Wanderschuh Test - so umgehen Sie Blasen nach einem langen Wandertag - Vergleich der besten Wanderschuhe 2023
Die Wanderschuhe wurden ursprünglich konzipiert, um auch auf unwegsamem Terrain gut und sicher unterwegs zu sein, ohne mit zu vielen Blasen oder anderen Formen der Fußschmerzen rechnen zu müssen. Deshalb verfügen Wanderschuhe über ein besonders ausgearbeitetes Fußbett, eine stabile Sohle und einen ebensolchen Oberschuh. ExpertenTesten hat die besten Wanderschuhe ermittelt und verglichen.
Wanderschuh Bestenliste 2023 - Die besten Wanderschuhe im Test & Vergleich
Letzte Aktualisierung am:
Was sind Wanderschuhe?
Bei Wanderschuhen ist der Name Programm. Zwar werden viele Wanderschuhe mittlerweile aufgrund von Bequemlichkeit und modischen Aspekten auch im Alltag auf der Straße getragen.
Insgesamt sind Wanderschuhe aus unserem Wanderschuhe Test die wohl vielseitigsten Schuhe überhaupt: Sie sind robust, wetterfest, relativ warm, sorgen aber auch im Sommer nicht für übermäßig viel Fußschweiß und bleiben bei richtiger Pflege auch über mehrere Jahre in Form.
Diagramm zum Preis-Leistungs-Verhältnis der Wanderschuhe
Wie funktionieren Wanderschuhe?
Im Gegensatz zu Halb- oder Sportschuhen besitzen Wanderschuhe eine besonders dicke Sohle mit stark ausgearbeitetem Profil. Diese gilt als geradezu charakteristisch und lässt einen Wanderschuh als solchen erkennen. Der Sinn dieser Sohle ist eine optimale Dämpfung sowie natürlich ein ebenso guter Halt. Während man bei anderen Schuhen oftmals jede Unebenheit und jeden Stein des Terrains am Fuß zu spüren bekommt, läuft man mit Wanderschuhen bequem darüber hinweg.
Weitere Aspekte guter Wanderschuhe sind aber auch:
- ein bequemes Fußbett:
Generell sollten natürlich alle Schuhe bequem und über längere Zeit tragbar sein. Für Wanderschuhe gilt dies aber in besonderem Maße. Immerhin werden diese Schuhe (zumeist) nicht nur für viele Stunden des Tages getragen: Man bewältigt auf ihnen im Schnitt auch mehr Kilometer als mit anderem Schuhwerk. Ein geübter Wanderer sollte durch das Tragen von Wanderschuhen keine wunden Füße oder gar Blasen bekommen. Das A und O ist daher ein gutes Fußbett, was natürlich die optimale Passform haben sollte. Beim Kauf von Wanderschuhen ist eine kompetente Beratung in dieser Hinsicht daher unerlässlich. - ein stabiler Oberschuh:
Eine robuste Sohle hat keinen Wert, wenn der Fuß im Oberschuh keinen sicheren Halt hat. Daher muss dieser aus festen Material bestehen, dass ein etwaiges Umknicken so weit wie möglich verhindert. Gerade bei halbhohen Wanderschuhen ist wichtig, dass die Ränder trotzdem keine Druckstellen am Knöchel hinterlassen. Dass die Wanderschuhe dennoch so fest sitzen sollen, dass möglichst keine Steinchen in den Schuh gelangen können, ist für die Hersteller eine Art Quadratur des Kreises. Die gelingt meist aber richtig gut. eine feste, individuell einstellbare Schnürung:
Die Schnürung ist ebenfalls wesentlich, wenn es um den sicheren Halt und die Bequemlichkeit des Schuhs geht. Daher verfügen Wanderschuhe für die Schnürsenkel nicht nur über die sonst üblichen Ösen, sondern sind im oberen Bereich des Oberschuhs oder des Schafts mit speziellen Haken bestückt. Diese sind zwar dafür verantwortlich, dass das Anziehen von Wanderschuhen vergleichsweise lange dauert. Dafür ermöglichen sie aber eine ganz individuell abgestimmte Schnürung. Zudem klappt das Herausschlüpfen aus den Wanderschuhen so deutlich schneller. Wenn also doch mal ein Steinchen in den Schuh gelangt oder man seinen Füßen nach langem Tragen eine Pause gönnen möchte, ist die Schnürung binnen Sekunden zu lösen.- sowie ein wasserdichtes, aber atmungsaktives Obermaterial:
Schwitzende Füße sind unangenehm, nicht nur wegen ihres Geruchs. Die entstehende Feuchtigkeit kann auch zu Reibung führen, die schlimmstenfalls schmerzhafte Wunden oder gar Blasen verursacht. Deshalb kommt es auf das Obermaterial der Wanderschuhe an. Freilich handelt es sich bei normalen Wanderschuhen nicht um Winterstiefel, die auch bei knackigem Frost für warme Füße sorgen. Ansonsten sollten sie aber zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung angenehm zu tragen sein. Von außen darf kein Wasser, etwa durch Regen eindringen. Dennoch soll auch in wasserdichten Trekkingstiefeln die innen entstehende Feuchtigkeit bestmöglich absorbiert werden, damit ein dauerhaft trockenes Gefühl gewährleistet ist. Dank moderner Hightech-Materialien ist dies heute aber kein wesentliches Problem mehr.
