Die Zeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten ganz schön gewandelt. Wir sind immer erreichbar, immer vernetzt, haben nur noch wenig Zeit und: Wir sind ständig unterwegs. Gerade dann, wenn man viel auf Achse ist, ist ausreichendes Trinken wichtig, um den Körper fit und gesund zu halten.
Deshalb erfreuen sich handliche Trinkflaschen in bunten Designs immer größerer Beliebtheit. Menschen, die sich das ganze Jahr über viel draußen aufhalten (sei es beruflich bedingt oder aus Liebe zur frischen Luft), schwören immer häufiger auf eine ganz spezielle Art von Trinkbehältnis: die Isolierflasche.
Was unterscheidet eine Isolierflasche von einer normalen Trinkflasche?
Dabei ist es egal, ob es sich um ein heißes Getränk wie Tee oder ein gekühltes Wasser handelt. So wird es einem z. B. ermöglicht, während eines ganztägigen Blockseminars an der Uni stets eine heiße, köstlich duftende Koffeinquelle dabei zu haben. Oder aber man kann sich bei einer mehrstündigen Wanderung oder einem Ausflug an den Strand mit einem kühlen Durstlöscher erfrischen. Im Winter kann man eine heiße Suppe hineinfüllen und sich dann später mit ihrer Hilfe aufwärmen.
Wie funktioniert eine Isolierflasche?
Doch wie schafft es diese unscheinbar wirkende Flasche eigentlich, Flüssigkeiten über einen längeren Zeitraum warm beziehungsweise kalt zu halten? Dahinter steckt eine geniale Idee des Chemikers James Dewar. Dieser erfand ein Prinzip, bei dem man ein Vakuum, also einen luftleeren Raum, dazu benutzt, um einen Temperaturausgleich zwischen zwei Zonen zu verhindern. Dazu nutzte er anfänglich Metall und später ineinander liegende Glaskolben, die zur Innenseite hin verspiegelt waren.
Er bot seine Erfindung schließlich 1893 als Lager und Transportgefäße an. So ähnlich wie diese Transportgefäße (heute als Dewargefäße bekannt) sind auch die heutigen Isolierflaschen aufgebaut. Die Flasche verfügt über eine Doppelwand, in deren Mitte sich ein Vakuum befindet. Wo nichts ist, dorthin kann auch keine Wärme abgegeben werden, weshalb sich das Vakuum hervorragend zur Isolation eignet.
Der Isolationseffekt wird zusätzlich durch die verspiegelte Innenseite verstärkt, denn diese reflektiert die Wärmestrahlung, die vom Getränk ausgeht, und sperrt so die Wärme im Inneren ein. Sie kennen dieses Prinzip vielleicht bereits von Rettungsdecken, die heutzutage in fast jedem Erste-Hilfe-Kasten enthalten sind. Sie werden mit der silbrigen, stark reflektierenden Seite auf einen Verletzten gelegt, um diesen vor Unterkühlung zu schützen. Auch hier wird genau wie bei der Isolierflasche die Wärme durch die Reflexion eingesperrt.
Was ist der Unterschied zwischen Thermosflasche und Isolierflasche?
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird die Isolierflasche auch immer wieder als Thermosflasche bezeichnet. Doch zwischen den beiden Wörtern gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied: Bei Isolierflasche handelt es sich um einen allgemeinen Begriff, der ein Gefäß benennt, das sich der Idee der Wärmeisolation beim Getränk bedient.
Thermosflasche hingegen ist ein geschützter Markenname der Marke Thermos. Doch warum wird der Markenname dann heute oftmals wie ein Synonym verwendet? Diesen Effekt sieht man nicht nur bei der Isolierflasche, sondern auch bei vielen anderen Produkten – oder haben Sie noch nie gesagt „Reich mir doch mal bitte ein Zewa“ und damit eigentlich irgendeine Küchenserviette gemeint?
Diese Entwicklung lässt sich immer dann beobachten, wenn ein Hersteller ein besonders erfolgreiches neues Produkt auf den Markt bringt. So werden bei der Bevölkerung dann Taschentücher zu Tempos und die Isolierflasche, die Thermos 1920 als erster Hersteller überhaupt in Serie produzierte und als Alltagsprodukt vermarktete, wurde eben zur Thermosflasche.
Was spricht für eine Trinkflasche mit Isolierfunktion und was eher für eine normale Trinkflasche?
Bei der Frage danach, ob man sich nun eine Isolierflasche oder eine gewöhnliche Flasche zulegen soll, gibt es hauptsächlich drei entscheidende Kriterien.
Jeder, der im eiskalten Winter längere Zeit draußen frieren musste, weiß einen heißen Tee oder eine warme Suppe zwischendurch mehr als zu schätzen. Und im Sommer muss man nicht extra eine schwere Kühlbox mitschleppen, um auch von unterwegs auf kalte Getränke zurückgreifen zu können. Doch die Isolierflasche hat auch so manchen Nachteil gegenüber anderen Flaschen: Zum Beispiel sind nur sehr wenige Exemplare für die Reinigung in der Spülmaschine geeignet.
Um eine optimale Isolation und gleichzeitig guten Auslaufschutz zu gewährleisten, haben Isolierflaschen oft komplizierte Verschlüsse, die sich von der Reinigung her manchmal als eine Herausforderung erweisen können. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die meisten Isolierflaschen nicht für das Befüllen mit kohlensäurehaltigen Getränken eignen. Können und wollen Sie nicht auf Sprudelwasser, Limo und Co. verzichten, dann ist eine andere Flasche wahrscheinlich besser für Sie geeignet.
Worauf sollte man beim Kauf einer Isolierflasche achten?
Wie bei jede andere Trinkflasche auch sollte sie natürlich zu 100 % dicht sein. Zudem muss sie selbstverständlich die Temperatur des Getränks möglichst lange erhalten können. Zur Orientierung eine Angabe der Stiftung Warentest zur Norm: Gibt man eine kochend heiße Flüssigkeit in die Flasche, darf die Temperatur nach sechs Stunden nicht auf unter 78 °C herabgesunken sein.
Achten Sie bei der Auswahl der Flasche nicht auf jeden Cent Preisunterschied, sondern zählen Sie lieber auf Qualität vor Preis. Bei einer höherwertigeren und dadurch teureren Flasche laufen Sie nämlich nicht so sehr Gefahr, an ein schadstoffbelastetes Produkt zu kommen (Schwermetalle, BAP, PAK).
Als die Stiftung Warentest 2008 ihren großen Isolierflaschentest durchführte, kam dabei ein erschreckendes Ergebnis heraus.
Doch leider stimmt das so nicht ganz. Bei 14 der getesteten Flaschen handelte es sich um Edelstahlprodukte. Zwar war es tatsächlich so, dass die eine getestete Kunststoffflasche durchfiel, aber auch bei ganzen fünf Edelstahlflaschen führte eine hohe Schadstoffbelastung zur Abwertung. Wie kann das sein? Bei Edelstahlisolierflaschen bestehen häufig die Verschlüsse aus Plastik. Deshalb empfehlen wie Ihnen beim Kauf ganz besonders auch darauf zu achten, woraus der Verschluss besteht. Die Alarmglocken sollten ihnen bei Materialien läuten, die BAP oder PAK enthalten.