Tragetuch Test - so haben Sie trotz Baby alle Hände frei - Vergleich der besten Tragetücher 2023
Mit einem Tragetuch kann der Körperkontakt, den Babys lieben, täglich unterstützt werden. Die besten Modelle wurden von unserem Team, mithilfe von Lesung zahlreicher Tests im Internet, in einer Bestenliste gebündelt, die Wertungen für Farbe, Marke, Funktion und vieles mehr bereithält.
Tragetuch Bestenliste 2023 - Die besten Tragetücher im Test & Vergleich
Letzte Aktualisierung am:
Was ist ein Tragetuch?
In den meisten Naturvölkern wird mit Babys und Kindern ganz anders umgegangen als hierzulande.
Die Erziehung ist Teil einer größeren Gemeinschaft, die Familie lebt nicht isoliert und das Kind hat auf diese Weise immer jemanden, der auf es aufpasst.
Obwohl viele Annehmlichkeiten der modernen Welt unseren Kindern zugute kommen, werden sie bei uns doch viel zu selten getragen – und das, obwohl ein Säugling eigentlich ein Tragling ist. Unsere nächsten Vorfahren, die Affen, machen es mit ihrem Nachwuchs ganz ähnlich.
Die kleinen Äffchen hängen in den ersten Wochen permanent an ihrer Mutter, doch sie haben anders als ein Menschenkind auch den Vorteil, dass sie sich bereits an der Mutter festhalten können. Menschen brauchen dazu noch etwas Unterstützung – beispielsweise in Form eines Tragetuchs.
Ein Tragetuch hält das Baby so eng wie nur möglich am Körper der Mutter, des Vaters oder der Person, die das Kind gerade trägt. Mit seinem Kopf ruht es an der Schulter oder direkt auf der Brust und kann auch in dieser Position gestillt werden, ohne dass die Mutter es dafür zwingend im Arm halten muss. Sie kann sich mit etwas Übung sogar frei bewegen, während sie ihr Baby stillt. Hauptsächlich aber befriedigt ein Tragetuch das Bedürfnis des Babys, so oft wie möglich seine Bezugspersonen zu spüren, während diese ihrem Alltag nachgehen können und wissen, dass das Baby am sichersten Ort der Welt ist.
Diagramm zum Preis-Leistungs-Verhältnis der Tragetücher
Wie funktioniert ein Tragetuch?
Die Funktionsweise eines Tragetuchs ist denkbar einfach. Es wird mit einer bestimmten Technik um das Baby gewickelt und anschließend am Körper eines Erwachsenen befestigt. Das Baby befindet sich dabei an der Brust des Menschen, der es trägt, und schaut nach vorn auf die Brust. In dieser Position fühlen sich Babys wohl, da sie direkt am Herzschlag sitzen und sich schneller beruhigen. Sie können auf diese Weise schlafen und sie wissen jederzeit, dass sie nicht alleine sind.
Für den Betreuer des Babys bedeutet das Tragetuch, dass die Hände jederzeit frei sind und er sich nie die Frage stellen muss, was das Baby gerade macht. Unterwegs ist das Baby absolut sicher aufgehoben, denn sein Träger kann es optimal vor Stößen und schubsenden Mitmenschen beschützen. Manche Tragetücher werden noch zusätzlich mit Ringen befestigt, wodurch die Position des Babys auf der Brust ganz einfach korrigiert werden kann. Wenn das Tragetuch richtig gewickelt wurde, ist es absolut sicher.
Das Baby kann nicht heraus- und herunterfallen, seine Haltung ist im Tragetuch optimal für diesen Zeitpunkt der Entwicklung und auch dem Rücken des Menschen, der das Baby im Tragetuch trägt, schadet das in den ersten Lebensmonaten nicht. Mütter können ihre Babys im Tragetuch sogar stillen.
Zu Hause können sie dem Baby in dieser Haltung einfach die Brust anbieten. Unterwegs reicht es, den Kopf des Babys und die Brust mit einem dünnen Tuch vor Blicken abzuschirmen und das Baby kann draußen ebenfalls gestillt werden, ohne großen Aufwand dafür zu betreiben. Da seine Haltung im Tragetuch so optimal ist, kommt es selten zu Stillproblemen, denn diese entstehen vor allem dadurch, dass sich das Kind in seiner Haltung nicht wohlfühlt und nicht richtig trinken kann.
