Die Erdung ist ein Schutzmechanismus, der den menschlichen Benutzer von Elektrogeräten vor einem elektrischen Stromschlag bewahren soll. Zu diesem Zweck sind Teile der Elektrogeräte mit der Erde verbunden, um so gefährliche Ladung ableiten zu können. Im Falle eines unbeabsichtigten Einschaltens wird zudem ein Kurzschluss erzeugt, der dazu führt, dass die Sicherung ausgelöst und der Stromkreis abgeschaltet wird. Die Erdung eines Hauses ist ein metallischer Leiter und verbindet alle elektronischen Geräte im Haus.
Leckstrom wird so in die Erde rund um das Haus oder die Wohnung geführt, wodurch er für den Menschen unschädlich gemacht wird. Strom wählt nämlich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Der menschliche Körper einen recht hohen Widerstand von ca. 1000 Ohm. Da dieser Wert sehr deutlich über dem Widerstand der Erdungsschleife liegt, die ja aus Metall ist, fließt der Strom durch die Erdungsschleife und nicht durch den Menschen. So wird der Mensch vor der potenziell tödlichen Gefahr eines Stromschlages geschützt.
Warum muss ich den Erdungswiderstand messen?
Wenn eine neue Anlage in Betrieb geht, muss unbedingt der Erdungswiderstand gemessen werden, um sicherzugehen, dass die Erdung im Zweifelsfall auch funktioniert. Durch die Messung des Erdungswiderstandes wird die Wirksamkeit des eingesetzten Fundamenterders überprüft. Die Erdungsschleife muss, damit sie den Menschen effektiv vor Stromschlägen schützen kann, einen viel geringeren Widerstandswert haben als der menschliche Körper.
Im besten Fall sollte der Erdungswiderstand 0 Ohm betragen. Ein genormter Erdungswiderstands- Schwellenwert existiert jedoch nicht. Als allgemeine Richlinie kann man sich aber an die Empfehlungen der NFPA und IEEE halten, die einen Erdungswiderstandswert von maximal 5,0 Ohm empfehlen.
Wie überprüfe ich, ob meine Steckdosen geerdet sind?
Wenn Sie in eine neue Wohnung oder ein neues Haus ziehen, dann sollten Sie zunächst die vorinstallierten elektrischen Leitungen überprüfen. Schalten Sie dazu zuerst die Hauptsicherung aus und schrauben Sie eine Steckdose auf.
Das dritte Kabel ist das Erdungskabel, das in der Regel eine gelbgrüne Farbe hat. Beachten Sie, dass alleine das Vorhandensein des grünen Kabels noch nicht beweist, dass die Schutzerdung auch ordnungsgemäß verlegt ist und, dass sie funktioniert. Um das festzustellen, können Sie aber eine einfache Messung mit dem Multimeter vornehmen.
Wie verwende ich mein Multimeter, um den Erdungswiderstand zu messen?
Für die Messung des Erdwiderstandes können Sie ein Multimeter verwenden. Bevor Sie die Messung vornehmen, müssen Sie den Hauptschalter für den Stromkreis wieder anschalten, damit Strom auf der Leitung anliegt. Stellen Sie dann den Spannungsmessmodus auf Ihrem Messgerät ein. Messen Sie zunächst die Spannung zwischen Phase und Nullkontakt. Dabei handelt es sich um das braune und das blaue Kabel. So stellen Sie fest, ob auf der Leitung überhaupt Strom ist. Um die Spannung zu messen, berühren Sie die freigelegten Kabelenden der Phase und des Nullkontaktes mit den Sonden des Multimeters. Diese Messung sollte einen Wert von ca. 220 V ergeben.
Im Anschluss führen Sie eine ebensolche Messung zwischen der Phase und der Erdung durch. Nehmen Sie also Ihre Messsonden und halten Sie sie an das grüne Kabel (Erde) und an das braune Kabel (Phase). Es kann vor allem in älteren Gebäuden auch vorkommen, dass das Kabel für die Phase einen schwarzen Mantel hat. Das angezeigte Ergebnis kann geringfügig von den 220 V abweichen, aber die Tatsache, dass eine Messung möglich ist, beweist, dass eine Erdungsschleife vorhanden ist. Existiert keine oder nur eine fehlerhafte Erdungsschleife, dann wird das Messgerät kein Ergebnis anzeigen.
Der Unterschied zwischen Erdungswiderstand und Potentialausgleich
Erdungswiderstand: Was ist das?
Der Erdungswiderstand ist ein Maß für den elektrischen Widerstand zwischen einem Erdungselektroden-System und der umgebenden Erde. Er spielt eine wesentliche Rolle, um sicherzustellen, dass elektrotechnische Anlagen sicher betrieben werden können. Ein niedriger Erdungswiderstand garantiert, dass im Fehlerfall ein ausreichender Strom fließen kann, um Schutzvorrichtungen wie Sicherungen oder Fehlerstrom-Schutzschalter auszulösen.
Potentialausgleich: Eine Definition
Der Potentialausgleich ist eine Schutzmaßnahme in der Elektrotechnik, die sicherstellt, dass zwischen leitfähigen Teilen einer Anlage keine gefährlichen Spannungsdifferenzen auftreten. Durch den Potentialausgleich werden alle metallischen, leitfähigen Teile einer Anlage, die nicht unter Spannung stehen, miteinander und mit der Haupterdungsschiene verbunden. Dies minimiert das Risiko von Stromschlägen und elektrisch gezündeten Bränden.
Zusammenfassung: Hauptunterschiede
- Der Erdungswiderstand misst den Widerstand zwischen einem Erdungssystem und der umgebenden Erde.
- Der Potentialausgleich verhindert gefährliche Spannungsdifferenzen zwischen leitfähigen Teilen einer elektrischen Anlage.
Potentialausgleich messen: Wie funktioniert es?
Das Messen des Potentialausgleichs ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass das System korrekt und sicher funktioniert. Dabei wird überprüft, ob alle leitfähigen Teile korrekt miteinander verbunden sind und ob es keine ungewollten Spannungsdifferenzen gibt. Für die Messung werden spezielle Messgeräte verwendet, die den Widerstand zwischen den verbundenen Teilen ermitteln. Ein zu hoher Widerstand kann auf Probleme im Potentialausgleich hinweisen. Die Messung sollte von Fachpersonal durchgeführt werden, um eine korrekte Interpretation der Ergebnisse und die Einhaltung der Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Fazit
Der Multimeter erlaubt uns also eine Messung durchzuführen, die uns verrät, ob eine funktionierende Erdungsschleife in einer Steckdose vorhanden ist oder nicht. Die Messung verrät uns aber nicht wie groß der Erdungswiderstand tatsächlich ist.