Jeder Mutter mit Kinderwagen sind sie ein Gräuel – Treppen. Trotzdem kommt man nicht umhin, sie manchmal zu benutzen. Wenn der Kinderwagen nicht im Hausflur der heimischen Wohnung abgestellt werden kann und jeden Tag nach oben geschafft werden muss, dann kann das schon zur Qual werden. Oder aber das Problem mit dem Kinderwagen in Kaufhäusern.
Nach der neuen EU-Norm sind sie ja auf Rolltreppen verboten und Aufzüge muss man lange suchen. Hat man endlich einen gefunden, ist dieser meist überfüllt. Auch findet man Rolltreppen und Treppen an etlichen U-Bahn-Stationen sowie Bahnhöfen der Deutschen Bundesbahn, einen Aufzug allerdings nicht immer.
Wie also die Treppen meistern, wenn die Barrierefreiheit noch nicht überall Einzug gehalten hat? Natürlich kann man Passanten ansprechen, ob sie einem behilflich sind, denn von selber kommen nur die Wenigsten auf diese Idee. Was aber tun, wenn niemand in der Nähe ist? Dann sollte man diese Treppe möglichst umgehen und sich einen anderen Weg suchen. Dies kann entweder eine andere Haltestelle sein, die mit einem Aufzug versehen ist oder aber ein anderes Kaufhaus, welches für Mütter und Väter mit Kinderwagen geeigneter erscheint.
Zunächst einmal zu den jetzt untersagten Rolltreppen. Sie waren und sind immer noch ein großer Risikofaktor für die Eltern und das Kind. Die Sicherheit ist hierbei für beide Seiten gefährdet, wobei die Sicherheit des Kindes bei jedem Elternteil überwiegen sollte.
Sicherlich ist der Gang zu diesen Rolltreppen kürzer, das ist meist so gewollt, aber wenn man sieht, wie sich Eltern auf Rolltreppen verbiegen, um das Gleichgewicht mit dem Kinderwagen nebst den eingekauften Waren, halten zu können, dann hat die EU-Norm schon einen Sinn. Verbotsschilder verdeutlichen diese Richtlinie. Eltern sollten darum den Weg zum nächsten Aufzug und den damit verbundenen Wartezeiten auf einen ausreichenden Platz in diesem in Kauf nehmen. Niemand wird für den Schaden aufkommen, der auf einer Rolltreppe mit dem Kinderwagen eventuell entstehen könnte.
Als Eltern sollte man sich schon vor der Geburt klar werden, dass mit einem Kinderwagen andere Wege zu wählen sind, die häufig mit einem Umweg verbunden sind. Werdende Eltern machen sich noch kein Bild davon, auf welche Hindernisse man stoßen kann, wenn man mit diesem Gefährt unterwegs ist. Mit Kinderwagen ist man weniger wendig und meist auch weniger flexibel, obwohl man die Umgebung doch genau zu kennen glaubt. So werden Eltern oftmals vor logistische Probleme gestellt, an die sie im Traum nicht dachten. Zu enge Gänge im Supermarkt, zu lange Treppenaufgänge oder verstellte Bürgersteige werden da zum Hindernislauf.
Das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, welches zum Alltag vieler Menschen in der Großstadt gehört, wird zum Albtraum in den überfüllten Bussen und Bahnen. Zudem ist der Weg zur Haltestelle, welcher gerade bei der Benutzung der U-Bahn zum meist unüberwindlichen Hindernis werden kann, vorher zu überprüfen, denn nicht alle Stationen sind barrierefrei gebaut oder umgebaut worden. In jedem Fall ist die „Rushhour“ zu vermeiden und der erste Ausflug mit dem Kinderwagen sollte in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht alleine von den Müttern unternommen werden. Eine gute Freundin ist sicher bereit, den ersten Ausflug mit der jungen Mutter zu unternehmen.
Punkte zur Beachtung bei der Überwindung von Treppen
- laut EU-Norm ist die Benutzung von Rolltreppen mit Kinderwagen nicht mehr erlaubt
- Eltern müssen Umwege in Kauf nehmen, um gefahrenfrei Hindernisse zu bewältigen
- der erste Ausflug mit Kinderwagen sollte nicht von der Mutter alleine unternommen werden, im Zweifelsfall sind Passanten um Hilfe zu bitten.
Vorrangig ist zuallererst immer die Sicherheit des Kindes bei allen Unternehmungen. Erst danach kommt die eigene Sicherheit wie auch Ihre Belange, die zugunsten des Kindes oftmals zurückstecken müssen.