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Multimeter benutzen - Anleitung und Erklärungen

Wenn ein elektrisches Gerät plötzlich nicht mehr funktionieren will, kann eines der Bauteile defekt sein. Aber welches, fragt sich der interessierte Laie. Ein Multimeter hilft, nacheinander die verschiedenen Komponenten zu prüfen und die Ursache der Störung festzustellen.

Die Bedienung eines Multimeters gehört zu den leichteren Übungen eines Technikers. Dennoch mangelt es den Geräten etwas an Übersichtlichkeit, das Display und der Regler sind bei unterschiedlichen Modellen nicht unbedingt identisch. Die Ausstattung variiert ebenfalls, die teuren Messgeräte verfügen über einige Sonderfunktionen.

Auf den Messbereich kommt es an

Messbereich von MultimeternZwar bieten einige Händler noch analoge Multimeter an, meist verwendet man heute aber die digitale Ausführung (DMM). Ganz unterschiedliche elektrische Merkmale können Sie mit dem Multimeter bestimmen, etwa die Spannung, den Strom oder den Widerstand.

Um Schäden am Gerät zu vermeiden, sollten Sie sich vorsichtig an die Verwendung herantasten. Denn eine Überlastung kann sich schnell ergeben mit Folgen für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Der grundsätzliche Aufbau eines Multimeters ist immer gleich. Zwei Messleitungen werden an den Buchsen angeschlossen, die entweder mit den Messspitzen oder mit sogenannten Krokodilklemmen verbunden sind. Dabei ist der Pluspol immer das rote Kabel, das an den mit „+“ gekennzeichneten Anschluss gehört oder an „V“ (Volt), bei einer Widerstandsmessung an „Ω“ (Ohm). Schwarz ist Minus oder Masse bzw. Erde, die Anschluss-Buchsen am Messgerät sind mit „-“ oder auch „COM“ ( nämlich „Common“) beschriftet.

Manche Geräte verfügen über einen separaten Ein-/Ausschalter. Bei den meisten reicht es aber, den Drehschalter in die gewünschte Position zu bringen, um die Messeinheit mit Strom zu versorgen. Ganz gleich welche Messung Sie durchführen wollen, immer geht es auch um die Auswahl des Messbereichs. Verfügt das Multimeter über eine Auto Range-Funktion, findet es den angemessenen Messbereich selbst.

Im anderen Fall ist es sinnvoll, zunächst mit der höchsten Einstellung zu beginnen und dann stufenweise herunterzuschalten. Schließlich erhält man ein Ergebnis, dass der Prognose entspricht. Erwarten Sie also eine Spannung von 10 Volt, sollte der Bereich auf mindestens 20 Volt eingestellt sein.

Die Spannung messen

Um sich mit den Messgeräten vertraut zu machen, können Sie zunächst eine Spannungsmessung durchführen. Beliebte Objekte für diese Aufgabe sind Batterien, sei es der Generator im Auto oder eine der im Haushalt verwendeten Stromspeicher. Zunächst wählen Sie als Stromart den Gleichstrom (DC oder „Direct Current“) aus. Nach dem Einstellen bzw. Einschalten halten Sie die rote Leitung an den positiven Pol, die schwarze an Minus. Auf dem Display erscheint nun der Wert für die Spannung.

Wer im Haushalt die Spannung messen will, stellt den Wahlschalter auf Wechselstrom, also AC als Kürzel für „Alternate Current“. Bei der Messung von Widerständen ist „Ohm“ die richtige Wahl. Dann darf auf der Leitung, die geprüft wird, kein Strom anliegen.

Die vielfältigen Wahlmöglichkeiten der Messgeräte führen bei unerfahrenen Heimwerkern oft zu Verwechslungen. Dabei soll es schon vorgekommen sein, dass ein Multimeter auf Gleichstrom eingestellt war, der Heimwerker aber die Steckdose messen wollte. Statt 230 Volt war das Ergebnis bei dieser Konstellation aber ein geringer Wert oder Null.

Der Laie ist ohnehin gut beraten, wenn er das Messen höherer Spannungen dem ausgebildeten Experten überlässt. Grenzwertig sind 33 Volt bei Gleichstrom und 70 Volt bei Wechselstrom.

Das Messen der Stromstärke

Das Messen der Stromstärke ist etwas komplexer. Zu diesem Zweck müssen Sie das Messgerät in einen vorhandenen Stromkreis einbauen. Dabei reicht es völlig, den Stecker von einem Verbraucher abzuziehen und die (Krokodil-) Klemmen mit dem nun freiliegenden Stecker und dem Verbraucher zu verbinden, also die Messeinheit zwischenzuschalten.

