Ein Dörrautomat eignet sich hervorragend für Obstbaumbesitzer, Pilzsammler, Bodybuilder, Müsli-Frühstücker, Supermodels, Hunde- oder Katzenhalter, Gesundheitsbewusste, Sparer und alle, die in der Küche gern neue Dinge probieren. Bevor Sie sich ein solches Gerät zulegen, haben wir für Sie zusammengestellt, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
So funktioniert ein Dörrautomat
Zunächst wollen wir Sie mit der Betriebsweise bekannt machen. Ein Dörrautomat trocknet Obst, Gemüse, Fleisch und Kräuter und ist eine der ältesten Methoden, Lebensmittel lange haltbar zu machen.
Von der Funktionsweise sind alle Dörrautomaten gleich. Sie erhalten mehrere Einschubfächer (Bleche) und haben einen Temperaturbereich von 40 bis 70 Grad. Manche Modelle arbeiten auch bereits ab 30 Grad. Durch die Wärme wird dem Dörrgut das Wasser entzogen, die Nährstoffe bleiben allerdings (großteils) erhalten.
Ein großer Unterschied ist es, dass manche günstigen Dörrautomaten (z. B. Severin) nur einen Ein/Aus-Schalter besitzen und immer auf der gleichen Temperatur arbeiten, während sich bei anderen die Temperatur genau einstellen lässt. Die Zeit kann man bei allen Geräten einstellen. Dörren dauert zum Teil sehr lange. Mit 4 bis 10 Stunden muss man rechnen.
Der große Vorteil ist, dass Sie bei einem Dörrautomat vollständig auf Zucker und Konservierungsstoffe verzichten können.
Man kann allerdings auch Rezepte für den Dörrautomaten verwenden. Hierzu gehören Beef Jerky, Hunde- und Katzen Leckerlis sowie Müsliriegel. Diese benötigen etwas Vorbereitungszeit. (Für Beef Jerky werden in der Regel Rinderrouladen über Nacht in einer Marinade eingelegt.)
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Dörrautomaten achten
Größe
Die Größe vom Dörrautomat muss zu Ihrer Küche und Ihren Vorhaben fassen. Wir stellen Ihnen ein kleines und großes Gerät vor, sowie einige Angaben, wie viel Sie darin in einem Durchgang dörren können. So erhalten Sie eine bessere Vorstellung von den Dimensionen.
– Der WMF KüchenMINIS ist wie der Name schon sagt besonders klein. Das ganze Gerät ist 27,7 x 18,8 x 20,4 cm groß. Die 5 Dörrgitter haben eine Fläche von 27,7 x 17,6 cm.
Auf ein Gitter passen ca. 1 bis 1,5 Äpfel (bei 5 Gittern demnach 5 bis 7 Stück)
Bei Bananen können Sie 3 Bananen auf ein Gitter schnippseln und somit ganze 15 Bananen zu Bananenchips verarbeiten.
Es passen etwa 3 Mangos sowie 5 Süßkartoffeln.
– Beim Vita5 Edelstahl Dörrautomat sind die Gitter mit 39,5 x 39,5 cm deutlich größer. Zudem gibt es 6 Einschubgitter.
Hier passen 2 bis 3 Äpfel auf ein Gitter, wodurch etwa 12 bis 15 Äpfel auf einmal zu Apfelchips werden (mal eine Alternative zu fettigen Kartoffelchips beim Fernsehabend).
Es kann gut 1 kg Beef Jerky zubereitet werden. (Wenn man es eng legt, auch mehr.)
Temperaturbereich und Einstellung
Wie bereits zu Beginn erwähnt, lässt sich nicht bei allen Dörrautomaten der Temperaturbereich bestimmen. Die Geräte haben nur einen Ein/Aus-Schalter und dazu auch keine Angabe wie heiß denn gedörrt wird. Verschiedener Tests und Käufermeinungen zufolge laufen solche Geräte permanent auf “höchster” Stufe, das heißt, bei 60 oder 70 Grad.
Bei der Einstellung sind Modelle mit digitalem Touchdisplay sehr modern und komfortabel, doch es spricht unserer Erfahrung nach auch nichts gegen 2 Drehregler (einen für die Zeit und einen für die Temperatur).
