jedem Fall zu hoffen, dass lediglich kleine Teile beschädigt sind. Sofern Ventile oder andere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen worden sind – aus welchen Gründen auch immer – kann es vielleicht sogar teuer werden. Es schadet daher keineswegs, im Vorfeld einen Kostenvoranschlag zu erbitten, um einen Überblick über die möglichen anfallenden Kosten zu erhalten.