Ein Joghurtbereiter dient der einfachen Herstellung von Joghurt in der eigenen Küche. Je nach Größe des Geräts machen Sie pro Herstellungsprozess ca. 1,0 bis 2,5 Liter frischen Joghurt, der sich im Kühlschrank 7 bis 10 Tage hält. Ein Joghurtbereiter besteht aus einem Gehäuse mit Deckel und 6 bis 12 verschließbaren Gläsern, die währenden des Reifeprozesses in dem Gerät stehen.
Innerhalb von wenigen Minuten bereiten Sie den „Ansatz“ vor und stellen das Gerät an: Für einige Stunden reift der Joghurt – Sie brauchen weiter nichts tun! Da der Joghurt nach der Reifung lauwarm ist, stellen Sie ihn zunächst für ein paar Stunden in den Kühlschrank, bevor sich der Joghurt für den Verzehr eignet.
Für die Joghurtherstellung benötigen Sie außer einem Joghurtbereiter nur Vollmilch oder fettarme Milch und Joghurtferment oder einen gekauften Naturjoghurt.
Sie vermischen das Ferment bzw. den Joghurt mit der Milch und verteilen die Mischung auf die einzelnen Gläser. Nachdem Sie alle Gläser in den Joghurtbereiter gestellt und den Deckel geschlossen haben, schalten Sie das Gerät an. Dieses erwärmt die Gläser samt Inhalt auf eine Temperatur zwischen 42 und 45° C. Nun reift der Joghurt für 5 bis 12 Stunden.
Während der Reifung bauen die Milchsäurebakterien des Joghurtferments bzw. des gekauften Joghurts die Laktose in der Milch zu Milchsäure ab – es kommt zu einer Verdickung. Die Milchsäure verleiht dem Joghurt den typischen leicht säuerlichen Geschmack. Für die Reifung benötigt der Joghurt Ruhe – vermeiden Sie unbedingt ein Verschieben oder Umstellen des Joghurtbereiters. Die Zubereitungsdauer hängt von der Temperatur der Milch beim Einfüllen und dem gewünschten Ergebnis ab.
Sie können sowohl frische Milch als auch H-Milch für die Joghurtherstellung verwenden. Erhitzen Sie jedoch frische Milch bis auf 95° C, um mögliche Keime abzutöten. Lassen Sie diese aber unbedingt wieder auf unter 45° C abkühlen, da sonst die Milchsäurebakterien nicht überleben! Nach dem Ende der Reifung stellen Sie die Gläser in den Kühlschrank und wenige Stunden später genießen Sie Ihren ersten Joghurt aus dem eigenen Joghurtbereiter.
Wenn Sie ein Glas des fertigen Joghurts aufheben, können Sie dies als Startkultur für die nächste Herstellung verwenden. Allerdings funktioniert dieser Prozess nicht endlos: Je nach Art des Joghurts können Sie diesen Vorgang bis zu drei- oder viermal wiederholen. Danach benötigen Sie erneut Joghurtferment oder einen gekauften Joghurt.
Hintergrundinformationen:
Mit einem Joghurtbereiter stellen Sie Joghurt nach Ihrem Geschmack her: Sie bestimmen die Inhaltsstoffe. Zudem sind die Joghurts aus der eigenen Herstellung günstiger als gekaufte Joghurts. Im Gegensatz zu Produkten aus dem Supermarkt halten diese selbst gemachten Joghurts im Kühlschrank jedoch nur 7 bis 10 Tage.
Da die Geräte nur eine Temperatur von gut 40° C erreichen, kommen sie mit einer Leistungsaufnahme von wenigen Watt aus: Ein Joghurtbereiter benötigt also sehr wenig Strom. Besonders für Familien mit Kindern eignen sich diese Geräte, wobei Ihre Kleinen nicht nur den Geschmack selbst bestimmen können, sondern auch aus eigener Anschauung lernen, wie die Joghurtherstellung funktioniert.
Auch alle anderen Haushalte, die gerne und viel Joghurt essen, begeistern diese Geräte mit ihrer einfachen Handhabung. Da sich mit einem Joghurtbereiter auch aus Sojamilch Joghurt herstellen lässt, sprechen diese Geräte auch Veganerinnen und Veganer an, die eine preisgünstige und natürliche Alternative zu Sojajoghurts aus dem Supermarkt suchen.