Vorteile & Anwendungsbereiche
Der menschliche Säugling ist von Geburt an ein Tragling. Der so häufig genutzte Kinderwagen oder die Babyschale entsprechen gar nicht seinen tatsächlichen Bedürfnissen. Viele Babys lassen sich zwar mit der Zeit ablegen, da sie sich daran gewöhnen – wohler fühlen sie sich aber, wenn sie die Nähe eines anderen Menschen spüren.
Zunächst einmal zeigt sich an der Haltung des Babys, dass es in den ersten Lebensmonaten getragen werden sollte. Die Wirbelsäule ist direkt nach der Geburt gebogen und entwickelt sich nach und nach zu der S-Form, die wir kennen. Beim Tragetuch kann diese Entwicklung ganz natürlich vonstatten gehen. Weiterhin nimmt das Baby beim Getragenwerden eine Haltung an, bei der es die Beine spreizt und die Knie anwinkelt. Diese wird als Anhock-Spreizhaltung bezeichnet und es nimmt sie beispielsweise auch dann an, wenn es liegt.
Das Hüftgelenk des Babys befindet sich in dieser Haltung in der optimalen Position, um sich nach der Geburt gesund zu entwickeln. Ein Tragetuch kann sogar die Entwicklung einer angeborenen Hüftdysplasie begünstigen – durch das Tragen kann diese von allein wieder verschwinden, ohne dass der Kinderarzt nachhelfen muss, was für Eltern und Kind nur eine Belastung wäre. Das Tragetuch eignet sich auch hervorragend, um solchen Hüftdysplasien nach der Geburt vorzubeugen. Das Hüftgelenk des Babys gerät gar nicht erst in eine Position, in der es sich ungesund entwickeln könnte.
All diese Vorteile des Tragetuchs sind für die Eltern unsichtbar. Was sie aber kaum übersehen können, ist das Wohlbefinden des kleinen Erdenbürgers, wenn er ins Tragetuch darf. Ein Baby, das von Anfang an abgelegt wurde, wird sich daran mit der Zeit gewöhnen und die Eltern werden kaum noch bemerken, dass es lieber bei ihnen wäre. Wurde das Baby aber direkt nach der Geburt viel gekuschelt, will es das natürlich auch weiterhin bekommen. Ärzte wissen, dass sich der Herzschlag eines Babys im Tragetuch oder jeder anderen Tragevorrichtung verringert gegenüber dem eines Kindes, das eher abgelegt wurde.
Es kann einfach einschlafen und wieder aufwachen – in dem Rhythmus, in dem es das nun einmal braucht. Die Eltern können weiter ihrem Alltag nachgehen und stören das Baby dabei nicht. Auf diese Weise gewöhnt sich das Baby auch ganz nebenbei an die Geräusche im Haushalt und merkt, dass es auch dann schlafen kann, wenn die Mutter oder der Vater mit ihm im Tragetuch herumlaufen.
Nicht zuletzt bedeutet ein Tragetuch, dass die Bezugspersonen eines Babys es ständig im Blick haben. Würden sie ihr Baby im Stubenwagen oder Kinderbett ablegen, müssten sie die ganze Zeit bei ihm bleiben, wenn sie wissen wollen, dass es ihm gut geht. Vor allem junge Eltern, die ihr erstes Baby bekommen haben, sind anfangs nervös und wollen jederzeit wissen, dass es dem Kind gut geht. Das Tragetuch nimmt ihnen diese Sorge ab – sie müssen den Blick nur kurz zur Brust wenden und sehen mit eigenen Augen, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist. Das Tragetuch wird deswegen auch wärmstens für Babys mit erhöhtem Risiko des plötzlichen Kindstods empfohlen, da die Eltern tagsüber sofort bemerken würden, wenn mit dem Baby etwas nicht stimmt. Wenn kein derartiges Risiko besteht, wissen Eltern das Tragetuch aber spätestens dann zu schätzen, wenn Babys erste Erkältung kommt und es sich gar nicht mehr ablegen lassen will.
