Bevor es Camcorder in der Form gab, die wir heute kennen, wurden Filmaufnahmen mit sehr großen Geräten gemacht, die nur sehr schwer zu transportieren waren. Sie arbeiteten mit großen Filmspulen und waren fast ausschließlich für den professionellen Einsatz gedacht. In den siebziger Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts kamen dann die ersten wirklich portablen Videokameras auf den Markt, die sich schnell großer Beliebtheit erfreuten. Das Problem dieser frühen Videokameras aber war es, dass die Bilder auf einen Film aufgezeichnet wurden, der später dann zuerst entwickelt werden musste. Dies war ein umständliches und teures System, was zudem auch die Länge der Filmaufnahmen stark einschränkte.
Erst als Sony 1983 mit der Betamovie Reihe Camcorder auf den Markt brachte, die auch wirklich als solche bezeichnet werden konnten, trat dieser Typus seinen Siegeszug durch die Haushalte an. Leider ermöglichten diese Modelle noch nicht die direkte Wiedergabe der Filmaufnahmen am Gerät, hier musste man die Videospuren in ein anderes Gerät einsetzen, um sie ansehen zu können. Diese Technik wurde dann später auch in den Videorekordern eingesetzt.
Andere Hersteller, wie beispielsweise Bauer-Bosch oder JVC, präsentierten Modelle, in die eine VHS Kassette eingelegt werden konnte. Diese wurde dann direkt mit den Filmaufnahmen bespielt und konnte mit jedem handelsüblichen Videorekorder wieder angeschaut werden. Auch wenn dies eine ganz hervorragende Lösung war, so waren doch die Geräte aufgrund der Größe von VHS Kassetten auch dementsprechend klobig. Auch gab es keine Akkus, die so leistungsstark waren, diese Modelle über einen längeren Zeitraum am Laufen zu halten und so war man ständig damit beschäftigt, ein Verlängerungskabel hinter sich her zu ziehen.
Sony brachte dann 1985 ein revolutionäres System auf den Markt, was es erlaubte, die Größe der Camcorder deutlich zu reduzieren. Das Video 8 System bot dem Nutzer die Möglichkeit, Videokassetten zur Aufnahme einzusetzen, die nicht größer als eine Musikkassette waren. Bis zur digitalen Revolution in diesem Bereich bot dieses System seinem Nutzer die beste Qualität und das beste Handling und wurde daher auch bis in die Mitte der neunziger Jahre noch produziert. Andere Modelle nutzten das Hi8 Format, das ähnlich kompakt war. Auch die Akkulaufzeit stieg in den neunziger Jahren rasant an, sodass man nicht mehr auf eine Stromquelle angewiesen war.
Das erste Format war das sogenannte DV Format, was für Digital Video steht und der Oberbegriff für eine Vielzahl an Kassettenformaten ist. Dies war auch der Vorläufer des DVD Systems. Der große Vorteile dieses Systems war eine wesentlich bessere Qualität und die Möglichkeit, Aufnahmen verlustfrei zu kopieren. Im Laufe der Jahre wurde dann das digitale Segment sehr stark weiterentwickelt und ausgebaut.
Heute bieten moderne Camcorder nicht nur die Möglichkeit sehr hochwertige digitale Filmaufnahmen zu erstellen, sondern auch mehrere Kameras mit einem Camcorder zu steuern oder Liveschaltungen im Internet einzurichten. Die heutigen Modelle sind zudem inzwischen wesentlich preiswerter, als es die Videokameras früher waren und ermöglichen es damit jedermann, die spannende Welt der Videoaufzeichnung selbst zu erleben.