Während Wanderschuhe anfangs vor allem aus Leder gefertigt wurden, ist dieses Material heute nur noch eines von vielen. Zwar gilt Leder nach wie vor als bequem und strapazierfähig, bei Wanderschuhen setzen viele Hersteller aber zunehmend auf modernste Hightech-Materialien.
Vorteile & Anwendungsbereiche
Nomen est omen: Wanderschuhe aus dem WAnderschuhe Test sind zum Wandern da. Dabei entsteht natürlich das Bild fröhlicher Alpinisten im Kopf, generell eignen sich Wanderschuhe aber für jedes Terrain. Bei der Wanderung durch die Dünen sind sie also eine ebenso gute Wahl wie im Hochgebirge.
Folglich ist es auch kein Wunder, dass Wanderschuhe mittlerweile durchaus als modisch gelten – jedenfalls in der alltäglichen Variante. Diese tragen viele Passanten daher auch beim Bummel durch die Fußgängerzone. Speziell verstärkte Berg- oder Expeditionsstiefel wird man hier natürlich kaum entdecken.
Welche Arten von Wanderschuhen gibt es?
Die meisten Wanderschuhe werden heute nicht mehr von Menschen gekauft, die eine lange Tour durch die Berge planen. Dies hat unsere Analyse der Kundenrezensionen zum Wanderschuhe Test ergeben. Zumeist schätzen die Käufer einfach die robuste Qualität und wollen auch bei einem kleinen Spaziergang nicht auf Komfort für die Füße verzichten. Nur wenige Kunden können die unterschiedlichen Varianten von Wanderschuhen benennen oder beim Kauf definieren. Profis hingegen machen die folgenden Unterscheidungen.
Leichte Wanderschuhe
Bei Wanderschuhen dieser Kategorie handelt es sich zumeist um Halbschuhe, die vergleichsweise wenig robust sind. Fachleute empfehlen diese Schuhe vor allem für den Alltagsgebrauch, aber auch für kürzere Wanderungen mit leichtem Gepäck eignen sie sich in aller Regel recht gut. Die Wege sollten weitgehend flach und befestigt sein, um bequem gehen zu können, da die Sohle hier relativ dünn und flexibel ist.
Hohe Wanderschuhe
Diese Wanderschuhe verfügen in aller Regel über einen höheren Schaft und eine flexible, aber dennoch robuste Laufsohle. Wochenlange Trekkingtouren sind mit diesen Wanderschuhen zwar nicht zu empfehlen, wohl aber ausgedehnte Tagestouren mit mittelschwerem Gepäck. Auch mehrtägige, mittelschwere Wanderungen sind hiermit zumeist kein Problem.
