Wer kennt das nicht: Man ist mitten in einer kreativen Phase und mit dem selbst gestaltet Kleidungsstück fast fertig, bis plötzlich die Nähmaschine blockiert. Die meisten ärgern sich darüber sehr und machen die Maschine dafür verantwortlich. Doch oft ist es der Nutzer, der dieses Problem selbst verschuldet hat. Dabei gibt es einige Tipps, wie man das Blockieren der Nähmaschine vermeiden kann und sie in einem solchen Fall auch wieder zum Laufen bringt.
Warum blockiert die Nähmaschine?
Die modernen Nähmaschinen des Nähmaschinen Tests sind von Werk aus mit einer Sicherheitsvorrichtung ausgestattet, die sich bei Gewalteinwirkung auf die Nadel selbst aktiviert und sämtliche Funktionen der Maschine außer Kraft setzt. Damit sollen irreparable Schäden am Motor vermieden und die Verletzungsgefahr gesenkt werden. Oft ist aber nur eine abgebrochene Nadel oder ein Fadenhänger schuld an der Blockierung. Drehen sie daher zuerst am äußeren Rad um zu prüfen, ob der gesamte Mechanismus blockiert oder sich nur die Automatik eingeschaltet hat. Entfernen sie eventuell zuerst die kaputte Nadel oder das Fadenknäul und starten sie die Maschine neu.

Bei dickeren oder mehrlagigen Stoffen kann es schon einmal passieren, dass sich die Nadel ganz einfach verkantet. Auch dann wird normalerweise die Sicherheitsautomatik aktiviert und der Motor blockiert. Testen sie in diesem Fall, ob sich die Mechanik noch von Hand bewegen lässt und entfernen sie zuerst den eingelegten Stoff. Starten sie die Maschine neu und versuchen sie zunächst mit einem dünnen Stück Stoff erneut zu nähen, bevor sie wieder den Bereich zu nähen versuchen, der das Problem ausgelöst hat. Oft hilft es hierbei, wenn sehr behutsam und mit langsamer Geschwindigkeit genäht wird.
Sehr oft ist die Ursache von blockierten Nähmaschinen ein Problem mit dem Transporteur. Stoffe können sich leicht im Transporteur verkanten, wenn sie nicht genügend gespannt werden. Dennoch ist die Liste der Ursachen für eine Blockade lang: Probleme mit der Nadel- oder Hebestange, der Antriebswelle oder ein defektes Kopflager können nur von einer speziellen Werkstatt behoben werden. Bevor man aber zur Werkstatt geht und über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt, sollte man noch eine weitere Fehlerquelle ausschließen, die oftmals die Ursache für eine blockierte Nähmaschine ist: ein verunreinigter Greifer.
Reinigung des Greifers

Wie schon erwähnt blockiert eine Nähmaschine oftmals dann, wenn der Fadengeber nicht in der höchsten Position war oder beim Transport hart aufgesetzt hat. Viele Maschinen haben einen eingebauten Mechanismus, der den Motor stoppt, bis der Faden wieder entfernt und das Problem behoben ist. Versuchen sie zuerst am Handrad zu drehen und so die festklemmende Nadel zu lockern. Wenn dies nicht gelingt, so muss die Maschine aufgeschraubt werden.
Für diesen Fall liegt dem Zubehör normalerweise ein passender Schraubenzieher bei, der genau auf die verbauten Schrauben passt. Sie können natürlich auch ihr eigenes Werkzeug benutzen. Achten sie aber hierbei darauf, dass der Schraubenzieher genau passt, damit sie die Schraubenköpfe nicht beschädigen.
Demontieren sie nun zuerst den Anschiebetisch und legen sie die Nähmaschine auf den Rücken. So erreicht man die Spulenkapsel, die als nächstes entfernt werden muss. Nun sehen sie im Normalfall den Greifer und den Greiferring vor sich, die an der Unterseite verbaut sind. Um diese zu entfernen, sind meist zwei Zangen nötig. Biegen sie die Befestigungen nach Außen.
Säubern sie nun alle entfernten Teile von Stoff- und Garnresten und geben sie einige Tropfen Nähmaschinenöl auf die beweglichen Teile. Dies beugt späteren Verklemmungen vor und sollte generell regelmäßig gemacht werden, um die Laufzeit der Maschine zu erhöhen.

