Ein Klettersteigset stellt ein Sicherheitssystem dar, das Hersteller extra für die Begehung von Klettersteigen konzipieren. Dabei verbindet das Set den Klettergurt mit den Stahlseilen, welche die Route eines Klettersteigs vorgeben.
Bei einem Sturz rutscht die Kletterin oder der Kletterer an diesem Stahlseil entlang bis zum nächsten Seilbefestigungspunkt am Felsen.
Dann nimmt das Klettersteigset einen Teil der Fallenergie auf. Somit stellt ein Klettersteigset ein Notfallsystem dar, das schwerere Verletzungen und einen eventuellen Abriss des Sicherungsseils bei einem Sturz auf einem Klettersteig verhindert.
Trotz Klettersteigset kommt es jedoch bei den meisten Stürzen – im Gegensatz zum Sportklettern – zu Verletzungen. Somit liegt die Betonung auf: Notfallsystem!
Jedes Klettersteigset bietet eine Einbindeschlaufe, die zur Befestigung an der Einseilschlaufe (Einbindepunkt) des Klettergurts dient. Somit benötigen Sie grundsätzlich auch einen Klettergurt, an dem Sie Ihr Steigset befestigen.
Diese verfügen über zwei Beinschlaufen und eine Hüftschlaufe – einige Modelle besitzen zudem einen Brustgurt. An dem Steg, der die Beinschlaufen mit der Hüftschlaufe verbindet, befindet sich die zentrale Einseilschlaufe. Weiter unten finden Sie ein Kapitel, das Ihnen das Anlegen eines Klettersteigsets detailliert erklärt.
Das Dämpfungselement verbindet die Einbindeschlaufe mit den beiden Lastschlingen. Bei einem Sturz nimmt dieses Element einen Teil der Kraft auf, die bei einem Sturz auf den Anseilpunkt und damit auf den Körper einwirkt. Diese Kraft nennen Fachleute Fangstoß.
An das Dämpfungselement schließen zwei Lastschlingen (Lastarme) an. Am Ende dieser Schlingen befinden sich Karabiner, die automatisch verriegeln. Diese hängen Sie an das Stahlseil des Kletterstiegs. Jedes Klettersteigset verfügt über zwei Karabiner, sodass auch beim Umhängen an den Befestigungsankern grundsätzlich ein Karabiner an dem Stahlseil hängt.
Bei einem Sturz rutschen die beiden Karabiner der Lastarme an dem Stahlseil entlang und stoppen den Sturz am nächsten Befestigungsanker. Dann bremst das Dämpfungselement den Fangstoß dynamisch ab.
Also erfolgt das Abbremsen „langsam“ und nicht abrupt. Je nach Dämpfungselement erfolgt diese Energieaufnahme durch Abbremsen des Seils oder durch eine gezielte Dehnung (Reißnaht).
Dadurch verringert ein Klettersteigset den Fangstoß, der auf den menschlichen Körper einwirkt. Allerdings verhindert ein Klettersteigset nicht, dass die Kletterin oder der Kletterer bei einem Sturz unter Umständen gegen die Felswand schlägt.
Sie dürfen das Klettersteigset nach einem Sturz nicht wieder verwenden! Bei Steigsets handelt es sich immer um ein Notfallsystem, das seine Wirkung nach einem Sturz verliert.
Tipp!
Alternativ eingesetzte Band-, Reepschnur- oder Seilschlingen bieten nur eine statische Sicherung an den Stahlseilen eines Kletterstiegs, sodass aufgrund des sehr großen Fangstoßes bei einem Sturz Lebensgefahr besteht: Verwenden Sie niemals statische Sicherungssysteme. Eventuell reißt diese Art der Sicherung sogar ab und es kommt zu einem Absturz.
Ein Klettersteigset bietet den Vorteil, dass es den Sturz dynamisch abbremst. Außer bei Klettersteigen kommen die Steigsets auch zur Sicherung in Hochseilgärten zum Einsatz, wobei diese Modelle häufig eine dritte Schlinge mit Seilrolle besitzen. So ermöglichen diese Sets zusätzlich die Nutzung von Seilrutschen. Die Verwendung jenseits von Klettersteigen und Seilgärten
Als Arbeitsschutz finden diese Steigsets auch Verwendung bei verschiedenen Höhenarbeitern (Industriekletterer). Allerdings sichert in diesem Bereich häufiger eine zweite Person den Kletterer, da selten geeignete Stahlrohre oder -seile zum Einhängen der Karabiner eines Klettersteigsets zur Verfügung stehen.
