Kletterschuh Test - damit haben Sie den richtigen Grip beim Klettern - Vergleich der besten Kletterschuhe 2023
Zum Klettern werden besondere Kletterschuhe benötigt. Dies hat auch einen wichtigen Grund: sie geben besseren Halt als normale Schuhe und sind somit auch sicherer. Wer schon einmal geklettert ist, wird dieses Problem kennen. Kletterschuhe werden auch als Boulderschuhe genannt. ExpertenTesten hat die besten Kletterschuhe ermittelt und verglichen.
Kletterschuh Bestenliste 2023 - Die besten Kletterschuhe im Test & Vergleich
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Was sind Kletterschuhe?
Kletterschuhe werden auch als Boulderschuhe bezeichnet. Im Vergleich zu Berg- und Wanderschuhen sind die Kletterschuhe aus dem Test sehr leicht und schmal. Sie passen sich präzise an die Fußanatomie an und erleichtern es auf diese Weise, auch an steilen Felshängen hinaufzuklettern. Mit ihrer besonderen Haftreibung eignen sich die Kletterschuhe für Passagen, die mit festen Schuhen nicht zu bewältigen sind. Sie sind mit einer dünnen Sohle ohne Profil ausgestattet, sodass man ein sehr gutes Gefühl für den Halt an den Felsen oder an der Kletterwand hat.
Diagramm zum Preis-Leistungs-Verhältnis der Kletterschuhe
Wie funktionieren Kletterschuhe?
Bei den Kletterschuhen aus dem Test 2023 scheint es auf den ersten Blick einige Unterschiede zu geben. Das grundsätzliche Prinzip ist jedoch überall gleich, was sich in der Zusammensetzung von Schaft und Sohle zeigt. Für die ideale Funktionalität beim Klettern haben diese Schuhe ein reibungsstarkes Gummimaterial als Sohle. Die Sohlenkante ist scharf geschliffen, sodass man auch auf kleinen Leisten Halt findet.
Für die Festigkeit ist die Zwischensohle verantwortlich, die dafür sorgt, dass die Kletterschuhe nicht zu flexibel auf bestimmte Belastungen reagieren. Gerade im Vorfußbereich benötigen diese Boulderschuhe eine gewisse Steifigkeit, während der hintere Bereich etwas weicher ist. Durch diese Bauart der Schuhe bekommen die Füße eine optimale Unterstützung, welche die Muskulatur entlastet. Bei den aktuellen Testsiegern der Kletterschuhe ist es durch den Downturn möglich, selbst kleine Vorsprünge mit den Zehen zu greifen.
Wenn man sich den Querschnitt der Boulderschuhe betrachtet, sind die einzelnen Elemente gut zu erkennen. Der Randstreifen aus Gummi umspannt den kompletten Schuh oder nur das vordere Element. Mit diesem Randelement soll die Schuhform beständiger gemacht werden, auch wenn sich das Leder mit der Zeit dehnt. Gleichzeitig dient der Randstreifen dazu, die Zehen dicht beieinander zu halten, wodurch sich die Kraftübertragung verbessert.
An der Ferse sind die Kletterschuhe komplett oder teilweise gummiert. Hier befindet sich der Slingshot-Rand, ein Gummiband, das den Druck in die Schuhspitze verlagert. Wenn man das Band etwas stärker anzieht, erhöht sich die Vorspannung im Fersenbereich. Für Einsteiger ist eine starke Fersen-Vorspannung eher unbequem, doch die Highend-Kletterschuhe für erfahrene Kletterer kommen ohne dieses Extra nicht aus.
Oft ist die obere Seite der Zehenbox mit einer Gummierung versehen. Hier spricht man von dem Toe-Hook Patch, das den Grip an der Kletterwand verbessert und außerdem für mehr Abriebfestigkeit sorgt. Bei der Schnürung der Kletterschuhe stehen den Benutzern mehrere Lösungen zur Verfügung, von verschiedenen Schnürsystemen über den Klettverschluss (Velcro) bis zum Slipper.