Welche Arten von Tragetuch gibt es?
Das Tragetuch ist kein kompliziertes Produkt. Es unterscheidet sich von den Tragevorrichtungen dadurch, dass es sich nur um ein einfaches, quadratisches oder rechteckiges Tuch handelt. Mehr gehört nicht dazu.
Zunächst unterscheiden sich Tragetücher in der Größe voneinander. Es gibt kleine Tragetücher, die aber auch nicht lange verwendet werden können. Sie eignen sich für kleine Babys oder lediglich für Säuglinge. Ein größeres Tragetuch dagegen eignet sich für ein groß geborenes Baby und kann auch danach noch weiter benutzt werden. Beim Kauf sollten die Eltern darauf achten, für welches Gewicht das Tragetuch gemacht ist.
Unterschiede gibt es natürlich auch in Material und Design. Bei Tragetüchern wird in der Regel darauf geachtet, dass es sich um natürliche und verträgliche Stoffe handelt, die leicht zu pflegen sind. Baumwolle ist sehr beliebt, da sie sehr heiß gewaschen werden kann, falls das notwendig wird. Für den Winter wird gern auf Wolle gewechselt, die warm hält wie kein künstlicher Stoff.
So haben wir das Tragetuch getestet
Tragetücher sind einfach zu testen, doch sie müssen gründlich getestet werden, da sie schließlich für ein Baby gedacht sind und hier besondere Vorsicht gilt. Babys dürfen nicht mit Schadstoffen in
Berührung kommen und die Sicherheit ist das A und O. Bei unserem Test der Tragetücher haben wir aber natürlich nicht nur Wert auf das Allerwichtigste gelegt, sondern auch darauf geachtet, dass das Tragetuch Eltern und Kind gefällt und gern getragen wird.
Da die jungen Eltern hier, da und überall Geld ausgeben, sollte das Tragetuch eine Investition sein, die sie einmal tätigen und dann eine Weile damit leben können. Das hängt maßgeblich von der Größe, Tragfähigkeit und Belastbarkeit und natürlich der Haltbarkeit eines Tragetuchs ab.
Entscheidend für eine Kaufempfehlung ist ein unbedenkliches und pflegeleichtes Material. Beim Tragetuch sollte darauf geachtet werden, dass alle benutzten Farbstoffe vollkommen ungefährlich für das Baby sind. Sie kommen schließlich direkt mit der noch sehr sensiblen Babyhaut in Berührung und dürfen ihr keine Schadstoffe zuführen. Während ein Erwachsener nicht mehr so streng darauf achten muss, ist das bei einem Baby noch ganz anders. Tragetücher, die nur natürliche Farben verwendet haben, bekommen natürlich einen besonderen Pluspunkt, denn mit einem Naturprodukt macht man beim Baby nur wenig falsch. Wichtig ist aber auch das verwendete Material.
Damit das Tragetuch sicher und angenehm zu tragen bleibt, muss es leicht zu reinigen sein und darf die Babyhaut nicht dadurch reizen, dass sein Material für Babys ungeeignet ist. Manche künstliche Stoffe sind für ein Baby noch nicht zu empfehlen und sollten deswegen auch für ein Tragetuch nicht eingesetzt werden – auch, wenn sie vielleicht günstiger wären. Als besonders geeignet für ein Tragetuch haben sich Baumwolle oder auch reine echte Wolle erwiesen. Letztere wird besonders im Winter gerne von den Eltern für ihr Kind genutzt, da kaum ein Naturstoff so warm hält wie Wolle.
Apropos Pflege: Stoffe lassen sich alle auf die eine oder andere Weise pflegen, aber nicht alles kann einfach zu Hause in die Waschmaschine gesteckt werden. Sehr empfindliche Stoffe sind dafür beispielsweise ungeeignet, weshalb das Tragetuch nicht aus sensiblen Materialien gefertigt sein sollte. Babys können immer mal spucken und das Tragetuch dabei erwischen, in welchem Fall es in die Waschmaschine gesteckt werden sollte. Übersteht es das unbeschadet, ist es an die tatsächlichen Bedürfnisse von Eltern mit ihren Babys angepasst und bekommt einen Pluspunkt.