Trekkingstiefel
Bei „richtigen“ Trekkingtouren, die über mehrere Tage durch unwegsames Gelände führen, sind diese Wanderschuhe eine gute Wahl. Die steife Sohle verfügt über ein besonders gutes Profil und ist äußerst stoßdämpfend. Dank hoher Schnürung bleiben sie in fast jeder Situation bequem und sicher am Fuß. Gerne werden Trekkingstiefel für Bergtouren genutzt, jedoch seltener im Hochgebirge. Wer dort unterwegs sein möchte, sollte sich eher für die Kategorie „schwere Trekkingstiefel“ entscheiden. Diese besitzen eine noch höhere Schnürung und sind wärmer als die leichte Variante. Daher trotzdem sie, bei kürzeren Touren, auch der Kälte in Hochlagen. Übrigens sind Trekkingstiefel zumeist wiederbesohlbar. Daher sind sie auch äußerst langlebig. Für den Alltagsgebrauch sollte man sich aber, wenn überhaupt, für leichte Trekkingstiefel entscheiden.
Bergstiefel
Bergstiefel sind die noch robustere Variante der schweren Trekkingstiefel. Neben der extrem griffigen Laufsohle verfügen sie über eine besonders gute Wärmeisolierung und einen hohen Schaft mit Schnürung.
Bergstiefel im Test vom Bergsteiger Magazin
Das Bergsteiger Magazin hat zusammen mit dem Kompetenzzentrum Sport, Gesundheit und Technologie aus Garmisch-Partenkirchen und dem Verein VIVALPIN Bergstiefel in einem Praxistest getestet. Getestet wurden die
Bergstiefel Dachstein Stüdlgrat
Bergstiefel Hangwag Friction GTX
Bergstiefel La Sportiva Trango Alp Evo GTX
Bergstiefel Lowa Mountain Expert GTX
Bergstiefel Lowa Valbona GTX
Bergstiefel Mammut Magic Advanced High GTX
Bergstiefel Salewa MS Rapace GTX und die
Bergstiefel Scarpa Mont Blanc GTX.
Für den Test-Parcours trugen die Tester alle Modelle auf einer Bergtour auf der Zuspitze. Wichtig war, dass die Bergstiefel auch Steigeisenfest sein sollten. Dies war bei allen Modellen der Fall, außer beim Salewa MS Rapace GTX, welcher laut der Tester nur als Wanderschuh „mit Turnschuhgefühl“ geeignet sei und nicht für echte Bergtouren.
Die Tester konnten das Salewa Modell daher nicht auf ihrer anspruchsvollen Bergtour tragen. (Die Tester hatten bei den Firmen jeweils ein steigeisenfestes Modell Bergstiefel für anspruchsvolle Bergtouren angefragt und wunderten sich etwas über die Zusendung von Salewa). Der Salewa MS Rapace GTX ist einer der beliebtesten Schuhe der Marke Salewa und auch auf Amazon sehr beliebt. Allerdings ist es eben eher ein Wanderschuh oder Trekkingschuh.
Besonders überzeugte im Test der Bergstiefel Scarpa Mont Blanc GTX, durch seine speziell geformte Spitze sei man ganz nah am Berg und habe besonders guten Halt.
Die Bergstiefel Lowa Mountain Expert GTX und Lowa Valbona GTX konnten ebenfalls überzeugen.
Lowa ist auch eine sehr beliebte Marke für Wanderschuhe. Zu nennen wäre hier das Modell Lowa Renegate. Während die Lowa Bergstiefel an die 500 Euro kosten sind die Lowa Wanderschuhe Renegate Damen und Lowa Renegate Herren bereits zwischen 120 und 180 Euro erhältlich.
Expeditionsstiefel
Der Clou bei dieser Kategorie ist der herausnehmbare, isolierte Innenschuh. So können diese Wanderschuhe nicht nur für extrem-Bergtouren eingesetzt werden, sondern auch bei langen Touren durch wechselndes Terrain bei ebenfalls wechselnder Witterung. Frost ist also ebenso wenig ein Problem wie große Hitze. Selbstverständlich sind Expeditionstiefel voll steigeisenfest.
Ein großer Teil der hier genannten Wanderschuhe ist im niedergelassenen Schuh- oder Sportgeschäft nicht erhältlich oder muss bestellt werden. Allerdings sind viele Varianten für den Spaziergänger oder Freizeit-Wanderer ohnehin nicht die richtige Wahl.