Vorteile & Anwendungsbereiche
Die Kletterschuhe sind wichtige Begleiter, wenn man an steilen Felsen hochklettert oder sich im Bouldern versucht. Durch ihre spezielle Ausstattung erlauben es diese Schuhe, auch an extrem schmalen Vorsprüngen Halt zu finden. Inzwischen stehen die Kletterschuhe aus dem Test 2023 in unterschiedlichen Formen und Designs zur Auswahl, sodass man sie exakt auf die eigene Fußgröße und auf die Fähigkeiten abstimmen kann. Damit die Boulderschuhe perfekt funktionieren, müssen sie absolut sicher sitzen. Im Zweifelsfall greifen die erfahrenen Kletterer lieber zu etwas knapperen Kletterschuhen. Diese sind zwar nicht so bequem, dafür unterstützen sie eine starke Kraftübertragung und geben den Kletterern mehr Sicherheit.
Mit ihren innovativen Features sind die modernen Kletterschuh Testsieger vielen Ansprüchen gewachsen. Dafür sorgt ihre maßgeschneiderte Passform in Kombination mit einer durchdachten Konstruktion. Für die Einsteiger eignen sich klassische Kletterschuhe, die nur geringfügige Veränderungen an der Fußform vornehmen. Die Fortgeschrittenen benutzen lieber die asymmetrischen Boulderschuhe, die für den Leistungsbereich entwickelt wurden. Hier ist die Vorspannung deutlich höher, sodass auch kleine Löcher und Leisten als Halt verwendet werden können. Selbst extrem schwierige Routen sind mit diesen asymmetrischen Kletterschuhen zu schaffen.
Die Kletterschuhe können also auf die jeweilige Klettertour und auf die eigenen Ansprüche an Kraftübertragung und Komfort angepasst werden. Eine weiche Gummimischung eignet sich zum Klettern an Platten, während harte Gummimaterialien auch kleine Tritte erlauben. Im Allgemeinen werden die Kletterschuhe nur für relativ kurze Phasen getragen, sodass man sie gerade in der Boulderhalle oft an- und auszieht. Hier zeigen sich die Vorteile der praktischen Verschlusssysteme. Auch die Anziehschlaufen sind beim häufigen Wechsel nützlich, denn gerade bei den sehr engen Kletterschuhen fällt der Einstieg deutlich leichter.
Welche Arten von Kletterschuhen gibt es?
Die Kletterschuhe stehen in diversen Kategorien zur Auswahl, wobei sie nicht nur nach dem Trainingslevel unterteilt werden, sondern auch nach dem aktuellen Einsatzgebiet. Zunächst lassen sie sich nach komfortablen Einsteigermodellen und Highend-Begleitern klassifizieren. Typischerweise handelt es sich bei den meisten Modellen um Unisex-Kletterschuhe. Nur bei wenigen Herstellern gibt es eine spezielle Variante für Damen, die auf die Anatomie des weiblichen Fußes zugeschnitten ist. Etwas häufiger sind Kletterschuhe für Kinder, die durch ihren verbesserten Komfort die noch jungen Füße schützen sollen.
Für Einsteiger sind die bequemen Kletterschuhe aus dem Test die richtige Wahl. Diese haben eine gerade Leiste und sind mit einer eher niedrigen Vorspannung versehen. Für die ersten Kletterversuche sind die Schuhe mit Schnürsystem besonders gefragt. Hier dauert das Anziehen zwar etwas länger, dafür haben die Füße einen guten Halt. Das ist gerade deshalb wichtig, weil diese Einsteiger-Kletterschuhe nicht so eng sitzen wie die Modelle für Fortgeschrittene.
Ein Blick auf die möglichen Verschlüsse zeigt, dass es auch hier Unterschiede gibt. Die Kletterschuhe lassen sich daher auch nach Verschlussart kategorisieren. Die Kletterer haben die Wahl zwischen den folgenden drei Varianten:
Schnürschuhe werden mit Schnürsenkeln geschlossen, sodass sie passgenau am Fuß sitzen, Schuhe mit Klettverschluss fallen unter die Kategorie Velcro und flexible Slipper lassen sich mithilfe von integrierten Gummizügen mit einem Handgriff anziehen.
Die Vorteile gelten für alle Arten von Kletterschuhen:
- Verbesserter Halt beim Klettern durch Kraftübertragung
- gute Flexibilität
- Unterstützung und Kräftigung der Fußmuskulatur
- geringes Gewicht
Die Nachteile bei Kletterschuhen:
- Oft kein optimaler Komfort
- je nach Qualität hoher Kaufpreis
So werden die Kletterschuhe getestet
Im Test der Kletterschuhe ging es darum, die spezifischen Eigenschaften zu prüfen und die richtige Balance zwischen Bequemlichkeit und Kraftübertragung zu finden. Wer sich fürs Bouldern interessiert und auf die Suche nach geeigneten Schuhen geht, sollte sich über die wichtigen Produktfeatures erkundigen und dabei die folgenden Punkte im Auge behalten. Den einen Testsieger gibt es im Grunde genommen nicht, denn die individuellen anatomischen Voraussetzungen sehen bei jedem Kletterer anders aus.