Abschließend darf bei einem Tragetuch natürlich das Design nicht außer Acht gelassen werden. Wenn der Stoff passt, keine Schadstoffe enthalten sind und die Größe dafür sorgt, dass es nicht nur kurz Freude bereitet, muss das Tragetuch den Eltern auch noch gefallen. Wenn es nur von der Mutter oder nur vom Vater genutzt wird, suchen sich diese gerne ein Design aus, das nur ihnen gefällt. Manche Eltern finden auch Gefallen an den süßen Baby-Designs, die beim Tragetuch beliebt sind. Andere wiederum wollen ein Design, das zu beiden Elternteilen passt. Immerhin wird das Baby im Tragetuch direkt vor dem Bauch sitzen und das Tuch nimmt damit eine recht große, gut erkennbare Fläche ein. Je besser es den Eltern also gefällt, desto eher benutzen sie es auch. Die Vielfalt an Designs bei Tragetüchern ist das i-Tüpfelchen, damit es wirklich Spaß macht.
Worauf muss ich beim Kauf eines Tragetuchs achten?
Das Tragetuch ist ein einfaches Produkt, das leicht auszusuchen ist. Schließlich ist die übrige Ausstattung des Babys schon anspruchsvoll genug – da freuen sich die Eltern natürlich, dass sie es mit dem Tragetuch etwas leichter beim Kauf haben.
Zunächst kommt es auf die Größe des Tragetuchs und die Eignung für ein bestimmtes Gewicht des Babys an. Nicht entscheidend ist, wie groß das Kind auf die Welt gekommen ist – denn das bleibt sowieso nicht lange so, wie es jetzt ist. Wichtiger ist das Maximalgewicht, das das Tragetuch tragen kann. Dieses liegt in der Regel zwischen 10-15 kg, je nach Material und Qualität. Abhängig ist das aber auch von der Größe des Tragetuchs.
Wenn die Eltern wissen, dass sie ihr Baby nur in der ersten Zeit tragen wollen, genügt ein kleineres Tragetuch vollkommen. Wollen sie es dagegen regelmäßig tragen und das auch noch nicht zeitlich begrenzen, sollten sie am ehesten ein Tragetuch aussuchen, das mehr Fläche hat. Dadurch kann das Kind wachsen und schwerer werden, das Tragetuch wird trotzdem noch sicher sein und passen.
Das Material eines Tragetuchs wird mit dem Baby und natürlich auch mit den Eltern direkten Hautkontakt haben. Während die Haut eines Erwachsenen bereits viel unempfindlicher gegen schädliche Umwelteinflüsse ist, muss das bei einem Baby noch nicht so sein.
Ein Siegel, das Schadstofffreiheit garantiert, sollte deswegen wie bei der Babykleidung auch für ein gutes Tragetuch selbstverständlich sein. Hierbei kommt es auf die Verarbeitung des Stoffs sowie die Art und Menge der verwendeten Farbstoffe an.
Es gibt viele natürliche Möglichkeiten, Stoffe schön einzufärben, sodass man gar nicht unbedingt auf tolle Designs verzichten muss. Hersteller, die natürliche Farben benutzen, sind darauf meistens auch so stolz, dass sie dies auf jedes Tragetuch schreiben. Qualität ist also nicht schwer zu erkennen. Für Qualität steht aber auch das Material. Es gibt durchaus günstige Tragetücher aus künstlichen Stoffen, die dafür aber oft in der Qualität hinterherhinken.
Für den kalten Winter eignet sich dagegen ein Tragetuch aus natürlicher Wolle. Ob es sich dabei um Schafs-, Alpaka- oder Lamawolle handelt, ist unerheblich – alle Wollarten fangen die Wärme des Körpers auf optimale Art und Weise ein und schaffen eine Wärme, an die selbst ein warmes morgendliches Bett nicht heranreicht. Für das Baby ist das genau das Richtige.