Neben Zeit und Temperatur verfügen einige Modelle noch über einen Timer. So kann man z. B. Abends die Bleche vorbereiten und wählt dann den Startmoment so, dass es genau morgens fertig ist, wenn man aufgestanden ist, sodass man wach ist und das Ergebnis überprüfen kann (und gegebenenfalls die Zeit verlängern).
Die Lautstärke ist mit einem Backofen oder einem (modernen) Kühlschrank vergleichbar. Im normalen Alltag hört man ihn quasi nicht. Nachts kann das Gerät in der Küche laufen, ohne dass man im Schlafzimmer etwas davon mitbekommt. Der Dörrautomat COSORI gibt eine Lautstärke von 48 Dezibel an.
Sichtfenster
Wir raten zum Kauf von einem Dörrautomaten mit ausreichend großem Sichtfenster. Manche Geräte gleichen einem Stahlkubus mit Guckloch – und wenn der Innenraum dann nicht beleuchtet ist (was komischerweise bei Dörrautomaten so üblich ist) sieht man quasi gar nichts. Bei manchen Geräten kann man jeweils das obere und untere Blech nicht sehen. Nach unserem Empfinden ist es optimal, wenn alle Bleche von vorn sichtbar sind.
Energieverbrauch
Sparsame und kleinere Geräte benötigen nur 200 bis 300 Watt, während viele Geräte ganze 600 Watt ziehen. Die leistungsstärkeren Geräte sind in der Regel schneller aufgeheizt.
Wir haben verschiedene Vergleichsrechnungen zu den Stromkosten von einem Dörrvorgang recherchiert. Unser Fazit: Wenn Sie einen Dörrautomat kaufen, müssen Sie sich bezüglich der Stromrechnung keine zu großen Sorgen machen. Rechnen Sie ganz grob mit 1 Euro Stromkosten pro Vorgang. (Wenn Sie es genau wissen möchten, müssen Sie den Verbrauch anhand der Leistungsangabe des Modells, der Garzeit und Ihres Strompreises errechnen.)
Edelstahl oder Kunststoff
Ein durchaus wichtiger Punkt ist für uns die Frage des Materials. Viele Dörrautomaten bestehen komplett aus Kunststoff. Auch wenn der Kunststoff BPA-frei (also schadstofffrei) ist, ist es dennoch Plastik, das erwärmt wird und so Mikroplastik ablösen kann.
Dass Mikroplastik durch Erwärmung in die Nahrung gelangt und sich in Kleinstteilchen sogar im Körper absetzen kann, ist wissenschaftlich bewiesen. Bisher gilt dies als gesundheitlich ungefährlich, doch unserer Meinung nach sollte man lieber komplett darauf verzichten, Speisen in Kunststoff zu erwärmen! Es gibt eine große Auswahl an Edelstahl Dörrautomaten (z. B. Vita5, Klarstein, Rommelsbacher) bei denen die Lebensmittel nicht mit Kunststoff in Berührung kommen. So ist man gesundheitlich in jedem Fall auf der sicheren Seite!
Fazit
Ein Dörrautomat macht Spaß und ist eine tolle Möglichkeit, gesunde Snacks zuzubereiten. Persönlich empfinden wir es als die praktischste Methode, den Automaten in der Nacht arbeiten zu lassen und per Timer so zu programmieren, dass es morgens fertig ist. Menschen, die morgens zur Arbeit müssen und ihren Kindern noch Schulbrote schmieren, ist aber vielleicht ein anderer Zeitrahmen lieber.
Wenn Sie einen Dörrautomat kaufen, sollten Sie auf die richtige Größe für Ihre Vorhaben achten, damit der Platz optimal ausgenutzt wird. Zuletzt raten wir in jedem Fall zu einem Edelstahl-Modell, auch wenn die Mikroplastik-Problematik bisher erst langsam in das Bewusstsein der Verbraucher rückt. Bezüglich der Garzeiten und leckerer Rezepte kann man im Internet so ziemlich für alles fündig werden.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Dörren!