So werden Wanderschuhe getestet
Wenngleich es nur eine untergeordnete Rolle spielen sollte, werden Wanderschuhe, zumal wenn sie nicht für extreme Touren genutzt werden, meist nach optischen Kriterien ausgewählt. Immerhin achten die Käufer aber auch auf die Ergebnisse von Wanderschuhe Tests – und dort ist die Optik kein relevanter Aspekt. Wesentliche Testkategorien sind im Test hingegen
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- die Bodenhaftung / der Grip:
Als Laie könnte man meinen, dass alle Wanderschuhe einen guten Grip aufweisen. Jedoch ist die Ausformung des Profils noch nicht ausschlaggebend für die Bewertung im Test, denn hier spielt auch die Beschaffenheit des Materials eine Rolle. - der Preis- / Leistung:
Selbst bei einer Wanderung, die teilweise durch nasses Gras führt, muss der Fuß innerhalb des Wanderschuhs trocken bleiben. Im Test wird festgestellt, wie lange dies tatsächlich möglich ist. Trotzdem müssen die Wanderschuhe möglichst atmungsaktiv sein. - das Gewicht:
Wenn Wanderschuhe trotz hervorragender Materialeigenschaften ein besonders leichtes Gewicht aufweisen, wird dies von den Produkttestern stets positiv bewertet. Denn mit leichten Wanderschuhen wandert es sich einfach besser. - die Schnürfähigkeit:
Gute Schnürsenkel in der richtigen Länge sind für Wanderschuhe obligatorisch. Tester interessiert zudem, wie straff und zugleich bequem sich die Schuhe binden lassen, wie gut die Schnürung hält und wie leicht sie sich im Bedarfsfall wieder öffnen lässt. Die Schnürung geht meist über die Knöchel, zumindest bei Wanderstiefeln, die über die Knöchel gehen und Bergstiefeln oder Trekkingstiefeln, die ebenfalls über den Knöchel geschnürt werden. - die Qualität des Fußbetts:
- die Dämpfungseigenschaften:
Wenn man in Wanderschuhen nur auf asphaltierten Wegen unterwegs ist, spielen diese nur eine untergeordnete Rolle. Generell sind Wanderschuhe aber dafür konzipiert, auf jedem Untergrund bequem getragen werden zu können. Vor allem auf steinigem, unebenem Terrain müssen Wanderschuhe ihre Dämpfungseigenschaften unter Beweis stellen. - sowie die Strapazierfähigkeit:
Wenn Wanderschuhe bereits nach relativ kurzer Zeit verschlissen oder abgelatscht sind, ist dies ein Zeichen von schlechter Qualität. Im Produkttest wird daher herausgefunden, wie strapazierfähig Wanderschuhe tatsächlich sind. Qualitätsmarken schneiden hier in den meisten Fällen aber sehr gut ab. Anders sieht es indes bei zahlreichen Billigprodukten aus.
- die Bodenhaftung / der Grip:
Im übrigen gibt es auch separate Wanderschuhe Damen Test und einen Wanderschuhe Herren Test.
Worauf muss ich beim Kauf von Wanderschuhen achten?
Wer neue Wanderschuhe kaufen möchte, der hat die Qual der Wahl. In unzähligen Shops sind Wanderschuhe zahlreicher Hersteller zu finden. Die Preise beginnen beim vermeintlichen Schnäppchen und kennen nach oben hin keine Grenze. Wie findet man sich also in diesem riesigen Angebot zurecht?
- Den eigenen Bedarf einschätzen:
Wer Wanderschuhe nur ab und zu für einen Spaziergang tragen möchte, sollte sich für andere Schuhe entscheiden als der Hobby-Alpinist. Hier kann es möglicherweise auch ein leichterer Wanderschuh für einen günstigeren Preis sein. Den Komfort des Schuhs beachten:
Dieser Aspekt lässt sich natürlich am besten direkt beim Händler herausfinden. Optional findet man oftmals aber auch Angaben aus Produkttests, dass ein Schuh etwa über längere Zeit bequem ist oder sich auch für Menschen mit breiteren Füßen anbietet.- Das Budget beachten:
Selbstverständlich spielt das verfügbare Budget eine entscheidende Rolle. Jedoch sollten Aspekte wie Bequemlichkeit oder Strapazierfähigkeit immer höher bewertet werden als die Optik. Wer bei der Optik Abstriche macht, dafür aber Wanderschuhe hat, die auch bei längeren Strecken bequem sind, wird es sich selber danken. - Testergebnisse berücksichtigen:
Auch wenn viele Erfahrungswerte auch im Bekanntenkreis weitergegeben werden: Produkttester haben ganz andere Möglichkeiten, Wanderschuhe für Damen und Herren auf Herz und Nieren zu testen. Dabei wird auch bewusst das Risiko eingegangen, dass ein teurer Wanderschuh dabei zerstört werden könnte. Dafür erfährt man als Verbraucher viele Details, die sich sonst nur schwer herausfinden lassen.