Viel zu vernähen gibt es nicht, die Ränder sollten aber zumindest nicht fransig oder instabil wirken. Wenn sie vernäht sind, muss es sich um stabile und reißfeste Nähte handeln. Das Baby wird schließlich irgendwann anfangen, nach den Ecken des Tragetuchs zu greifen, sie in den Mund zu nehmen, auf ihnen zu kauen und an ihnen zu ziehen. Das sollte das Tragetuch mühelos aushalten können.
Kurzinformation zu führenden Herstellern
- Manduca
- Didymos
- Hoppediz
- Fidella
Internet vs. Fachhandel: wo kaufe ich mein Tragetuch am besten?
Der Fachhandel ist mit seiner Beratungsleistung eine sehr beliebte Anlaufstelle für alle jungen Eltern. Sie wollen für ihr Baby nur das Beste – und da helfen natürlich Omas Tipps von vor 50 Jahren nur noch wenig. Wenn sie noch gar nicht so genau wissen, was ihr Baby überhaupt zum Glücklichsein braucht, wenden sie sich erst recht gerne an den Fachhandel und lassen sich alles zeigen, was sie ihrem Baby Gutes tun können. Als das Tragetuch noch weitestgehend unbekannt in unseren Breiten war, haben sich viele Eltern die Wickeltechnik auch gern im Fachhandel beibringen lassen. Das leistet dieser natürlich noch heute. Auch, wenn die jungen Eltern sich erst einige verschiedene Tragetücher ansehen oder nur ausprobieren wollen, ob sie damit zurechtkommen, besuchen sie gern ein Ladengeschäft.
Letztendlich zahlen sie dort aber oft höhere Preise für ein Tragetuch. Die Stoffe, aus denen sie gemacht sind, sind sowieso schon recht hochwertig und haben ihren Preis. Da aber bei einem Baby beinahe alles seinen Preis hat, müssen Eltern mit der Zeit versuchen, Geld für die wirklich wichtigen Dinge des neuen Alltags aufzusparen. Eine gute Sparmöglichkeit für ein Tragetuch ist das Internet. Dort hat man günstige Preise und kann auf Rabattaktionen hoffen, die bei Online-Shops weit häufiger sind als im Fachhandel. Hinzu kommt, dass die Auswahl im Internet viel größer ist. Ein Fachgeschäft kann gar nicht alle Tragetuch in allen Materialien, Farben und Designs von mehreren Herstellern führen – im Internet ist das kein Problem. Wenn man einmal das gewünschte Tragetuch gefunden hat, kann man anschließend noch die Preise verschiedener Shops miteinander vergleichen und sich darüber freuen, definitiv das günstigste Angebot bekommen zu haben.
Wenn sie es sich lieber zeigen lassen wollen, können sie die Hebamme ansprechen – diese kann es ganz bestimmt. Manche Geburtskliniken bieten auch Tragetuch-Kurse an, die Mutter und Vater besuchen können, wenn sie ohnehin schon zur Geburt des Kindes da sind. Sicherlich beherrscht auch die eine oder andere Krankenschwester den Umgang mit dem Tragetuch und kann den frisch gebackenen Eltern zeigen, wie es geht, wenn sie das brauchen. Auf diese Weise stehen die Eltern bestimmt nicht mit ihrem neuen Tragetuch da und wissen gar nicht, wie sie damit am besten umgehen sollen.
Wissenswertes & Ratgeber
Die Geschichte der Tragetücher
Das Tragen des Säuglings ist in vielen Kulturen üblich und es wird beinahe keine andere Methode praktiziert, um ein Baby im Alltag glücklich zu machen. In den Tagen und Wochen nach der Geburt sollte ein Baby zur gesunden Entwicklung so viel Körperkontakt wie nur möglich mit Mutter, Vater oder der jeweiligen Bezugsperson bekommen. Dadurch entsteht die Bindung zwischen Baby und Bezugsperson und das Baby weiß, dass es nicht allein ist. Das wussten Menschen schon immer und arbeiten seit Anbeginn der Menschheit mit verschiedenen Methoden, Babys zu tragen.