Obwohl alle Klettersteigsets prinzipiell gleich funktionieren, variieren die Umsetzungen dieses Prinzips. Die Sets unterscheiden sich sowohl in der Form als auch in den Dämpfungselementen.
Bei dem V-Modell bilden die beiden Lastschlingen ein „V“ und laufen an der „Spitze“ durch eine Seilbremse. An dieser Bremse befindet sich die Einbindeschlaufe zur Befestigung am Klettersteigset. Da ein Seilende im Notfall ungehindert durch die Seilbremse laufen muss, sichert ein Klettersteigset dieses Typs Sie nur mit einem Karabiner am Stahlseil. Also findet bei diesem Modell ein Wechsel der Karabiner beim Umhängen statt. Das V-System stellt das ältere der beiden Konstruktionssysteme dar und Experten raten, V-Klettersteigsets nur bei sehr leichten Klettersteigen mit geringer Fallhöhe zu verwenden.
Bei V-Modellen unbedingt beachten:
Experten empfehlen die Verwendung von Y-Modellen, da diese dem Stand der Technik entsprechen und mehr Sicherheit bieten. Bei diesem System schließt an die beiden Lastschlingen ein separates Bremsseil an, das durch eine Seilbremse läuft. Diese besteht aus einer Lochplatte, die das Bremsseil beim Durchlauf abbremst. An dieser Bremse befindet sich die Einbindeschlaufe. Einige Hersteller verwenden statt der Seilbremse einen Bandfalldämpfer. Also gleicht die Form dieses Klettersteigsets dem Buchstaben „Y“: zwei Lastschlingen, an denen mittig das Bremsseil bzw. der Bandfalldämpfer hängt.
Einige Hersteller verwenden elastische Lastschlingen, die ihre Länge dem Abstand zum Sicherungsseil beim Klettern anpassen. Im Gegensatz zu den Varianten mit unflexiblen Lastschlingen bieten diese Modelle mehr Sicherheit, da die Schlingen nicht im Weg hängen.
Wenn Sie den neusten Stand der Technik suchen, kaufen Sie ein Klettersteigset mit Bandfalldämpfer. Hochwertige Modelle verfügen über eine farblich gekennzeichnete Rastschlaufe. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass die Lastschlingen zu Ihrer Körpergröße passen: Verkürzung Sie niemals die Lastschlingen durch Knoten, da Sie dadurch Ihre Sicherheit gefährden. Die elastischen Lastschlingen machen Sinn, da sie nicht im Weg hängen und somit die sichere Handhabung unterstützen. Weil ein Drehmechanismus aber nur zum Komfort beiträgt, benötigen Sie diesen nicht unbedingt.
Tipp!
Kaufen Sie kein Klettersteigset, das Karabinern mit Schraubverschluss besitzt, da diese sich meistens als zeitraubend und unpraktisch erweisen: Auf einem Klettersteig müssen Sie beide Karabiner alle paar Meter umhängen. Modelle, welche die Karabiner mithilfe von Knoten fixieren, entsprechen nicht dem heutigen Standard. Bei aktuellen Klettersteigsets hingegen befestigen Hersteller die Sicherungskarabiner durch Vernähen der Lastschlingen.
Einige Hersteller haben spezielle Klettersteigsets für Kinder entwickelt, da herkömmliche Sets Personen mit einem Gewicht von unter 50 kg nur wenig Schutz bieten: Bei einem geringen Körpergewicht „spricht“ die Bremse nicht an. Auch sehr schwere Personen bekommen ein Problem mit den meisten Sets, die Hersteller für die Gewichtsklasse von 50 bis 100 kg auslegen. Deshalb bieten seit einiger Zeit bestimmte Marken Modell an, die sich für ein Körpergewicht bis zu 130 kg eignen. Berücksichtigen Sie auch das Gewicht der Kleidung und des Rucksacks.
Achtung!
Es gibt zahlreiche Hersteller auf dem Markt, die Klettersteigsets produzieren. Damit Sie einen Überblick erhalten, stellen wir Ihnen die führenden Hersteller kurz vor.
