Eine Massage wirkt Wunder. Sie entkrampft, schafft ein unvergleichliches Wohlgefühl und lässt den Geist ein wenig rasten und Alltagssorgen vergessen. Allerdings ist der Weg hin zu einer Massage nicht immer ungetrübt. Studio finden, Termin machen und Planung der Massageeinheiten verderben nicht selten die Vorfreude – ganz besonders bei aktiven und vielbeschäftigten Menschen. Eine Massagepistole bietet eine unkomplizierte, und jederzeit leicht umsetzbare Lösung. Die meisten Geräte eignen sich für alle Körperpartien, denn ein Set beinhaltet zwischen 4 und 12 verschiedene Aufsätze, mit denen jeweils unterschiedliche Zonen des Körpers massiert werden können. Und das funktioniert überraschend besser als gedacht! Wir erklären Ihnen hier, welcher Massagekopf für welche Anwendung am besten geeignet ist.
Der Aufsatz
Die Massage mit einem bestimmten Aufsatz spricht Triggerpunkte an, die Behandlung wirkt punktuell. Je nach Körperregion wählt man den passenden Aufsatz. Eine Liste der möglichen Aufsätze zeigt die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten:
Die vier hauptsächlich genutzten Aufsätze:
- Rund-, Ball- oder Ballonkopf
- Flach- oder Tellerkopf
- Patronenkopf
- Gabelkopf
Weitere Aufsätze:
- konischer Massagekopf zur gezielten Schmerzpunktmassage
- Spatenkopf zur sanften Massage der Nacken- und Lendenwirbel
- Langrundkopf zur sanften Schmerzpunktmassage
- Turm- oder Towerkopf zur Massage großer Schmerzflächen
- Silikonkopf zur Entspannungsmassage
- D-Kopf zur Anwendung bei leichten Verspannungen
- Daumenkopf (nicht zu verwechseln mit dem D-Kopf) zur sanften Massage der Handflächen, Fußsohlen
- Halbmondkopf zur großflächigen Massage von Po oder Rücken
Die Formen variieren nicht nur in ihrer Größe und Beschaffenheit, sondern auch durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien (siehe Silikonkopf)
Die Massageaufsätze und ihre Wirkungsweisen
Die Massagegun bringt in der Regel mindestens vier unterschiedliche Massageköpfe mit, manche Sets sind mit zehn bis zwölf unterschiedlichen Aufsätzen bestückt. Dabei sollte man immer an die alte Konsumentenweisheit “Mehr heißt nicht besser!” denken. Wer etwa die Massagepistole zur Behandlung seiner regelmäßig krampfenden Waden einsetzen möchte, achtet besser darauf, dass das Set nicht alle, sondern die für einen selbst wichtigsten Aufsätze enthält.
Im erwähnten Fall wäre dies entweder der Gabel-Aufsatz, falls man aufgrund von Schmerzen und Verspannungen sensibel auf die Massage reagiert, oder der Flach- bzw. Tellerkopf, mit dem gleich größere Bereiche gemeinsam massiert werden können.
Der runde Massagekopf eignet sich ebenfalls für große Flächen, arbeitet dabei jedoch etwas punktueller als der Tellerkopf. Ideal ist der Ballonkopf für den Rücken, sowie für die Oberschenkel und Oberarme. Dieser Aufsatz hilft auch dabei, Verspannungen im Hüftbereich zu beheben.
Der Patronenkopf leistet wunderbare Dienste bei der Triggerpunkt-Therapie. Mit ihm ist die gezielte Massage von tiefer liegendem Gewebe und die Behandlung der Gelenke möglich. Muskelmassage gelingt mit dem flachen Aufsatz und die Gabel ist spezialisiert auf die „Arbeit“ an den Waden, der Wirbelsäule bis hin zum Nacken. Kopf, Bauch und Kniekehlen gelten als Tabu-Zonen für Massagepistolen. Diese Regionen sind aufgrund ihrer hohen Sensibilität für eine Tiefenmassage nicht geeignet.
Funktionale Details von Massageaufsätzen
Als Anfänger ist es nicht immer leicht, den passenden Aufsatz einer Massagepistole zu finden. So beginnt der unerfahrene Verbraucher zunächst vielleicht mit einem runden Aufsatz. Dieser eignet sich für beinahe jede Körperpartie und ist weicher als die übrigen Köpfe. So bleibt die Massage-Kugel mit der Gabel die beliebteste Form
Die Achillessehne dankt es dem Gerät in besonderer Weise. Weitere Aufsätze sind für spezielle Behandlungen. Gerade der Wechsel macht eine Ganzkörper-Massage zu einem wirklich spektakulären Erlebnis. Die Massageköpfe sind im Nu an- und abgebaut, auch für ungeübte Hände. Die Massagepistole ist dabei ausgeschaltet. Profis, wie es sich für Sportler oder Physiotherapeuten gehört, benutzen sämtliche Aufsätze für den ganzen Körper im Wechsel. Der Laie wird bei regelmäßiger Übung ebenfalls schnell zum Profi.