Die Vorspannung
Die Vorspannung der Kletterschuhe zeigt an, wie kraftvoll der Fuß durch die Fersenplatte nach vorne gedrückt wird. Mit kleineren Tritten und steigendem Schwierigkeitsgrad ist eine höhere Vorspannung im Schuh nötig. Für Einsteiger reichen jedoch Kletterschuhe aus, die nur eine minimale Vorspannung haben. Diese zeichnen sich durch einen guten Komfort aus, können jedoch nur für die weniger schwierigen Touren eingesetzt werden.
Das Verschlusssystem
Bei der Suche nach Kletterschuhen findet man verschiedene Verschlüsse. Schnürschuhe sitzen besonders fest am Fuß und lassen sich gegebenenfalls etwas anpassen, dafür braucht man beim Anziehen etwas mehr Zeit. Schuhe mit Klettverschluss sind mit einem Handgriff geschlossen, allerdings gibt es hier keine oder nur minimale Einstellmöglichkeiten. Slipper sind ebenfalls schnell angezogen, wobei man hier gar keine Anpassungen vornehmen kann.
Die Zwischensohle
Wenn die Zwischensohle steif ist, erhöht sich die Trittsicherheit. In der Kletterhalle sind die Vorsprünge oft extrem klein, sodass hier eine besonders feste Zwischensohle zum Einsatz kommt. An natürlichen Felsen klettert man hingegen über Reibungstritte, die mit sensiblen und weichen Zwischensohlen besser zu bewältigen sind. Grundsätzlich braucht man für eine eher weiche Zwischensohle eine stärkere Fußmuskulatur.
Die Sohle
Die Kletterschuhe aus dem Test sind mit einer profillosen Gummisohle ausgestattet. Je weicher diese Sohle ist, desto besser ist der Halt an der Kletterwand oder an den Felsen. Allerdings nutzt sich ein weiches Material eher ab. Zum Bouldern eignen sich vor allem die Sohlen mit hoher Sensibilität, die es erlauben, die Vorsprünge mit den Zehen zu greifen. Für andere Kletterpartien mit kleinen Spalten und Tritten kommen jedoch eher die Schuhe mit harter Sohle infrage. Diese verringern die Kraftanstrengung, was gerade für Einsteiger ein wichtiger Aspekt ist. Die Außenkante der Gummisohle kann entweder symmetrisch oder asymmetrisch gearbeitet sein. Während die symmetrische Formgebung auf Einsteiger zugeschnitten ist, eignet sich die asymmetrische Außenkante für fortgeschrittene Kletterer und für Profis.
Worauf muss ich beim Kauf von Kletterschuhen achten?
Bei der Überlegung, welche Kletterschuhe es sein sollen, muss man viele Details berücksichtigen. Neben der Verschlussart und dem hauptsächlichen Einsatzbereich sollte man die Konstruktionsweise der Leisten prüfen. Die asymmetrisch geschnittenen Sohlen kennzeichnen vor allem die Wettkampfschuhe für Fortgeschrittene, während die symmetrische Formgebung den Tragekomfort optimiert aber dafür weniger Kraftübertragung bietet. Bei den symmetrischen Kletterschuhen orientiert sich das Design an der natürlichen Fußform, die kaum verändert wird. In bestimmten Situationen kann es allerdings anstrengend werden, mit diesen Schuhen zu klettern, da sie keine oder nur wenig Vorspannung bieten.
Vor allem für die Anfänger ist es schwierig, sich an die knappe Passform der Kletterschuhe zu gewöhnen. Deshalb wird empfohlen, zunächst mit den bequemeren Modellen zu klettern und erst später auf die engen und asymmetrischen Kletterschuhe umzusteigen. So hat man bereits seine ersten Erfahrungen gemacht und ist beim Bouldern etwas sicherer.