Der Fachhandel lockt mit der Möglichkeit, die Klettersteigsets in die Hand zu nehmen. Allerdings haben Fachhändler nur wenige Modelle vorrätig, sodass Ihnen z. B. nur bestimmte Hersteller zur Auswahl stehen. Bei einem Kauf im Internet wählen Sie aus einem viel breiteren Angebot. Zudem entscheiden Sie sich ohne Zeitdruck.
Unser Test und Ratgeber informiert Sie umfassend zum Thema Klettersteigsets. Sie lernen nicht nur die unterschiedlichen Modelle kennen, sondern wissen auch, worauf Sie beim Kauf am besten achten. Wir beschreiben Ihnen sogar, wie Sie Ihr im Internet bestelltes Klettersteigset anlegen und welche Ausrüstung Sie für Ihre erste Tour auf einem Klettersteig benötigen. Gut informiert finden Sie so im Internet ein geeignetes Set für Ihre Bedürfnisse.
In den Ötztaler Alpen in der Nähe des Tisenjochs fand ein deutsches Bergsteiger-Ehepaar im Jahr 1991 eine Mumie. Bei späteren Untersuchungen durch Fachleute stellte sich heraus, dass dieser Mensch vor ca. 5.250 Jahren gestorben war. Diese Mumie, heute unter dem Namen Ötzi bekannt, belegt, dass sich bereits unsere Vorfahren in den Bergen aufhielten: Der Fundort der Mumie befindet sich auf einer Höhe von über 3.000 m.
Das Bergsteigen bezeichnet die Bezwingung eines Bergs, wobei der Weg zum Gipfel meistens über Felsen, Schnee und Eis führt. Somit umfasst das Bergsteigen nicht nur das Klettern an senkrechten Felswänden, sondern auch die Überwindung von Schnee- und Gletscherflächen. Das Klettern beim Bergsteigen heißt auch technisches Klettern, wobei die Ausrüstung nicht nur der Sicherung, sondern auch der Fortbewegung dient. So verwenden Bergsteiger z. B. Felshaken als Griffe oder Tritte. Kletterinnen und Kletterer verwenden ihre Ausrüstung hingegen nur zur Sicherung. Da das Klettern frei von Kletterhilfen erfolgt, heißt es auch Freiklettern.
Als Pionier des heutigen Freikletterns gilt der Österreicher Paul Preuß (1886 – 1913), der beim Klettern alle Hilfsmittel ablehnte. Bis zu seinem 27. Lebensjahr – er verunglückte am Gosaukamm im österreichischen Dachsteingebirge – brachte er es auf 300 Erstbegehungen und insgesamt ca. 1.200 Bergtouren. Paul Preuß fasste seine Einstellung dem Klettern gegenüber in Grundsätzen zusammen. Einer dieser Klettergrundsätze lautet: „Das Seil darf ein erleichterndes, niemals aber das alleinseligmachende Mittel sein, das die Besteigung der Berge ermöglicht.“ Heute gilt Paul Preuß als geistiger Vater des modernen Kletterns. Am Ende des Texts finden Sie einen Link zu allen Klettergrundsätzen dieses Pioniers.
Rudolf Fehrmann, ein Kletterer aus der Sächsischen Schweiz, veröffentliche im Jahr 1913 erstmals einen Kletterführer mit Regeln für das Klettern: Diese orientierten sich an den Grundsätzen von Paul Preuß und stehen bis heute in der Verordnung des Nationalparks Sächsische Schweiz. Durch den sächsischen Bergsteiger Fritz Wiessner, der 1930 auswanderte, gelangte dieses Regelwerk in die USA. Besonders John Gill, der als Erfinder des Boulderns gilt, griff dieses Kletterverständnis auf und machte es in den 1950er- und 1960er-Jahren auch bei den Aktiven im Yosemite-Nationalpark – das damalige Kletterzentrum der USA – bekannt. In den 1970er-Jahren beeinflussten wiederum die amerikanischen Kletterer ihre europäischen Kollegen: Unter Einhaltung der aus Europa stammenden Regeln kletterten die Amerikaner Routen, die Europäer zuvor als unmöglich eingestuft hatten.
Der österreichische Kletterer und Fotograf Heinz Zak verhalf dem Sport in den 1970er-Jahren zu großer Aufmerksamkeit. Durch seine ästhetischen Fotos – er kletterte die Routen selbst mit und fotografierte währenddessen – wurden Menschen auch jenseits der Kletterszene auf diesen Sport aufmerksam.
