Elektromagnetische Felder sind in unserer Umgebung allgegenwärtig. Sendemasten für Mobilfunk und Smartphones, Tablets und die Mikrowelle, Netzteile und WLAN prägen unser modernes Leben. Vor allem WLAN-Netzwerke erobern unsere Haushalte mit immer mehr technischen Finessen. Da fragt sich mancher Nutzer, ob ein Übermaß der Strahlendosis die Gesundheit schädigt, da man auf WLAN-Repeater nicht verzichten möchte oder kann.
Es ist nicht möglich, sich dem sogenannten Elektro-Smog zu entziehen. Die einzige Alternative wäre ein Leben abseits moderner Zivilisation ohne Elektrizität und Funknetze, so wie es die christliche Amish-Sekte in den USA praktiziert.
Wissenschaftliche Studien beschäftigten sich damit, ob und welche schädlichen Auswirkungen elektromagnetische Felder auf den menschlichen Organismus haben. Die Ergebnisse widersprechen sich bislang, da die WLAN-Technologie mit rund zwanzig Jahren noch relativ jung ist. Langzeitstudien liegen zwar noch nicht vor, doch aus Strahlungsmessungen aktueller Forschungsergebnisse lassen sich durchaus Rückschlüsse ableiten.
Wie gefährlich ist das WLAN-Netzwerk zu Hause?
Auf seiner umfangreichen Webseite informiert das Bundesamt für Strahlenschutz über hochfrequente elektromagnetische Felder. Dies betrifft vor allem Mobilfunk, sprich Smartphones, sowie WLAN-Netzwerke zur privaten und beruflichen Nutzung. Die spezifische Absorbtionsrate “SAR” bestimmt die Strahlenmenge, die in den Körper eindringt. Wie stark die elektrischen Wechselfelder zur Erwärmung der Körperzellen führen, wird nach der Formel “Watt pro Kilogramm” bemessen.
Der SAR-Wert liegt bei Smartphones um 1 W/kg, bei WLAN-Routern und angeschlossenen Geräten lediglich zwischen 0,1 W/kg und 0,4 W/kg in unmittelbarer Nähe. Steht das WLAN-Gerät einen Meter entfernt, reduziert sich die Strahlungsmenge bereits auf 20% im Vergleich zum Gehäuse. So gesehen strahlen Handys viel stärker und sie befinden sich beim Telefonieren oder in der Kleidung getragen direkt am Körper. Zu WLAN-Geräten ist der Abstand weitaus größer und die Ausgangsstrahlung viel geringer. Anhand der Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung schließt das “Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm” gesundheitliche Risiken für den Menschen bislang aus.
Ganz anders bewertet der Verein “Diagnose: Funk” elektromagnetische Strahlung. In einem Bericht der wissenschaftlichen Zeitung “Umwelt-Medizin-Gesellschaft” Ausgabe 1/2018 fordert die Redakteurin des Elektrosmog Reports, Dipl. Biol. Isabel Wilke, ein WLAN-Verbot an Schulen.
Vorsorglich WLAN-Strahlung reduzieren
Obwohl noch keine konkreten Ergebnisse zu schädigender Wirkung elektromagnetischer Strahlung verfügbar sind, ist es sicherlich sinnvoll, die Strahlung zu Hause einzudämmen. Welche einfach umsetzbaren Möglichkeiten es gibt, haben wir nachfolgend kurz aufgelistet.
- Stellen Sie den Router entfernt von Orten auf, an denen Sie sich längere Zeit aufhalten. Das wären beispielsweise der Schreibtisch, die Sitzecke im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer. Gute Standorte, die die Konnektivität nicht beeinträchtigen, sind im Flur oder im seltener benutzten Gästezimmer, wo der Router kaum ins Auge fällt.
- In den Router-Einstellungen lassen sich Betriebszeiten konfigurieren. So stellt sich das WLAN automatisch über Nacht ab, wo die meisten Menschen sowieso schlafen. Morgens aktiviert sich das Netzwerk zur eingestellten Zeit. Als schöner Nebeneffekt sparen Sie auch noch Strom.
- Auch bei den angemeldetenn Geräte setzten Sie sich durch direkte körperliche Nähe erhöhter Strahlung aus. Es ist gesünder, bei längeren Handy-Gesprächen die Freisprechfunktion oder ein Headset zu benutzen, womit sich die Antenne weiter weg befindet. Schlechte Mobilfunk-Verbindungen erhöhen die Handystrahlung ebenfalls, da höhere Leistung erforderlich ist. Falls Sie die Wahl haben, bevorzugen Sie das Festnetz oder schreiben eine SMS.
- Wenn es die Räumlichkeiten erlauben, verbinden Sie die Geräte mit LAN-Kabeln anstelle mit Funk. Damit erhöht sich nebenbei die Geschwindigkeit und die Stabilität der Internet-Verbindung.
- Legen Sie beim Surfen das Tablet oder den Laptop auf den Tisch oder die Sessellehne. Auf den Knien abgelegt setzten Sie sich höherer Strahlung.
- Schränken Sie den Umfang des WLAN-Netzes ein, wo es um die reine Bequemlichkeit geht. Das Fernsehgerät kann man auch auf herkömmliche Art bedienen und die Heißluftfritteuse wohl auch.
- Überdenken Sie ebenfalls den Einsatz eines Repeaters, der das Funksignal verstärkt und im ganzen Haushalt verteilt. Suchen Sie einen Standort aus, der möglichst wenig frequentiert wird, beispielsweise im Abstellraum.
Gibt es Alternativen zum WLAN?
Das WLAN-Netzwerk ist heutzutage in den meisten Haushalten gängiger Standard. Digitale Mobilität bringt durchaus viele Vorteile mit sich, was wir auch gar nicht bestreiten möchten.
Eine interessante Alternative ist der Powerline-LAN Adapter, auch unter dem Namen d-LAN bekannt. Die kleinen Geräte werden im Paar geliefert, die als Sender und Empfänger fungieren. Sie werden in die Steckdose gestecktund nutzen normale Stromkabel für den Datentransfer ohne Funk-Technologie. Jedes Zimmer, wo Sie Internetanschluss benötigen, erhält seinen eigenen Adapter.
Einen Repeater einzurichten und als Verstärker zwischenzuschalten, entfällt damit auch. Für Endgeräte ohne Ethernet-Anschluss wie Smart-TVs oder Smartphones gibt es WLAN-Powerline Internet aus der Steckdose. Da d-LAN am Hausanschluss endet, soll es sicherer sein als WLAN.