Kurzinformation zu 7 führenden Herstellern
Hersteller von Wanderschuhen gibt es fast wie Sand am Meer. Selbstverständlich sind nicht alle empfehlenswert, daher müssen sich ihre Modelle immer wieder im Test beweisen. Die Wanderschuhe folgender 7 Hersteller gelten im Allgemeinen als hochwertig, da sie im Produkttest immer wieder gute Zensuren erhalten.
- Jack Wolfskin
- Mammut
- Salomon
- The North Face
- Meindl
- Haglöfs
- Hanwag
Die bekanntesten Wanderschuhe von Adidas sind die Wanderschuhe der Adidas Terrex Serie. Es gibt den Adidas Terrex Ax2r Mid Cp für Kinder (Unisex), den Adidas Terrex Agravic Mid GTX Damen, den Adidas Terrex Swift R2 Mid GTX Herren, die Adidas Terrex Swift R2 Mid GTX Herren Halbschuhe, die Adidas Terrex Ax3 Herren Stiefel und weitere Modelle.
Das bekannteste Modell von Hanwag ist der Tatra Wanderschuh. Es gibt verschiedene Ausführungen, wie den Hanwag Tatra GTX Herren, Hanwag Tatra li GTX Herren, Hanwag Tatra II BB GTX und auch extra weite Modelle wie den Hanwag Tatra II BB Wide GTX und den Hanwag Tatra II Wide. Preislich liegen die Schuhe alle um die 200 Euro.
Internet vs. Fachhandel: Wo kaufe ich meine Wanderschuhe am besten?
Ein großer Vorteil des niedergelassenen Fachhandels ist natürlich, dass Wanderschuhe dort anprobiert werden können. Allerdings ist das Ergebnis dabei wenig repräsentativ, denn Wanderschuhe fühlen sich beim langen Tragen vollkommen anders an als beim kurzen Reinschlüpfen im Geschäft.
Hat man ein Modell näher ins Auge gefasst, kann man also anschließend nach einem guten Preis schauen – oder zuerst recherchieren, was die Produkttester zum Wanderschuh der Wahl zu sagen haben.
Die Geschichte der Wanderschuhe
Das Wandern war über lange Zeit kein Freizeitvergnügen, sondern Notwendigkeit. Vor allem reisende Händler und Handwerker waren schon vor Jahrhunderten per pedes unterwegs, um potenzielle Kunden oder Auftraggeber in anderen Städten und Regionen erreichen zu können. Mit Beginn des industriellen Zeitalters kam dann das Phänomen der Fabrikwanderer auf. Zahlreiche Menschen machten sich tagtäglich am frühesten Morgen auf den Weg zu ihren Arbeitsplätzen. Nicht selten mussten sie dabei für die einfache Strecke bis zu zwei Stunden Zeit einplanen.
Zusammengefasst lässt sich aber feststellen: Es gab zahlreiche Gründe dafür, feste Wanderschuhe zu entwickeln. Insofern ist es verwunderlich, dass es noch bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts dauern sollte, bis die ersten Wanderschuhe aufkamen. Davor war man tatsächlich mit Schuhwerk jeder Art unterwegs, wobei sicher auch diverse Klassenunterschiede erkennbar waren. Die Oberschicht konnte sich also entsprechend hochwertige Schuhe leisten, während sich einfache Arbeiter häufig mit minderwertiger Qualität zufrieden geben mussten. Diese gesellschaftliche Gruppe konnte zumeist auch nicht auf mehrere Paar Schuhe zurückgreifen, je nach Anlass und Gegebenheit.