Technische Details
Für eine Massagepistole werden zwei unterschiedliche Materialien angeboten. Das eine ist Silikon, das andere Metall. Silikon ist hautfreundlich und angenehm im Gebrauch. Metall ist anfangs ein wenig kühl, hat aber den Vorteil, dass es sich mit Massageöl gut verträgt. Ansonsten funktionieren beide Varianten in gleicher Weise.
Ein Unterschied in der Leistung ist eher bei neueren und älteren Geräten zu bemerken. In neuesten Geräten ist beispielsweise schon ein Drucksensor eingebaut, der eine Überbeanspruchung während einer Massage verhindert. Die Einstellungen von Geschwindigkeit und Druck sind ebenfalls in dynamischer Entwicklung begriffen, ist der Gebrauch von Massagepistolen doch zu einem wahren Hype geworden. Bis zu 99 Intensitätsstufen sind erhältlich auf dem Markt. „Selbst ist der Therapeut“, dieses Motto wird sich auch in anderen Bereichen mehr und mehr durchsetzen.
Weiterführende Überlegungen
Die Massagepistole ist mit der Vielfalt an Aufsätzen und damit verbundenen Einsatzbereichen ein weites Feld für Experimente. Aufgrund der unterschiedlichen Reaktionen auf die jeweilige Massage, gehört nicht nur Erfahrung mit den verschiedenen Massageköpfen zu einem Gelingen, sondern auch weiter reichende Kenntnisse des menschlichen Körpers und seiner Funktionsweise. Sind Vorerkrankungen vorhanden, sollte Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten gehalten werden. Herzprobleme, Frakturen und offene Wunden sollten immer dem Mediziner vorgestellt werden, bevor die Massagepistole zur Anwendung kommt.
Ein gesunder Körper jedoch, der lediglich verspannt oder „eingerostet“ ist, wird in der Regel mit positiver Beantwortung reagieren. Vibration erzeugt eine sensorische Stimulation und eine im wahrsten Sinne schmerz-übergreifende Wirkung. Schmerzen werden nicht „wegvibriert“, aber verlagert. Die Druckschmerzempfindlichkeit wird verringert. Sanfte schnelle Massagen bringen eine Tonuserhöhung, tiefe und langsame eine Tonussenkung. Das vegetative Nervensystem ist involviert und beeinflusst seinerseits andere Systeme, wie zum Beispiel das Hormonsystem und die Faszien.
Die Massagepistole
Sie ist ein Handmassagegerät, das durch eine Batterie im Innern regelmäßige stoßartige Bewegungen erzeugt, die im Aufsatz ihre höchste Wirkung erzielen. Die Funktionalität der Massagepistole ist der einer Vibrationsmassage vergleichbar. Die Reize pflanzen sich auf angenehme Art in den mittleren bis tiefen Hautschichten fort. In seinem Aussehen einem Haarfön ähnlich, wird das Gerät mit seinem Aufsatz auf bestimmte Körperregionen gedrückt und entfaltet dort mithilfe vibrierender oder rotierender Bewegungen positive Reaktionen bis hinein in tiefstes Gewebe. Muskeln werden entspannt, Faszien gelockert und die Durchblutung wird gefördert. Der Aufsatz mit seinen unterschiedlichen Geschwindigkeiten macht den Rhythmus und bestimmt den Erfolg.
Eine Massage mit der Massagepistole gelingt alleine, aber auch zu zweit. Die Aufsätze ermöglichen viele unterschiedliche Anwendungen mit dem Ziel der Durchblutungsförderung, der Schmerzlinderung, der Entspannung und Anregung. Die Hinweise für den Gebrauch der verschiedenen Massageköpfe ist hilfreich, kann aber nicht vollständig sein. Das hängt damit zusammen, dass jeder Körper auf unterschiedliche Stimuli mit anderen Körperreaktionen und psychischen Befindlichkeiten reagiert. Was dem einen guttut, ist für den anderen noch lange nicht angenehm. Aus diesem Grunde dient die Massagepistole einer wohltuenden Massage, wenn der Gebrauch bestimmte Kriterien berücksichtigt, die da wären: aktuelle Fitness, Vorerkrankungen und Sensibilität für den eigenen Körper, die den Ehrgeiz ausspart.