Als Ausgangssituation kann auch ein einfach konstruierter Stromkreis dienen, der aus einer normalen Batterie, zwei Leitungen und einer kleineren Lampe besteht. Für die Messung öffnen Sie zunächst den Stromkreis und schließen das Multimeter mit Hilfe der Klemmen dazwischen. Am Messgerät wählen Sie die Amperefunktion. Ergibt sich beim Einschalten ein negativer Wert, müssen Sie die Anschlussleitungen tauschen.

Das Prüfen von Bauteilen

Außer der Messung von Spannung und Stromstärke bietet das Multimeter noch diverse Optionen an, um Bauteile zu prüfen. Dabei ist aber wichtig, die Komponenten nur zu testen, wenn sie ausgebaut und damit stromlos sind. Im Kondensator kann noch eine Restladung enthalten sein, die Sie vor dem Messen entladen sollten.

Der Widerstand am Multimeter

Wollen Sie herausfinden, ob ein elektrisches Gerät oder ein Bauteil defekt ist, hilft die Messung des Widerstands, wenn der Normwert bekannt ist. Als Spannungsquelle dient hier die im Multimeter installierte 9-V-Batterie. Der Drehregler gehört nun auf das Symbol für die Widerstandsmessung. Das Gerät erzeugt bei dieser Prozedur einen geringen Gleichstrom. Wenn Sie die Messspitzen an die Kontakte des Bauteils halten, fließt also ein geringwertiger Messstrom. Das Multimeter ermittelt anhand dieses Stroms den Widerstand, den es auf dem Display anzeigt.

Von Kondensatoren, Dioden und Leuchtdioden

Kondensatoren, Dioden und Leuchtdioden im Test und VergleichDie Messung von Kondensatoren erfolgt auf eine ähnlich Weise wie die Widerstandsbestimmung. Die beiden Messleitungen schließen Sie an den zu messenden Kondensator an. Für die Kapazitätsmessung brauchen Sie die Einstellung für die Wechselspannung. Die Stromstärke hängt ab von der Höhe der Kapazität eines Kondensators, die Sie auf dem Display ablesen.

Beim Test einer Diode oder Leuchtdiode erzeugt das Multimeter an den Messspitzen eine Spannung, wie auch bei der Messung von Widerständen oder Kondensatoren. Wenn die Spannung aber so gepolt ist, dass die Diode einen Stromfluss nicht zulässt, weil sie also sperrt, zeigt das Display auch kein Ergebnis an. Lässt die Diode hingegen zu, dass ein Strom fließt, erscheint die Durchlassspannung auf der Anzeige des Messgeräts. Gelegentlich ist der Strom in Durchlassrichtung ausreichend, dass die Diode leuchtet.

Bei einer funktionsfähigen Standard-Diode entsteht in Durchlassrichtung eine Spannung von etwa 0,6 bis 0,7 Volt, bei einer Schotky-Diode sind es etwa 0,4 Volt. Die Durchlassspannung hängt bei einer Leuchtdiode von ihrem Typ sowie der Farbe ab. Sie beträgt durchschnittlich 1,6 bis 3,7 Volt.

Das Messgerät als Durchgangsprüfer

Besser ausgestattete Modelle bieten auch eine Durchgangsfunktion an. Niederohmige Bauteile – also Sicherungen, Schalter und sogar Leiterbahnen – können Sie mit dieser Funktion schnell und unkompliziert prüfen. Die Anzeige für einen elektrisch leitenden Durchgang gibt das Gerät akustisch aus, so kann sich der Elektriker auf die Messobjekte konzentrieren.

Der Isolationswiderstand und das Multimeter

Der Isolationswiderstand und das MultimeterFür elektrische Betriebsmittel und Anlagen sowie f+r Elektrofahrzeuge schreibt der Gesetzgeber das Messen des Isolationswiderstands zwingend vor. So werden rechtzeitig Mängel erkannt, die die Sicherheit oder die Funktionstüchtigkeit beeinflussen.

Das Standard-Multimeter kann jedoch die hierbei erforderliche Spannung (bis etwa 1 000 Volt bei Gleichstrom) nicht erzeugen. Deshalb gibt es besondere Isolationsmessgeräte, mit der Sie die Isolationsmessung durchführen können.

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