Joghurtbereiter lassen sich nach zwei unterschiedlichen Gerätetypen unterscheiden, die Sie auf den ersten Blick erkennen:
Während die Geräte mit Gläsern eine flache Form besitzen, fallen die anderen Modelle sofort aufgrund ihrer kompakten und höheren Gehäuseform auf.
Bei Joghurtzubereiter mit nur einem großen Behälter füllen Sie den fertigen Joghurt in ein anderes Gefäß um, das Sie in den Kühlschrank stellen. Diese Behälter bieten meistens ein Volumen von 1,0 oder 1,5 Litern.
Hochwertige Joghurtbereiter verfügen über eine Abschaltautomatik bzw. einen Timer. Nach Angabe der Laufzeit brauchen Sie sich nicht weiter um diese Geräte zu kümmern, da sie sich automatisch ausschalten. Obwohl die Geräte nur eine Temperatur von ca. 45° C erzeugen und somit keine Brandgefahr besteht, setzt sich der Reifeprozess jedoch fort, wenn Sie das Gerät nicht rechtzeitig ausschalten.
Joghurtbereiter ohne Timer besitzen deshalb häufig eine Merkhilfe (Memoskala). Dabei handelt es sich um eine aufgedruckte Skala von „1“ bis „12“. Wenn Sie Ihren Joghurtbereiter starten, rechnen Sie aus, wann der Joghurt fertig ist. Diese Uhrzeit stellen Sie auf der Skala ein: Sie müssen das Gerät selbst ausschalten, aber Sie vergessen nicht um wie viel Uhr.
Während Joghurtbereiter normalerweise Strom benötigen, gibt es auch einzelne Modelle ohne Netzstecker. Diese Geräte bestehen aus einem wärmeisolierten Gehäuse und einem etwas kleineren Behälter für den Joghurt. In den Zwischenraum gießen Sie heißes Wasser, das für die bei der Joghurtkultivierung benötigte Temperatur sorgt. Somit „schwimmt“ der Joghurtbehälter im Gerät.
Obwohl diese Geräte laut Hersteller „ohne Strom auskommen“, brauchen Sie natürlich Strom, um das Wasser zu erhitzen. Nur der Reifeprozess im Joghurtbereiter erfordert dann keinen Strom.
Für den Joghurtbereiter Test 2024 berücksichtigen wir unterschiedliche Kriterien und stellen alle getesteten Modelle anhand dieser Bewertungskriterien gegenüber. So erhalten Sie den direkten Vergleich.
Überlegen Sie, wie viel Joghurt Ihre Familie isst? Anschließend wählen Sie ein Gerät, dessen Joghurtzubereitungsmenge Ihrem Bedarf entspricht. Dann stellt sich die Frage, ob Sie ein Modell mit Portionsgläsern oder einen Joghurtbereiter mit einem großen Behälter bevorzugen? Beide Gerätetypen bieten Vor- und Nachteile.
Einen großen Behälter reinigen Sie schneller als mehrere kleine Gläser. Falls der Joghurt jedoch einmal verderben sollte, schmeißen Sie den gesamten Joghurt weg – nicht nur ein Glas. Das passiert bei einem großen Behälter unter Umständen beim Herausnehmen einer Joghurtportion mit einem unsauberen Löffel: Dieses Problem stellt sich bei einzelnen Gläsern nicht.
Die Portionsgläser lassen sich zudem transportieren, sodass Sie z. B. in der Frühstückspause selbst gemachten Joghurt genießen. Falls Sie zu einem Gerät mit Einzelgläsern tendieren und mit dem Gedanken spielen, Zusatzgläser zu kaufen, wählen Sie einen Joghurtbereiter aus, bei dem Zusatzgläser bereits zum Lieferumfang gehören. Ein Abschalttimer trägt zum Komfort bei, da Sie das Gerät nicht selber ausschalten müssen: ein Vorteil im hektischen Alltagsleben.
