Bei einem Ginkgo Komplex handelt es sich um eine Kombination verschiedener Wirkstoffe, wobei der Hauptwirkstoff Ginkgo ist. Der Ginkgo-Extrakt wird aus dem ursprünglich aus China stammenden Ginkgo-Baum (bzw. aus dessen Blättern) gewonnen. Die Wirkung von Ginkgo-Extrakt ist wissenschaftlich nicht ausreichend nachgewiesen: Vermutet wird folgende Wirkung:
Achtung: Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte einen Ginkgo Komplex nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Auch bei anderen Medikamenten oder kurz vor einer Operation sollte Ginkgo nicht eingenommen werden. Lesen Sie hierzu bitte immer genau die Packungsbeilage.
Bei einem Ginkgo Komplex haben die Hersteller den Ginkgo-Extrakt mit weiteren Wirkstoffen kombiniert, die wiederum verschiedene “Health-Claims” besitzen.
Doppelherz Ginkgo mit B-Vitaminen & Cholin enthält zusätzlich zum Ginkgoblätter-Extrakt:
DAS gesunde PLUS Ginkgo Gedächtnis + Konzentration (dm) enthält neben dem Ginkgoblätter-Extrakt:
Zirkulin Ginkgo Zink und B-Vitamine Filmtabletten “für Gehirn, Nerven und Energiestoffwechsel” enthalten:
Vitamaze Ginkgo Biloba ist zusätzlich angereichert mit:
Es ist nicht so einfach, einen Extrakt den Blättern des chinesischen Ginkgo-Baums zu gewinnen. Erfolgreich gelang dies dem deutschen Familienunternehmen Schwabe, welches in den 50er Jahren intensiv an Ginkgo forschte und 1965 das Präparat Tebonin auf den Markt brachte.
Um einen Ginkgo-Extrakt herzustellen, sind 20 Schritte notwendig. Durch diese werden die gewünschten Wirkstoffe wie Bilobalid um bis zu 20-fach angereichert und unerwünschte Inhaltsstoffe um bis zu 20.000-fach reduziert. Das Ergebnis nennt sich “Spezialextrakt EGb 761” und wurde von Schwabe durch zahlreiche Patente geschützt. Aber nicht nur das.
Der Öko-Test Gutachter Professor Manfred Schubert-Zsilavecz sieht die Studien als “methodisch aktuell” an. Aus diesem Grund bewertete Öko-Test in seinem Test zu Mitteln gegen Gedächtnisschwund Tebonin mit der Tagesdosis von 240 Milligramm als “gut” und die anderen als “ausreichend” oder schlechter, da hierfür keine Studien vorliegen, die eine Wirksamkeit belegen.
Auch die Stiftung Warentest hat sich mit Ginkgo Komplexen befasst. Laut dem Test-Magazin ist eine therapeutische Wirksamkeit bei Demenzerkrankungen und Hirnleistungsstörungen allerdings “nicht ausreichend nachgewiesen”. Doch: “Aufgrund weniger positiver Studienergebnisse scheint ein Behandlungsversuch gerechtfertigt, wenn besser beurteilte Mittel nicht eingesetzt werden können.” Dies gilt sowohl für Tebonin als auch für andere Ginkgo Komplexe, z. B. von Ratiopharm.
Die Stiftung Warentest gibt die eingeschränkte Empfehlung nur für Erkrankte und nicht als Präventivmaßnahme.
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – mit den unvergesslichen Naturstoffen Bacopa monnieri, Ginkgo biloba und Panax ginseng
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – B-Vitamine für ein normales Nervensystem
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – Vitamin B5 trägt zu einer normalen geistigen Leistung und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei und Vitamin B6 trägt zur normalen psychischen Funktion bei
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – Zutaten: Ginkgo Biloba-Extrakt 50:1, Bacopa Monnieri-Extrakt (enthält 55% Bacoside), Reismehl, Überzugsmittel: Hydroxypropylmethylcelluose (pflanzliche Kapselhülle), Panax Ginseng 5:1, Calciumpantothenat, Pyridoxin HCL
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – frei von Tierversuchen, Farbstoffen, Aromen und schädlichen Fließmitteln
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – 100 % natürlich und ohne Zusätze
Naturtreu Gedankengut Ginkgo-Komplex im Test – empfohlene tägliche Einnahme von 2 Kapseln mit ausreichend Wasser
Ginkgo enthält Ginkgolsäure, welche – in einer zu hohen Dosierung – zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Alle Ginkgo Komplexe müssen darum gewährleisten, dass der Anteil an Ginkgolsäure sehr gering ist.
Es gibt Ginkgo-Produkte sowohl als rezeptfreie Arzneimittel (z. B. Tebonin, CRATON, Gingium oder Ginkgo Stada) als auch als Nahrungsergänzungsmittel (z. B. DoppelHerz, Raab Vitalfood, Nature Essential).
Arzneimittel müssen dem Europäischen Arzneibuch entsprechen. Hiernach dürfen maximal 1 µg (Mikrogramm) Ginkgolsäure pro 1 Gramm Medikament vorhanden sein. Je nach Dosierung werden so täglich maximal 0,6 bis 1,2 µg Ginkgolsäure aufgenommen.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln gibt es solche Vorgaben nicht, allerdings müssen die Hersteller garantieren, dass ihre Produkte “sicher” sind.
Was heißt das für den Verbraucher? Generell braucht man wegen der Ginkgolsäure nicht beunruhigt zu sein. Verschiedene Untersuchungen von rezeptfreien Ginkgo-Arzneimitteln haben gezeigt, dass alle Hersteller die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist der Anteil von Ginkgo ohnehin viel geringer. Bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Ginkgo wird zudem fast nie Ginkgo allein verwendet, sondern ein Komplex. Das Zentrallaboratorium der Deutschen Apotheker (ZL) hat bei einer Untersuchung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ginkgo-Extrakt weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie Quercetin, Rutin oder Extrakte des japanischen Schnurbaums nachgewiesen.
Hochdosierte Gingko-Arzneimittel eignen sich bei Demenzerkrankungen (Alzheimer). Hier hielt das Unternehmen Schwabe 50 Jahre lang Patente auf einen Spezialextrakt. Da die Patente abgelaufen sind, kann nun jeder auf diese Weise die Wirkstoffe extrahieren. Früher mussten Firmen wie Ratiopharm und Hexal Rechte für ihre Gedächtnis-Präparate bei Schwabe einkaufen, dies ist seit einigen Jahren vorbei, weshalb Verbraucher auch bei günstigen Produkten auf einen verbesserten Auszug hoffen können.
Nahrungsergänzungsmitteln werden bei einem Gingko Komplex noch weitere Wirkstoffe hinzugegeben, welche ebenfalls den Ruf haben, für das Gedächtnis förderlich zu sein. Die meisten Hersteller setzen auf die Zugabe von Zink, B5 und weiteren B-Vitaminen. Alternativ bietet sich auch der Maca Komplex oder der Kräuterkomplex als gutes Nahrungsergänzungsmittel an.