Kurzinformation zu führenden 7 Herstellern
Die hier genannten Unternehmen wissen, was Kletterer brauchen, und versorgen sie mit erstklassigen Kletterschuhen. Für welche Marke sich die Käufer entscheiden, hängt von ihren Ambitionen ab. Gerade die Outdoor-Experten halten eine Vielzahl von Boulderschuhen bereit. Einige der großen Hersteller von Kletterschuhen haben ihren Ursprung in der Schuhproduktion und haben somit ein fundiertes Fachwissen als Qualifikation. Bei anderen Unternehmen steht die umfassende Produktsparte Sport im Vordergrund. Es gibt jedoch auch einige Firmen, die sich speziell auf den Themenbereich Klettern spezialisiert haben.
- Scarpa
- La Sportiva
- Alpidex
- Five Ten
- Vibram
- Boreal
- Lowa
Internet vs. Fachhandel: Wo kaufe ich meine Kletterschuhe am besten?
Kletterschuhe kauft man im Sportgeschäft, im Fachhandel für Kletterbedarf oder online. Im Sportgeschäft ist die Auswahl eher begrenzt, daher gehen viele Kunden gleich zum Spezialisten. Doch auch hier hat man kein so großes Angebot vor Augen wie im Internet. Die Internet-Shops können im Vergleich zu den Ladengeschäften deutlich mehr Produkte anbieten und außerdem günstigere Preise bereitstellen. Des Weiteren haben die Käufer hier viele Hilfsmittel, die die Suche beschleunigen. Die Sortierung nach Preis oder Beliebtheit ist dabei sehr nützlich. Und über die Filter kann man gezielt nach einer bestimmten Ausstattung oder der richtigen Schuhgröße suchen.
Bei der Online-Bestellung ist man nicht auf die Ladenöffnungszeiten angewiesen. Dafür kann man die Kletterschuhe nicht direkt anprobieren. Erst wenn sie geliefert werden, ist die Anprobe möglich. Falls die Boulderschuhe nicht richtig passen sollten, ist der Umtausch jedoch schnell erledigt, sodass die Vorteile bei dem Internet-Kauf eindeutig überwiegen.
Bei der Recherche im Internet bekommt man viele Informationen. Hier sind unter anderem die Kundenbewertungen interessant. Diese beziehen sich direkt auf die Kletterschuhe aus dem Test und verdeutlichen die subjektive Meinung der Verbraucher. Beim Durchlesen dieser individuellen Bewertungen und Erfahrungen lernen die Käufer die Kletterschuhe genau kennen. Dabei ist jedoch immer auf die Subjektivität der anderen Kunden zu achten. Das heißt, dass sich nicht jeder Kletterer in den engen Schuhen wohlfühlt und dass die Ansprüche teilweise ganz unterschiedlich sind.
Unabhängige Tests der Kletterschuhe sind im weltweiten Netz ebenfalls zu finden. Des Weiteren kann man viel über die Hintergründe der erfolgreichen Marken erfahren oder über die neusten Entwicklungen im Bereich des Boulderns. Wettbewerbe, Trainingsmöglichkeiten und andere aktuellen Nachrichten findet man teilweise direkt auf den Shop-Seiten. Einige Internet-Händler sind auch mit Plattformen verlinkt, auf denen man sich mit anderen Kletter-Freunden austauschen kann. Der Online-Kauf selbst ist eine sichere Sache, vor allem, wenn man sich für einen Online-Händler mit Trusted Shops Siegel entscheidet. Im Internet haben nämlich nicht nur die Kletterschuhe ihr Gütesiegel, sondern auch die Shops.
Wissenswertes & Ratgeber
Kletterschuhe müssen eng am Fuß sitzen, auch wenn das gerade für die Anfänger zunächst ungewohnt ist. Es darf keinen oder nur einen minimalen Spielraum zwischen der Zehenspitze und dem Schuh geben, denn dadurch würde sich die Gefahr des Abrutschens erhöhen. Die beste Trittsicherheit ist gegeben, wenn die Boulderschuhe genau abschließen. Darum empfehlen die Ratgeber, die Kletterschuhe aus dem Test 2023 lieber eine Nummer kleiner zu kaufen. Fortgeschrittene kaufen ihre Schuhe sogar zwei Nummern kleiner.