Gehalten haben sich Tragetücher aber hauptsächlich bei Naturvölkern. In der heutigen westlichen Welt begann man schon früh damit, Babys eher abzulegen. Vor allem aus dem Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten sind unheimliche Geschichten darüber bekannt, wie mit Babys umgegangen wurde. Sie wurden jahrhundertelang eng in Tücher gewickelt und einfach an die Wand gehängt, da die Erwachsenen arbeiten mussten. Naturvölker dagegen kannten eine bessere Methode – das Tragetuch.
Dieses wird um den Körper eines Erwachsenen gewickelt, wofür es verschiedenste Techniken gibt. So kann das Baby den ganzen Tag getragen werden. Bei afrikanischen Völkern, Regenwaldvölkern und den Bewohnern südlicher Inseln beispielsweise gibt es das Ablegen eines Babys nicht, da das auch viel zu unsicher für die Kleinen gewesen wäre.
Das Tragetuch erlebt derzeit eine Renaissance in Europa. Immer mehr Eltern wird bewusst, wie leicht sie es mit einem Tragetuch haben, die Bedürfnisse ihres Babys zu befriedigen und gleichzeitig die Hände frei zu haben. Tragevorrichtungen für Babys gab es dabei schon länger, doch diese erlaubten oft den direkten Körperkontakt nicht. Mit dem Tragetuch hält eine uralte Methode wieder Einzug, die besser als jede andere Tragevorrichtung für einen Säugling funktioniert.
Zahlen, Daten, Fakten rund um die Tragetücher
Tragetücher gelten als eine der ursprünglichsten Methoden, ein Baby in den ersten Lebensmonaten zu tragen. Hierzulande ist aber auch der Kinderwagen üblich – obwohl das für die Eltern praktisch sein mag, haben Studien immer wieder herausgefunden, dass ein getragenes Kind eine ruhigere Herzfrequenz hatte als eines, das häufig abgelegt wurde.
In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt befindet sich das Baby in einem schwierigen Umstellungsprozess. Vorher war es neun Monate lang in der engen Gebärmutter und hat sich an dieses Gefühl und die ständige Nähe zur Mutter gewöhnt. Sobald diese Nähe nach der Geburt nicht mehr da ist, ist das für das Baby nicht ganz einfach. Im Tragetuch kann es fest eingewickelt werden und es spürt den Körper seiner Bezugsperson, was für ein Baby mindestens genauso wertvoll ist wie die Nähe im Mutterleib.
Ist das Baby mit einer leichten Hüftdysplasie auf die Welt gekommen, kann das Tragetuch sogar die beste Idee sein, mit der es in seinen ersten Lebenswochen konfrontiert wird. Da das Baby beim Getragenwerden die sogenannte Anhock-Spreizhaltung annimmt, bei der es die Beine an den Körper zieht, gleichen sich leichte Formen einer Hüftdysplasie durch häufige Verwendung des Tragetuchs manchmal von alleine aus. Eine Spreizhose wird gar nicht mehr notwendig sein. Das Tragen im Tragetuch verringert auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby nach der Geburt noch eine Hüftdysplasie entwickelt.
Neben vielen weiteren gesundheitlichen Vorteilen begünstigt ein Tragetuch auch die gesunde Entwicklung der Wirbelsäule. Da das Baby im Mutterleib nicht viel Platz hatte, streckt sich die Wirbelsäule nach der Geburt nach und nach aus und das Baby entwickelt eine gesunde Körperhaltung. Durch häufiges Liegen kann diese Entwicklung beeinträchtigt werden, wohingegen das Tragetuch das Baby in die richtige Haltung bringt, in der sich die Wirbelsäule gesund nach der Geburt weiterentwickeln kann.
FAQ
- Ist das Tragetuch sicher?
Ein Tragetuch ist nicht viel mehr als ein stabiles Tuch. Die Sicherheit kommt mit der richtigen Wickelmethode. Es gibt eine ganze Menge Techniken, mit denen das Tragetuch um das Baby und um den Körper des Erwachsenen gewickelt wird, der es tragen will. Alle sind sicher und das Baby muss nicht noch zusätzlich mit der Hand festgehalten werden.
- Ist Tragen gesund für die Wirbelsäule?