Stattdessen wurden dieselben Schuhe in der Fabrik getragen, die man auch in Stall, auf dem Feld oder in der Kirche an den Füßen hatte. Und selbstverständlich trug man dieses „Universalschuhwerk“ auch, wenn man zu Fuß weite Strecken zu bewältigen hatte. Ganz gleich, ob man dies freiwillig oder gezwungenermaßen tat. Zumeist handelte es sich freilich um derbes, relativ unempfindliches Schuhwerk. Trotzdem hatten die Schuhmacher stets alle Hände voll zu tun mit der Reparatur der arg strapazierten Schuhe.
Ein Erfinder der Wanderschuhe, wie man sie im Grundprinzip bis heute kennt, lässt sich namentlich nicht bestimmen. Wahrscheinlich handelte es sich eher um eine Art Gemeinschaftsleistung mehrerer Schuhproduzenten. Die Firma LOWA aus dem bayrischen Jetzendorf etwa spezialisierte sich bereits in den 1930er Jahren auf Schuhwerk für Bergsteiger. Dieses gilt heute als eine der Grundlagen der Wanderschuhe.
Zum Wandern jedoch sollten Schuhe vor allem leicht, dabei aber strapazierfähig sein. Daher befassten sich zahlreiche Ärzte, Wissenschaftler und Schuhmacher mit der Thematik. Deutsche Entwickler und Hersteller waren von Anfang an ganz vorne mit dabei. Der „Waldläufer“ der noch immer existenten Firma Lugina etwa konnte binnen kürzester Zeit regelrechten Kultstatus erlangen.
Zahlen, Daten & Fakten zu Wanderschuhen
Wanderschuhe liegen voll im Trend. 2017 gab der bayrische Hersteller Meindl bekannt, noch nie so viele Wanderschuhe verkauft zu haben wie aktuell. Ein großes Problem vieler Hersteller ist die Tatsache, dass es sich bei der Fertigung um einen körperlich anstrengenden Job handelt. Den will kaum noch jemand machen – zumal einige der bekanntesten Produzenten in Oberbayern zu Hause sind, wo bekanntlich Vollbeschäftigung herrscht.
Auch hier fehlt es in den Fachgeschäften aber oftmals an qualifiziertem Personal, denn viele Fachverkäufer werden in der Ausbildung nicht detailliert über die Unterschiede bei Wanderschuhen geschult. Online-Shops springen da gerne in die Bresche, häufig mit immer besser gestalteten, informativer werdenden Websites.
Das Gewicht der Wanderschuhe
Ein Wanderschuh ist nicht leicht. Man kann damit rechnen, dass man etwa 1 kg Gewicht zusätzlich an den Füßen trägt. Wir haben hier einige Gewichtsangaben zu den beliebtesten Herstellern recherchiert.
Lowa Renegate: 1,1 kg Gewicht
Salewa Mid GTX: 1,2 kg Gewicht (Damen Stiefel)
Hanwag Tatra li GTX: 1,5 kg Gewicht (Herren Stiefel)
Wenn Sie nur Halbschuhe tragen wollen, gibt es auch Modelle mit leichterem Gewicht, wie beispielsweise von der Marke Salomon. Der Wanderschuh Salomon Xa Pro 3D hat 400 Gramm Gewicht und der Salomon Xa Pro 3D GTX 385 Gramm Gewicht. Der Salomon XA Lite wiegt sogar nur 300 Gramm.
Wanderschuhe richtig nutzen
Wie Wanderschuhe richtig genutzt werden können, ist natürlich kein Geheimnis: Reinschlüpfen, zubinden, losmarschieren. Auf ein paar Details kommt es dennoch an, damit die anstehende Tour nicht zum unangenehmen Erlebnis wird. Beispielsweise ist es wichtig, dass man in Wanderschuhen stabile, rutschfeste Socken trägt – andernfalls spürt man unterwegs jeden einzelnen Schritt auf wenig angenehme Art und Weise. Der Schnürung sollte man ebenfalls genügend Aufmerksamkeit zuwenden: Diese muss fest Sitzen und guten Halt geben, darf dabei aber nicht einengend sein. Daher besitzen Wanderschuhe eintsprechend viele Haken und Ösen. So kann die Schnürung für jeden Fuß ganz individuell angepasst werden.