Die Entscheidung für eine bestimmte Größe und Bauart richtet sich allerdings nicht allein nach den eigenen Füßen. Auch die Routen, die man plant, spielen bei der Auswahl von Kletterschuhen eine Rolle. Dabei sollte man einerseits den Schwierigkeitsgrad beachten und andererseits die Länge der Strecken. Wer eine Mehrseillängentour vor sich hat, braucht beispielsweise keine Kletterschuhe mit hoher Vorspannung und auch der Fersenbereich muss nicht ganz so knapp sitzen. Stattdessen bieten sich für diese Bedingungen recht flache Kletterschuhe an, die mit einer Schnürung oder einem Klettverschluss versehen sind.
Vor allem Anfänger wissen nicht, wie und wann sie die Kletterschuhe aus dem Test am besten anprobieren. Um festzustellen, wie gut die Schuhe beim Klettern sitzen, sollten sie diese nicht am frühen Morgen anziehen, sondern zu der Tageszeit, in der man üblicherweise klettert. Die Füße verbreitern sich über den Tag hinweg ein wenig, was bei jedem Schuhkauf berücksichtigt werden sollte. Bei den genau auf den Fuß zugeschnittenen Kletterschuhen ist es also besonders wichtig, diese zum richtigen Zeitpunkt zu testen.
Die Geschichte der Kletterschuhe
In früheren Zeiten gab es noch keine Kletterschuhe. Die Menschen hatten noch kein Interesse daran, steile Berghänge hochzuklettern. Daher trug man im Alpenraum eine Vorform der Bergschuhe, die auf dem steinigen Untergrund einen gewissen Halt boten. Bei dem Ötzi fand man Schuhe, die aus einer inneren und einer äußeren Lederschicht sowie einer isolierenden Heu-Schicht bestanden.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestanden die meisten Schuhe im alpinen Raum aus Leder. Andere Rohstoffe wie Gummi wurden seit dem 19. Jahrhundert schon für andere Schuharten verwendet, doch in den Bergen waren diese Materialien entweder zu steif, zu empfindlich oder zu spröde. Zudem hatten die Schuhhersteller noch keine Lösung gefunden, die verschiedenen Materialien dauerhaft miteinander zu verbinden. Im späteren 19. Jahrhundert verwendeten einzelne Schuhhandwerker die Zwienaht, um hochwertige Schuhe zu stabilisieren, aber dabei handelte es sich eher um Ausnahmen, die lediglich für die reichen Kunden angefertigt wurden.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wuchs das Interesse an der Bergwelt. Man fuhr in die Alpen, in die Dolomiten oder in andere Gebirge, um sich zu erholen oder um dort zu wandern. In dieser Zeit stieg der Bedarf an geeigneten Bergschuhen. Fast gleichzeitig kam das Interesse an anspruchsvollen Klettertouren auf. Hier zeigte sich schnell, dass es einen großen Unterschied macht, ob man lediglich wandert oder klettert. Die frühen Bergschuhe ähnelten dem Schuhwerk, das Jäger und Förster trugen. In Italien waren es unter anderem die Sestogradisti, die als Berg-Elite die Felsen hochstiegen und entsprechend zuverlässige Schuhe trugen.
Die Grundlage der Vibram-Schuhe war die Vulkanisierungstechnologie. Unter anderem arbeitete Bramani mit seinem Partner Ettore Castiglione und dem Unternehmen Pirelli zusammen. Im Jahr 1937 meldete er das Patent für die Gummisohle an, die unter anderem an der ersten Durchsteigung der Piz Badile Nordwestwand zum Erfolg führte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Vermarktung der Vibram-Sohlen. Gleichzeitig fanden einige Experimente mit Sohlen aus Autoreifen statt. Es dauerte noch bis in die 1970er Jahre, bis die neuartigen Berg- und Kletterschuhe komfortabler wurden, denn durch den Verzicht auf Leder gab es einige Schwierigkeiten durch die fehlende Atmungsaktivität und die nicht vorhandene Stoßdämpfung.
In den Bergschuhen wurden dann allmählich leichtere Materialien wie Gore-Tex entwickelt. So entstanden die komfortablen und wetterfesten Outdoor-Schuhe. Zur Erfindung der Kletterschuhe kam es erst durch die Einführung des Kletterns als Sportart. Hier versuchten die Schuh-Experten ebenfalls, die Nachfrage der Sportler zu erfüllen. Schon in den späten 1970ern und in den 1980ern experimentierten sie mit möglichst weichen Sohlen, um die Sensibilität beim Klettern zu erhöhen. Doch es stellte sich heraus, dass auch eine gewisse Steifigkeit nötig war.