Joghurtbereiter sind besonders bei Menschen beliebt, die auf eine gesunde Ernährung achten und gerne natürliche Inhaltsstoffe in ihrem Essen haben. Dies merkt man auch auf Amazon, wo viele Joghurtbereiter über 100 oder sogar über 850 Kundenbewertungen vorweisen können. Hier ist eine Auswertung dessen, was die meist bewerteten Joghurtbereiter bieten und was die Kunden darüber sagen:
Joghurtbereiter Severin JG 3525: Über 850 Kunden vergeben für diesen optisch ansprechenden Joghurtbereiter mit 7 Portionsgläsern á 150 Gramm durchschnittlich 4 Sterne. In den vielen Rezensionen tauschen sich die Käufer umfangreich über Rezepte aus und darüber, wie man seine Kinder erst an den natürlichen Geschmack mit echten Früchten gewöhnen muss.
Joghurtbereiter Rosenstein & Söhne: Dieser günstige Joghurtbereiter wurde von über 500 Kunden mit 4,5 Sternen beurteilt. Man kann damit sehr einfach den großen Bottich mit bis zu einem Liter Milch (natürlich auch Sojamilch etc.) und Joghurtkulturen befüllen – am besten über Nacht stehen lassen und voila – so einfach geht es für die zufriedenen Kunden die vor allem loben, dass das Modell so günstig ist. Einige Kunden sind allerdings der Meinung, der Joghurtbereiter würde den Joghurt zu stark erhitzen.
Joghurtbereiter My.Yo: Hierbei gibt es zwei populäre Modelle: den Joghurtbereiter My.Yo Limette und den Joghurtbereiter My.Yo Mandarine. Sie unterscheiden sich lediglich in der Farbe des Behälters. Die Joghurtherstellung dauert mit 12 bis 14 Stunden zwar wesentlich länger, als bei elektrischen Maschinen, die Kunden freuen sich aber darüber, dass dieser Joghurtbereiter ohne Strom funktioniert. Außerdem loben sie auch hier den günstigen Preis.
Joghurtbereiter Rommelsbacher: Der Edelstahlbehälter fasst acht Gläser für 1,2 kg Joghurt. Eine Zeitschaltuhr, Temperatursteuerung und Datumsanzeige runden das preislich höher platzierte Gerät ab. Über 100 Kunden sind mit 4,5 Sternen überwiegend zufrieden mit dem Joghurtbereiter und dem damit erstellten Joghurt.
Joghurtbereiter WMF KÜCHENminis: Für alle die ihre Küche gern mit Markenprodukten ausstatten, ist der Joghurtbereiter von WMF mit drei Joghurtgläsern sicherlich das Richtige. Hier gefällt den Kunden die kompakte Größe. Bemängelt wird allerdings, dass die Gläser aus Plastik sind – Glas hätte hier manchen Kunden besser gefallen.
Joghurtbereiter Dash: Wer gerne dicken, griechischen Joghurt isst, für den könnte der Joghurtbereiter Dash genau das richtige sein. Es handelt sich um eine Neuheit auf Amazon, weshalb es noch keine Rezensionen dazu gibt, doch kann man den stylischen Joghurtbereiter in diesem Video sehen:
Unterschiedliche Hersteller produzieren Joghurtbereiter. Dazu zählen sowohl bekannte Marken wie Moulinex oder Severin als auch eher unbekannte Marken wie z. B. Domo oder My.Yo. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Hersteller von Joghurtbereitern vor – unabhängig der Größe des Unternehmens.
Sie kaufen Ihren Joghurtbereiter am besten über das Internet. Wenn ein Elektrofachhändler Joghurtbereiter überhaupt führt, dann häufig nur ein Modell. Gerade bei Joghurtbereitern gibt es kleinere Hersteller, die auch nicht zum Sortiment großer Elektromarktketten gehören. Dagegen wählen Sie beim Onlinekauf zwischen zahlreichen Modellen und Marken aus.
Der Kauf über das Internet gestaltet sich bei Elektrogeräten unkompliziert, da sich das „Größenproblem“ wie bei Schuhen oder Bekleidung nicht stellt. Unser Joghurtbereiter Test 2024 stellt Ihnen nicht nur den Vergleichssieger vor, sondern erklärt Ihnen auch die Unterschiede der verschiedenen Modelle.