10 Tipps zur Pflege von Wanderschuhen
Da wohl keine andere Schuhform ähnlich oft und ähnlich weit getragen wird, werden Wanderschuhe auch am meisten strapaziert. Nicht nur, dass die Sohlen einen Wanderer täglich viele Kilometer weit tragen müssen: Sie sind Wind und Wetter ausgesetzt, müssen Unebenheiten abfedern und dürfen vor schwitzigen Füßen nicht kapitulieren. Zudem marschieren jeden Tag tausende Wanderer durch Matsch, Schlamm und Hundekot (wobei Letzteres wohl niemals bewusst geschieht). Klar ist jedenfalls: Trotz aller Strapazierfähigkeit gibt es zahlreiche Gründe, weshalb Wanderschuhe gut gepflegt werden müssen. Hier sind ein paar Tipps dazu.
- Tipp 1: Wanderschuhe direkt nach der Tour reinigen
- Tipp 2: Wanderschuhe nach dem Reinigen trocknen
- Tipp 3: Die richtige Lederpflege
- Tipp 4: Die Pflege anderer Materialien
- Tipp 5: Die Sohle richtig säubern
- Tipp 6: Haken und Ösen pflegen
- Tipp 7: Die richtige Lagerung
- Tipp 8: Auf die richtigen Schnürsenkel achten
- Tipp 9: Ein Blick auf das Zubehör
- Tipp 10:Ist alles in bester Ordnung?
Hundekot in den Sohlen von Wanderschuhen ist ein noch größeres und gleichzeitig ekelhaftes Erlebnis. Denn ist man in einen Hundehaufen so richtig tief hineingetreten, klebt die stinkende Masse auch richtig tief in der Sohle. Wenn man die nicht mit ins Auto oder gar ins Haus schleppen will, hilft nur eines: Mit dem beherzten Griff zum Stöckchen oder einer alten Zahnbürste wird die Sohle vom gröbsten Dreck befreit, bevor sie dann mittels Wurzelbürste und Seifenwasser abgewaschen werden kann. Immerhin ist es ein willkommener Nebeneffekt, dass etwaiger anderer Schmutz, der zuvor bereits in der Sohle klebte, ebenfalls mit abgewaschen wird. Übrigens: Natürlich können Steinchen oder Hundekot theoretisch auch auf dieselbe Weise wieder verschwinden, wie sie zuvor kamen. Allerdings braucht es dabei schon besonders viele Schritte, die idealerweise durch tiefes, nasses Gras führen. Und je weniger Flexibilität die Sohle aufweist, desto schwieriger kann man diese durch das Gehen wieder von anhaftendem Schmutz befreien.
Eindrücke aus unserem Wanderschuhe - Test
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Brütting Unisex Ohio High Wanderstiefel im Test – Obermaterial: Nylon mit Synthetik-Besätzen
Brütting Unisex Ohio High Wanderstiefel im Test – Wasserabweisend
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Brütting Unisex Ohio High Wanderstiefel im Test – stabile und rutschfeste Vibram-Laufsohle
Nützliches Zubehör
Generell ist für das Tragen von Wanderschuhen kein besonderes Zubehör notwendig. Socken, die im Schuh nicht ins Rutschen kommen, sollten unbedingt getragen werden, alles darüber hinaus gilt als optionales Extra.
Dabei kann es sich zum Beispiel um Steigeisen, Spikes oder Schneeschuhe handeln. Derlei Zubehör ist aber nur in besonderen Situationen notwendig. Hierfür ist auch darauf zu achten, ob die Wanderschuhe mit diesem Zubehör „kompatibel“ sind.
Alternative zu Wanderschuhen
Wer Wanderschuhe tatsächlich im Sinne des Erfinders nutzen möchte, wird kaum an ihren vorbeikommen. Gerade Trekking- oder Bergtouren sollten generell nur mit den so robusten wie bequemen Wanderschuhen angegangen werden.
Bei schlechtem Wetter können sogar Gummistiefel die richtige Wahl sein – die sind jedoch bei längeren Wegstrecken eher unbequem.
Weiterführende Links und Quellen
Da es sich beim Wandern um ein immr beliebter werdendes Hobby handelt, findet man online zahlreiche spannende wie informative Seiten. Dazu zählen unter anderem die folgenden Websites:
https://www.outdoor-professionell.de/wanderschuhe-kategorie-einsatzgebiet-klasse/
https://www.bergfreunde.de/basislager/wanderschuhe-richtig-schnuren/
https://de.wikipedia.org/wiki/Wanderschuh