Das Bouldern selbst wurde erst um 2000 zu einer Trendsportart. Seitdem konnten die Kletterschuhe noch einmal optimiert werden. Heute haben die Kletterer Zugriff auf eine Vielzahl von Modellen, die einen guten Grip bieten und dabei gleichzeitig die Kraftübertragung optimieren. Neben den erfahrenen Herstellern gibt es auch immer mal wieder junge Unternehmen, die mit ihren neuen Ideen frischen Wind in die Welt der Kletterschuhe bringen.
Zahlen, Daten, Fakten rund um den Kletterschuh
Wer sich mit dem Themenbereich Bouldern und Kletterschuhe befasst, der trifft auf viele Fachbegriffe wie Vorspannung und Downturn. Im Folgenden sollen die spezifischen Produktdaten der Kletterschuhe etwas genauer betrachtet werden. Bei der Vorspannung geht es um die Spannung der Schuhe in Längsrichtung. Wenn man den Kletterschuh nun zwischen Fußspitze und Ferse biegt, bekommt er die Form einer Banane und wird auf diese Weise vorgespannt. Diese Vorspannung wird durch ein stabiles Gummiband im Fersenbereich hergestellt. Je weiter sich die Ferse nach vorne ziehen lässt, desto größer ist die Vorspannung und umso höher ist der Druck, den man mit der Fußspitze auf die Tritte setzt. Es fällt also leichter, mit den Zehenspitzen auch auf extrem schmalen Leisten Halt zu finden. Die aggressiv vorgespannten Kletterschuhe aus dem Test eignen sich deshalb besonders gut für kleintrittige Wände und für Routen mit Überhang. Bei einem Überhang und anderen schwierigen Touren können jedoch auch weiche Schuhe mit geringerer Vorspannung nützlich sein. Diese erlauben es, sich einzuhaken.
Die Kletterschuhe mit symmetrischem Aufbau lassen sich bequemer tragen, denn hier ähnelt der Leisten der Bauart von normalen Schuhen. Bei asymmetrischen Kletterschuhen wird der Fuß jedoch in eine andere Position gebracht. Dadurch bekommt man beim Antreten auf extrem kleinen Tritten eine ideale Unterstützung. Allerdings muss man zunächst die Technik trainieren, um die Asymmetrie des Kletterschuhs richtig ausnutzen zu können. Daher werden die symmetrischen Boulderschuhe für die Einsteiger empfohlen und die asymmetrischen Modelle für die Fortgeschrittenen.
Kletterschuhe in 5 Schritten richtig vorbereiten
Beim Klettern ist es von Vorteil, sehr eng sitzende Kletterschuhe anzuziehen. Wer gerade erst mit Bouldern beginnt, der hat das Gefühl, dass diese Schuhe zu knapp sind. Doch mit der Zeit werden die Füße desensibilisiert. Wie man beim Anziehen und Eintragen der Kletterschuhe aus dem Test richtig vorgeht, soll hier etwas genauer erklärt werden. Letztendlich ist auch bei den engen Profi-Kletterschuhen ein gewisser Komfort unverzichtbar, denn wenn die Füße schmerzen, nützt auch der perfekte Halt wenig. Wenn es Probleme bei der Trittfestigkeit gibt oder wenn man andere Schwierigkeiten mit den Kletterschuhen hat, können die folgenden Hinweise vielleicht weiter helfen.
Schritt 1: Die passende Größe aussuchen
Schritt 1: Die passende Größe aussuchen
Schritt 2: Die Kletterschuhe anziehen
Schritt 2: Die Kletterschuhe anziehen
Schritt 3: Das Klettern beginnt
Schritt 3: Das Klettern beginnt
Schritt 4: Den Grip verbessern
Schritt 4: Den Grip verbessern
Schritt 5: Gegebenenfalls die Sohle erneuern
Schritt 5: Gegebenenfalls die Sohle erneuern
10 Tipps zur Pflege
Die Pflege der Kletterschuhe aus dem Test soll dabei helfen, Gerüche zu vermeiden und die Haltbarkeit des Materials zu optimieren. Beim Indoor-Bouldern sowie beim Klettern in einer trockenen Umgebung werden die Schuhe keinen starken Wetterbedingungen ausgesetzt, sodass man auf eine Imprägnierung und ähnliche Spezialbehandlungen verzichten kann. Dennoch sollte man die hier gesammelten Tipps nicht vernachlässigen, damit man lange Zeit Freude an den Kletterschuhen hat.