Somit erhalten Sie einen umfassenden Überblick dieser praktischen Elektrogeräte und wissen, auf welche Ausstattungsmerkmale Sie beim Kauf achten. Zudem machen Sie bei der Bestellung im Internet vom 14-tägigen Umtauschrecht Gebrauch, wenn Ihnen das gekaufte Gerät nicht gefallen sollte und Sie lieber einen anderen Joghurtbereiter bestellen möchten.
Die Thraker, die ca. ab dem 6. Jahrhundert vor Christus auf der Balkanhalbinsel lebten, gelten als die Erfinder des Joghurts. Als Ziegenhirten füllten sie die Milch der Tiere in Tierhäute und trugen sie um den Bauch. Die Körpertemperatur zusammen mit der Mikroflora in der Tierhaut führte zur Gärung, sodass Joghurt entstand. Somit erfanden die Thraker den Vorläufer heutiger Joghurtbereiter.
Joghurt wird sowohl in der Bibel als auch in ayurvedischen Schriften erwähnt. Zudem berichten unterschiedliche Geschichtsschreiber der Antike wie Herodot (ca. 490 – 424 v. Chr.), Plinius der Ältere (24 – 79 n. Chr.) und Homer (wahrscheinlich 850 v. Chr.) von dem Lebensmittel. Der Joghurt verbreitete sich jedoch nicht nur in den Regionen um das Mittelmeer, sondern soll auch Dschingis Khan (ca. 1155 – 1227) begeistert haben. Er ermutigte seine Krieger, Joghurt aus Pferdemilch zu essen.
Neben einem positiven Einfluss auf die Gesundheit sprach der Khan der Mongolen der Speise auch eine Mut machende Wirkung zu. Historische Quellen belegen, dass ein türkischer Arzt im 16. Jahrhundert die Magen- und Darmprobleme des französischen Königs Franz I. (1494 – 1547) mit Joghurt aus Ziegenmilch kurierte.
Die Menschen schätzten das Lebensmittel aufgrund des guten Geschmacks und der wohltuenden Wirkung für die Gesundheit: Niemand wusste jedoch, was bei der Joghurtherstellung passiert? Es dauerte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, bis ein Wissenschaftler die Grundlage der Joghurterzeugung entdeckte.
Im Jahr 1905 entdeckte der bulgarische Arzt und Mikrobiologe Stamen Grigorow (1878 – 1945) die Milchsäurebakterien im Joghurt. Im gleichen Jahr stellte der Begründer der Immunologie, Ilja Iljitsch Metschnikow (1845 – 1916), eine Abhängigkeit zwischen der Ernährung und der hohen Lebenserwartung der bulgarischen Landbevölkerung fest.
Da die Bevölkerung auf dem Land traditionell viel Joghurt aß, machte er die darin enthaltenen Bakterien für die überdurchschnittliche Lebenserwartung verantwortlich. Seine These zog einen Anstieg des Joghurtkonsums in Mitteleuropa – wenig später auch in den USA – nach sich.
Ab 1907 stellten deutsche Molkereien auch Joghurt her, wobei jedoch fehlende Kühlschränke den Verzehr zunächst einschränkten. Die erste wissenschaftliche Beschreibung des Bakteriums erfolgte allerdings erst im Jahr 1919 durch den Chemiker und Bakteriologen Sigurd Orla-Jensen (1870 – 1949).
Isaac Carasso (1874 – 1939) industrialisierte die Joghurtherstellung im Jahr 1919, als er in Barcelona das Unternehmen Danone gründete. Heute gilt der multinationale Konzern als zweitgrößter Milchproduzent der Welt. Im Jahr 1947 brachte Danone erstmals Joghurtbecher auf den Markt, bei denen sich unter dem Joghurt eine Fruchtmischung befand.
Durch den Einzug der Kühlschränke in die Haushalte der 1950er-Jahre nahm der Joghurtkonsum in Deutschland zu. Zum Ende der 1960er-Jahre produzierten Hersteller erstmals auch in Deutschland Fruchtjoghurts und der bisher übliche „Naturjoghurt“ galt fortan als Diätspeise.
In den 1970er-Jahren erlangten Joghurtbereiter für den Hausgebrauch große Beliebtheit. Aufgrund der einfachen Bedienung der Geräte produzierten Verbraucher, die sonst ausschließlich Joghurt kauften, erstmals eigenen Joghurt. Obwohl heute nicht jeder Elektrofachhandel Joghurtbereiter führt, sind die Geräte nicht vom Markt verschwunden.