Heute stellt das Klettern sowohl einen professionellen Sport als auch eine beliebte Freizeitbeschäftigung dar. Vor allem Kletterhallen machen den Einstieg für Interessierte einfach und erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit. Zudem haben sich in den letzten Jahren unterschiedliche Disziplinen entwickelt.
Für den Klettersteig hat sich auch der italienische Ausdruck „Via Ferrata“ etabliert, der wörtlich übersetzt Eisenweg bedeutet. Deshalb benutzen einige Hersteller diesen Ausdruck auch in den Produktbeschreibungen ihrer Klettersteigsets.
Friedrich Simony baute im Jahr 1843 den ersten europäischen Klettersteig am Dachstein (Österreich). Als Steighilfen benutzte er neben Seilen und Griffen aus Eisen auch in den Fels gemeißelte Trittstufen. In den nächsten Jahrzehnten folgten Klettersteige am Großglockner (Österreich), an der Zugspitze (Deutschland) und in den französischen Pyrenäen. Im Ersten Weltkrieg gewährleisteten gesicherte Wege dieser Art den Nachschub für die Soldaten in den Bergen Südtirols: Hier kämpfte Österreich-Ungarn gegen Italien.
Diese Form des Kletterns findet sich heute in zahlreichen europäischen Ländern, wobei sich die meisten dieser Klettersteige in den Alpen befinden. Somit bieten Deutschland, Österreich, Italien, die Schweiz und Frankreich mit Abstand die meisten Routen. Häufig kümmern sich Tourismusverbände um das Anlegen von Routen mit Kletterhilfen, da diese zahlreiche Urlauber in die jeweilige Region locken. Zudem besteht die Tendenz, immer spektakulärere Klettersteige anzulegen: Teilweise integrieren Routen z. B. Seilbrücken mit besonders schöner Aussicht. Prominentestes Beispiel für einen Klettersteig in urbaner Umgebung stellt der Siloturm in Brühl dar.
Eugen Eduard Hüsler gilt als Papst der Klettersteige, da er über 70 Kletterführer und Bildbände zu diesem Thema veröffentlicht hat. Zudem hat er die „Hüsler-Skala“ entwickelt, die alle Routen in sechs unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterteilt.
Skala der Schwierigkeitsgrade
Es gibt nicht eine allgemein anerkannte Skala. Neben der „Hüler-Skala“ hat sich auch das von Kurt Schall eingeführte Modell etabliert. Beide Skalen kennen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Diese Kategorien lauten nach Hüler:
Beispielsweise bedeutet der Schwierigkeitsgrad K1, dass eine normale Kondition für diesen Steig ausreicht und geübte Berggänger ohne Sicherung auskommen. Auf einer Route der Schwierigkeit K4 erwartet Sie senkrechtes und teilweise überhängendes Gelände sowie lange ausgesetzte Passagen. Dieser Begriff beschreibt Strecken mit großer Fallhöhe. Somit erfordert dieser Schwierigkeitsgrad viel Kraft und Kondition sowie Schwindelfreiheit: keine Strecke für Anfänger. Detailliertere Informationen zu den Schwierigkeitsgraden erhalten Sie unter dem Link, den Sie am Textende finden.
Tipp!
Zur Sicherheit beim Klettern trägt nicht nur eine funktionstüchtige Ausrüstung, sondern auch der sachgemäße Umgang mit dieser Ausrüstung bei. Lesen Sie dazu bitte auch den Punkt: Klettersteigset in 5 Schritten richtig anlegen.
Sie hängen beide Karabiner Ihres Klettersteigsets (Y-Typ) an das Stahlseil, das durch die Befestigungsanker läuft. Wenn Sie einen dieser Anker erreichen, lassen sich die Karabiner nicht weiterschieben. Lösen Sie zunächst nur einen Karabiner und befestigen Sie ihn auf der anderen Seite des Ankers. Dann wiederholen Sie den Vorgang mit dem zweiten Karabiner. Nur so stellen Sie sicher, dass zu jedem Zeitpunkt ein Karabiner am Sicherungsseil hängt.
Außer der Ausrüstung beeinflussen weitere Faktoren die Sicherheit beim Klettern. Diese hängen mit der Konstitution, Erfahrung und dem Mut der Kletterin oder des Kletterers zusammen.