Die Wirbelsäule des Babys profitiert vom Tragetuch – so weit, so gut. Erwachsene brauchen sich um ihren eigenen Rücken beim Tragen keine Sorgen zu machen, zumindest nicht in den ersten Lebensmonaten des Babys. In dieser Zeit ist es noch nicht besonders schwer. Erwachsene, die bereits Rückenprobleme wie einen Bandscheibenvorfall hatten, sollten sich beim Arzt rückversichern.
- Ab wann darf ein Baby ins Tragetuch?
Das Baby darf sofort nach seiner Geburt mit dem Tragetuch getragen werden. Sobald die Mutter aufstehen und gehen kann, kann sie das Baby auf diese Weise tragen – der Vater kann es natürlich noch früher machen. Gerade jetzt braucht das Baby so viel Körperkontakt wie möglich, mit dem Tragetuch kann man also nicht früh genug beginnen.
- Kann im Tragetuch gestillt werden?
Um das Baby beim Tragen zu stillen, wird es im Tragetuch etwas niedriger positioniert als zum Tragen. Normalerweise sollte der Kopf auf der Schulter des Menschen liegen, der es trägt. Für mehr Privatsphäre kann ein Seidentuch sorgen, das vorsichtig über den Kopf des Babys gelegt wird, während es trinkt. Für zu Hause ist das natürlich nicht notwendig, hier kann das Baby auch im Tragetuch bequem trinken. Diese Haltung erspart Müttern und ihren Babys oft sogar Stillprobleme durch die Haltung des Babys, da es sich in dieser Haltung wohlfühlt – die meisten Babys trinken dann bereitwillig.
Nützliches Zubehör
Wenn die Eltern mit ihrem Kind unterwegs sind, wollen sie vielleicht ein Spucktuch oder eine andere saugfähige Unterlage zwischen sich und das Baby legen. In den ersten Monaten können Babys noch ohne jede Vorankündigung spucken.
Das ist vollkommen normal und gesund – unterwegs ist es aber unangenehm, wenn die Kleinen damit die Kleidung des Menschen erwischen, der sie trägt. Damit das nicht passiert, liegt das Spucktuch zwischen Babys Kopf und der Kleidung der Eltern, wenn es sich im Tragetuch befindet. Manche Eltern machen das auch zu Hause regelmäßig, da sie sich dann nicht jedes Mal umziehen müssen, wenn wieder etwas passiert.
Zur Aufbewahrung des Tragetuchs besorgen sich viele Eltern gern eine dafür passende Tasche. Das Tragetuch ist andernfalls doch recht groß und passt nicht unbedingt in die Handtasche oder den Rucksack, ohne diese komplett auszufüllen. Wenn es beispielsweise so weit ist, dass das Baby in die Krippe oder zu einer Tagespflegeperson geht, tragen die Eltern es gern aus Gewohnheit im Tragetuch dorthin und nehmen des Tragetuch eingepackt in seiner eigenen Tasche mit, bis sie ihr Kind wieder abholen kommen.
Sie sind damit aber auch die einzige Bindetechnik für ein Tragetuch, die Zubehör braucht – alle anderen erfordern das nicht. Die Methode wird als Ringsling bezeichnet und zeichnet sich dadurch aus, dass nach dem Binden nur am Ende des Tragetuchs gezogen werden muss, um das Baby mal höher oder mal niedriger zu positionieren. Mütter, die ihr Baby direkt im Tragetuch stillen wollen, wissen diese Bindemethode deswegen sehr zu schätzen, da sie das Tragetuch kaum jemals neu binden müssen, wenn sie die Position ihres Babys anpassen.
Alternativen zum Tragetuch
In beinahe jeder Kultur wurden und werden Babys getragen – und doch gibt es die eine oder andere Alternative zum klassischen Tragetuch. Manche dieser Alternativen erlauben ebenfalls ein Tragen des Babys am Körper eines erwachsenen Menschen, während andere dazu gedacht sind, das Baby abzulegen.