In Deutschland ist die Verwendung des Worts „Joghurt“ mit dem maskulinen Artikel am weitesten verbreitet: „der Joghurt“. Allerdings gelten nach dem Duden auch „die Joghurt“oder „das Joghurt“. In der Schweiz und Österreich verwenden Menschen den femininen Artikel und sagen „die Joghurt“. In der Mundart im Osten Österreichs heißt es „das Joghurt“.
Bei dem deutsche Wort „Joghurt“ handelt es sich um ein Lehnwort aus dem Türkischen: yoğurt bedeutet „gegorene Milch“. Der Ursprung dieses türkischen Worts liegt vermutlich in der Sprache der Thraker, in der jog „schnittfest oder dick“ und urt „Milch“ bedeutete.
Im Jahr 2017 lag der durchschnittliche Jahreskonsum in Deutschland bei 15,7 kg Joghurt pro Kopf. Dabei essen Frauen überdurchschnittlich viel Joghurt.
Der wissenschaftliche Name der Milchsäurebakterien lautet Lactobacillales, wobei zu dieser Bakterienordnung zahlreiche unterschiedliche Arten gehören. Dazu zählen beispielsweise:
Somit finden einige dieser Bakterien in der Lebensmittelherstellung Verwendung und bei anderen handelt es sich um Krankheitserreger. Der Temperaturbereich (Idealtemperatur), bei dem die Bakterien am besten gedeihen, unterscheidet sich von Art zu Art. Da bestimmte Milchsäurebakterien auch zur Darmflora des Menschen gehören, wird Joghurt eine positive Wirkung auf die Verdauung nachgesagt.
Eindeutige Studien liegen jedoch nicht vor! Die Hersteller von Joghurtferment verwenden meistens eine Kombination aus Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus und Streptococcus thermophils. Für milden Joghurt ersetzen sie Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricusmit den Bakterienarten Lactobacillus acidophilus oder Lactobacillus casei.
Der Stoffwechsel von Milchsäurebakterien baut den Milchzucker (Laktose) ab und dabei entsteht Milchsäure (Lactat), die den pH-Wert senkt. In der Folge denaturieren die Eiweißmoleküle: Sie verlieren ihre Schutzhülle und kleben deshalb zusammen. In den Molekülzwischenräumen sammelt sich Molke. Diesen Prozess der Gärung bezeichnen Chemiker als Fermentation.
Auch die Herstellung anderer Lebensmittel wie z. B. Sauerkraut, Sojasoße, Bier und Wein erfordert eine Fermentation. Aufgrund des Verklumpens der Eiweißmoleküle heißt die Fermentation bei der Milch auch: Dicklegen. Die erforderliche Temperatur für die Milchsäurebakterien liegt im Bereich zwischen 42 und 45° C.
Bei Temperaturen jenseits von 50° C sterben die Bakterien ab. Deshalb eignen sich auch pasteurisierte Joghurts nicht als Startkulturen: Bei der Erhitzung des Joghurts während der Pasteurisierung sterben alle Milchsäurebakterien ab.
Natürlicher Joghurt enthält neben einem hohen Proteinanteil auch zahlreiche Mineralien und Vitamine. Dazu zählen:
Besonders die Zähne und Knochen benötigen Kalzium. Riboflavin ist gut für den Stoffwechsel und gilt als „Wachstumsvitamin“. Vor allem die Muskeln und Nerven brauchen hingegen Kalium und Magnesium. Somit trägt Joghurt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen zu einer gesunden Ernährung bei.
Achten Sie darauf, die Gläser und deren Deckel immer gründlich zu reinigen und auch abzutrocknen. Bei einigen Herstellern eignen sich diese Gläser für die Spülmaschine. Am besten Sie spülen die Gläser vor der Benutzung mit kochendem Wasser aus! Nur so verhindern Sie, dass es zu Verunreinigungen durch Pilz- oder Schimmelkulturen im Joghurt kommt.