- Tipp 1
- Tipp 2
- Tipp 3
- Tipp 4
- Tipp 5
- Tipp 6
- Tipp 7
- Tipp 8
- Tipp 9
- Tipp 10
Nützliches Zubehör
Die Kletterschuhe im Test sind unverzichtbar, wenn es zum Bouldern geht. Allerdings brauchen die Kletterer noch einige weitere Dinge. Das Zubehör zum Klettern kann man sich in den Hallen oft ausleihen. Wer jedoch regelmäßig die Wände hinauf klettert, der sollte sich eine eigene Grundausstattung kaufen. Neben den getesteten Kletterschuhen benötigt man die geeignete Kleidung zum Klettern. Diese sollte flexibel sein, darf aber niemals stören. Besonders wichtig ist die leichte und bequem sitzende Kletterhose. Für die Klettertour in den Bergen kann es nötig sein, eine wärmende Kletterjacke, spezielle Kletterhandschuhe und wärmende Unterwäsche zu verwenden.
Weiteres Kletterzubehör sind der Klettergurt und die dazu passenden Sicherungsgeräte und Karabiner. Mit diesen Elementen sichert man sich gut ab. Je nachdem, in welcher Umgebung man unterwegs ist, kommen Kletterseile und Seilsack zum Einsatz. Mit einer Chalk Bag und Kreide bereitet man sich auf den aktuellen Einstieg vor. Um Stauchungen zu vermeiden und andere Unfallschäden zu minimieren, lohnt sich der Einsatz von Crashpads. Diese Elemente dämpfen den Aufprall und sind daher sehr gefragt.
Im Outdoor- und Boulder-Shop findet man noch viele andere Gegenstände, die die Basisausstattung der Kletterer ergänzen. Wenn man einen Aufstieg an der Felswand plant, sollte der Kletterhelm nicht fehlen, zudem braucht man Haken, Keile und Anker. Oft bekommt man diese Elemente in einem Set. Auch Kletterhammer, Schlingen und Klettertaschen oder –rucksäcke sind nützliche Begleiter auf der Strecke nach oben.
Wenn man nicht nur klettern möchte, sondern eine längere Tour durch die Berge plant, muss man noch weiteres Gepäck mitnehmen. Ob man eine Gletscherbrille und einen Biwaksack braucht, hängt von der Tour selbst ab. Das Erste-Hilfe-Set sollte aber auf jeden Fall dabei sein. Für die Sicherheit der Kletterausrüstung lohnt sich ein Blick auf die Prüfsiegel. Das professionelle Zubehör zum Klettern unterliegt strengen Vorschriften. Diesem Sicherheitsversprechen haben sich alle großen Hersteller verpflichtet, sodass man sicher sein kann, hochwertige Kletterschuhe und eine zuverlässige Ausrüstung zu bekommen.
Alternativen zum Kletterschuh
Die Kletterschuhe lassen sich nur schwer durch anderes Schuhwerk ersetzen. Trotzdem muss man für den ersten Besuch der Kletterhalle nicht gleich eigene Kletterschuhe kaufen, da man diese Spezialschuhe hier leihen kann. Wenn es jedoch nicht an die Kletterwand geht, sondern in den Hochseilgarten, kann man auch feste und funktionale Sportschuhe anziehen.
Das macht die Ballettschuhe auch heute noch zu einem brauchbaren Ersatz für die Kletterschuhe aus dem Test. Allerdings fehlt bei den Ballettschuhen die griffige Sohle und ihre Oberfläche verschleißt schnell. Daher sind sie eher eine Notlösung als eine echte Alternative.
Weiterführende Links und Quellen
https://chalkr.de/kletterschuh.html
http://kletterschuh-groessenrechner.de/aufbau-eines-kletterschuhs/
https://www.merkur.de/outdoor/kletterschuhe-worauf-einsteiger-achten-sollten-2381025.html
https://outside-stories.de/ratgeber/kletterschuhe
https://www.bergfreunde.de/basislager/geschichte-berg-kletterschuh/
http://grundkurs-bouldern.de/2016/05/kletterschuhe-wie-man-die-maximale-reibung-aus-der-sohle-holt/
https://de.wikibooks.org/wiki/Klettern/_Kletterschuhe
https://www.bergzeit.de/magazin/vorspannung-downturn-asymmetrie-kletterschuhe/