Eine alternative Tragevorrichtung ist die Baby- oder Kindertrage der Marke Manduca, die unter Eltern nur noch mit Manduca bezeichnet wird. Die Vorrichtung ähnelt einem Rucksack, nur dass er an der Vorderseite des Körpers getragen wird. Ein Manduca besteht aus zwei Schulterriemen, die denen des Rucksacks ähnlich sind, und einer Sitzvorrichtung für das Baby.
Die Beine des Kindes hängen frei herunter, unter dem Po sowie am Rücken wird das Baby durch die Tragevorrichtung gehalten. Die Arme sind ebenfalls frei. Zwischen Baby und dem Menschen, der es trägt, befindet sich noch eine gepolsterte Schicht, auf der ein Spucktuch angebracht ist. Den Manduca kann man mit verstellbaren Gurten an die eigenen Körpergröße sowie an Größe und Gewicht des Kindes anpassen, sodass er für mehrere Monate benutzt werden kann. Natürlich ist der Manduca nicht die einzige Tragevorrichtung dieser Art – andere Marken stellen gleichwertige Vorrichtungen ebenfalls her.
Die meisten Babytragen sind dazu gedacht, an der Brust getragen zu werden. Manche sind jedoch auch für den Rücken gedacht. Das Baby schaut dabei nach vorn auf den Rücken seiner Bezugsperson. Die meisten Eltern bevorzugen sicherlich die Babytrage auf der Brustseite, manchmal ist es für das Baby auf dem Rücken aber auch sicherer. Wenn die Eltern beispielsweise kochen, putzen oder das Baby aus anderen Gründen nicht auf der Brust haben können, es aber auch nicht ablegen wollen, hat es auf dem Rücken immer noch genug Nähe und die Eltern haben mehr Bewegungsfreiheit.
Tragetücher und Babytragen sind natürlich nicht die einzige Möglichkeit, ein Baby zu transportieren. In manchen Situationen sind sie gar nicht zulässig, da sie nicht sicher genug sind, beispielsweise beim Autofahren. Im Auto muss das Baby in einer dafür vorgesehenen und gesicherten Babyschale sitzen. Viele Kinderwägen werden mit einer solchen Babyschale verkauft, die optional auch am Kinderwagen benutzt werden kann.
Da sich manche Babys in dieser Schale wohl fühlen und sie außerdem am Griff getragen werden kann, benutzen viele Eltern statt eines Tragetuchs diese. In jedem Supermarkt sieht man ein Baby im Einkaufswagen in seiner Babyschale – das ist einfach praktisch, da es dann nicht herausgenommen und wieder in die Schale gesetzt werden muss.
Der Standard zum Mitnehmen des Babys ist aber immer noch der Kinderwagen. Obwohl er in puncto Handlichkeit mit dem Tragetuch nicht mithalten kann, bevorzugen viele Eltern ihn und haben dadurch die Hände vollkommen frei. Nur den Kinderwagen müssen sie schieben. In diesem bleibt das Baby warm und ist gegen Umwelteinflüsse bestens geschützt. Viele Babys schlafen auch im Kinderwagen sehr gut. Wenn die Eltern etwa nach Hause kommen, können sie das schlafende Kind einfach im Kinderwagen lassen, bis es aufwacht – im Tragetuch müssten sie es dagegen die ganze Zeit weitertragen und es könnte beim Ablegen aufwachen. Viele junge Familien schaffen sich aber auch einfach aus Gewohnheit den Kinderwagen an, ohne groß über Alternativen nachzudenken.
Weiterführende Links und Quellen
- http://www.familie.de/baby/tragetuch-binden-anleitungen-510315.html – das Binden eines Tragetuchs ist manchmal nicht ganz einfach. Mit dieser Anleitung bekommen Mamas und Papas es aber hin.
- http://www.familie.de/baby/tragetuch-510307.html – eine Argumentation für das Tragetuch, gerade in den ersten Wochen und Monaten des Babys.
- https://www.storchenwiege.de/babytragetuch/meinungen/expertenmeinungen.html – Expertenmeinungen zum Thema Tragetuch.
- – Vergleich verschiedener Methoden, ein Baby in den ersten Lebensmonaten zu tragen.
- https://fidella.org/stillen-im-tragetuch – eine kleine Hilfestellung beim Stillen im Tragetuch für Mütter und ihre Babys.