Ebenso sollten Sie beim „Ansetzen“ des Joghurts nur saubere Löffel bzw. Schneebesen verwenden: Passen Sie auf, dass Sie den Löffel nicht unbeabsichtigt ablecken. Greifen Sie zudem nicht mit den Fingern in die Gläser, bevor Sie die „geimpfte Milch“ einfüllen. Bei kleinsten Verunreinigungen besteht die Gefahr, dass der Joghurt schimmelt.
Achten Sie deshalb penibel auf die Sauberkeit! Darüber hinaus benötigt ein Joghurtzubereiter wenig Pflege oder Reinigung, da die Milch und der fertige Joghurt nur mit den Gläsern bzw. dem großen Zubereitungsbehälter in Kontakt kommen.
Alternativ zu Joghurtferment benötigen Sie einen gekauften Joghurt als Startkultur. Dazu eignen sich nur Naturjoghurts ohne Zusatzstoffe. In wärmebehandelten Joghurtsorten leben keine Milchsäurebakterien mehr, sodass sich diese nicht als Startkultur für die Joghurtherstellung eignen.
Das Prinzip der Joghurtherstellung funktioniert auch ohne die Verwendung eines Joghurtbereiters. Über das Gelingen des Joghurts entscheiden die Milchsäurebakterien und die richtige Temperatur.
Sie erwärmen zunächst die Thermoskanne mit heißem Wasser. Anschließend erhitzen Sie die frische Milch unter Rühren bis auf 95° C – nicht aufkochen! Bei H-Milch entfällt das Aufwärmen auf 95° C. Nach dem Abkühlen auf ca. 45° C rühren Sie einen geeigneten Joghurt in die Milch und füllen die Mischung in die Thermoskanne. In der verschlossenen Thermoskanne benötigt der Joghurt ca. 7 Stunden, um zu reifen. Bewegen Sie die Kanne während des Reifeprozesses nicht! Nach 7 Stunden füllen Sie den Joghurt in eine Schale oder Gläser und stellen diese zum Abkühlen in den Kühlschrank.
Sie füllen die warme Milch-Joghurt-Mischung nicht in eine Thermoskanne, sondern in Gläser und stellen diese dann zum Reifen in eine Isolierkiste. Da bei einigen Backöfen die niedrigste Stufe den Backraum auf ca. 40° C erhitzt, eignen sich auch diese Geräte für die Joghurtherstellung.
Da diese Zubereitungsmethoden nicht unbedingt eine konstante Reifetemperatur gewährleisten, erfordern diese Alternativen einige Versuche und viel Erfahrung. Die elektrischen Joghurtbereiter aus unserem Test funktionieren hingegen zuverlässig und erfordern weniger Erfahrung, da sie die optimale Temperatur für den Reifeprozess konstant halten.
Hausgemachte Joghurts bestehen aus Naturjoghurt oder Pulver, das Joghurtbakterien auf natürlicher Basis enthält. Somit sollte deutlich werden, dass es sich bei hausgemachten Joghurts um eine gesunde Alternative zu den fertigen Produkten aus dem Supermarkt handelt, die meist mit unzähligen Zusätzen versehen sind.
Die Preise für Joghurt-Maker für den privaten Gebrauch bewegen sich zwischen 10 Euro und 50 Euro. Je nach Preisklasse unterscheiden sich die verschiedenen Joghurtbereiter vor allem nach der Größe.
Einfach gesagt: Milch wird erhitzt und unter Zugabe von Joghurtbakterien in Naturjoghurt umgewandelt. Dieser Prozess nennt sich Fermentation. Und genau so funktioniert auch die Herstellung in einem Joghurtbereiter für den Hausgebrauch.
Joghurtbereiter werden von einigen verschiedenen Herstellern für Küchengeräte angeboten. Man findet sie sowohl im Einzelhandel als auch in Onlineshops. Die beliebteste Variante ist der Kauf über das Internet, da herkömmliche Geschäfte meist nur eine kleine Auswahl an Geräten zur Verfügung haben.
Vor dem Kauf eines Joghurtsbereiters sollten ein paar grundlegende Fakten geklärt werden, die genau im Ratgeber nachzulesen sind.
Ein elektronischer Joghurt-Bereiter erreicht eine Höchsttemperatur von bis zu 45°. Die optimale Temperatur zum Reifen der Joghurtkulturen liegt immer zwischen 42° und 45° C.