Häufig bedenken Anfänger nicht, dass die meisten Kletterstiege einen Zu- und Abstieg voraussetzen. Wenn unterwegs die Ausdauer schwindet, sinkt die Aufmerksamkeit und damit auch die Trittsicherheit. Nach dem Ende der Tour brauchen Sie auch noch genügen Ausdauer, um sicher den Abstieg zu bewältigen. Überschätzen Sie also Ihre Ausdauer nicht und bedenken dabei unbedingt auch den Hin- und Rückweg.
Auf schweren Kletterstiegen spielt die Kraft in den Armen eine große Rolle. Besonders extrem schwierige Routen erfordern unter Umständen einen Klimmzug am Stahlseil! Wenn die Kraft versagt und dadurch das Umhängen der Karabiner des Klettersteigsets an den nächsten Sicherheitsabschnitt schwer wird, kommt es schnell zu gefährlichen Situationen. Einige Kletterführer weisen auf Routen hin, die besondere Armkraft erfordern.
Je höher der Stieg liegt, desto stärker machen sich Wettereinflüsse beim Klettern bemerkbar. Am Berg schlägt das Wetter oft sehr schnell um und nur erfahrene Kletterinnen oder Kletterer erkennen diese Situationen frühzeitig. Eine Gruppe Anfänger sollte sich deshalb nicht auf einen vermeidlich „einfachen Kletterstieg“ im Hochgebirge wagen.
Einige Routenführungen erfordern Mut. Nicht jeder bleibt angesichts eines tiefen Abgrunds vollkommen ruhig. Auch die Benutzung einer Seilrutsche erfordert Mut. In einem ängstlichen Zustand schöpfen Sie jedoch nicht Ihr Leistungspotenzial aus.Überschätzen Sie sich nicht und fangen mit sehr einfachen Routen an. So testen Sie behutsam Ihre Möglichkeiten und lernen mit der Zeit Ihre eigenen Grenzen kennen. Außerdem bekommen Sie nach mehreren Kletterstiegen ein Gefühl dafür, wie Klettersteigführer die Schwierigkeit einer Route bewerten.
Wir erklären Ihnen, wie Ihre Ausrüstung am Anfang eines Klettersteigs sachgerecht anlegen.
Die Seilbremse stellt das Herz jedes Klettersteigsets dar, da sie das unbedingt notwendige dynamische Bremsen ermöglicht. Diese besteht aus einer metallenen Lochplatte, durch die Hersteller das Bremsseil mehrfach fädeln. Bei einem Sturz fällt der menschliche Körper in das Bremsseil. Dadurch „rutscht“ das Bremsseil durch die Lochplatte.
Bei diesem Vorgang wandelt die Bremse einen Teil des Fangstoßes in Reibung um. Daher heißt die Seilbremse auch Reibungsbremse oder Reibfallbremse. Bei korrekter Handhabung funktioniert dieses System zuverlässig. In der Praxis hat sich nach einigen Jahren jedoch herausgestellt, dass der Reibungswiderstand eines nassen Seils geringer ist.
Daher sinkt die Bremsleistung einer Seilbremse bei nassem Bremsseil. Als Reaktion auf diese Tatsache haben verschiedene Hersteller feuchtigkeitsunempfindliche Fangstoßdämpfer entwickelt.
Diese Fangstoßdämpfer funktionieren bei jeder Wetterlage zuverlässig. Bei einem Sturz „reißt“ der Dämpfer auf. Da dieses „Aufreißen“ Energie benötigt, reduziert auch der Bandfalldämpfer den Fangstoß. Viele Hersteller verpacken diesen Bandfalldämpfer in einen kleinen Beutel.
Achtung!
Die Norm für Klettersteigsets schreibt vor, dass der Fangstoß nicht über 6 kN liegen darf. Das entspricht einer Kraft von ca. 600 kg, die am Körper zieht. Auch bei normgerechten Klettersteigsets wirken also hohe Kräfte auf den Körper ein, wenn die Kletterin oder der Kletterer stürzt. Vermeiden Sie deshalb einen Sturz unter allen Umständen!
Für eine Tour auf einem Klettersteig benötigen Sie außer dem Klettersteigset noch weitere Ausrüstung.
Derzeit gibt es keine alternative Möglichkeit zur Sicherung auf einem Klettersteig. Alle anderen Sicherungen bremsen den Fangstoß nicht dynamisch ab!