
So kreativ sie in diesem Zusammenhang auch waren, so schwierig war es dennoch, die Falten gänzlich aus den Kleidern zu entfernen. Man fand eines Tages heraus, dass sich knittrige Stellen in textilen Materialien erheblich besser und effizienter durch die Einwirkung von Hitze entfernen ließen. Also wurde ein Behältnis entwickelt, das über eine sehr glatte Bodenplatte bzw. Sohle verfügte und mit einem Griff ausgestattet war. Der Deckel, an dem der Griff montiert war, ließ sich bei Bedarf anheben, sodass eine Öffnung entstand, in die man heiße Kohlen füllen konnte. Nach einer kurzen Wartezeit wurde die Wärme der Kohlen an die Metallplatte nach unten hin abgegeben, sodass diese nun heiß genug war, um damit die Textilien weitgehend von Falten zu befreien.
Weil aber die Kohlen häufig Spuren auf der Kleidung hinterließen, die meist recht schwer zu beseitigen waren, entschied man sich etwa zwei Jahrhunderte später dazu, das Behältnis des Bügelgerätes nicht länger damit zu füllen, sondern mit einer glühenden Eisenplatte. Diese wurde zuvor an der Feuerstelle erhitzt. In reicheren Haushalten waren in der Regel zwei Bügeleisen vorhanden. Dies hatte vor allem einen Grund: Beim Bügeln wurde die Hitze nicht nur an die untere Bodenplatte des Gerätes abgegeben, sondern sie zog auch nach oben hin ab. Das bedeutete, dass die Griffe des Bügelgerätes mit der Zeit immer heißer wurden, was das Bügeln an sich doch beschwerlich machte. So wurden Bügeleisen konzeptioniert, die mit einem abnehmbaren Deckel bestückt waren und die man mit nur einem Handgriff austauschen konnte. Dadurch konnte die Hausfrau der damaligen Zeit ihre Wäsche bügeln, ohne während ihrer Arbeit Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.

Meist wurden Bügeleisen der damaligen Zeit zusammen mit kleinen Sprühfläschchen verkauft, denn schon recht früh hat man erkannt, wie wichtig Feuchtigkeit ist, um Falten beim Bügeln „den Kampf anzusagen“. Ein weiteres sehr effizientes Hilfsmittel mit Blick auf die Verbesserung der Bügelergebnisse war Wäschestärke, die den jeweiligen Materialien ein zusätzliches Maß an Stabilität verleihen und zugleich den Bügelvorgang erleichtern sollte.
Immer neue Ideen erobern die Märkte
Die kreativen Köpfe waren in diesem Zusammenhang folglich überaus ideenreich, und so war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis man sich dazu entschied, Bügelgeräte zu konzipieren, in denen die Sprühflasche gewissermaßen schon integriert war: Das Dampfbügeleisen war „geboren“ – und etwa in den 1990er Jahren war es soweit. Die hohe Effizienz des Wasserdampfes machte mit der Zeit sogar die Wäschestärke so gut wie überflüssig. Denn zugleich war den Herstellern auch bewusst, dass die übermäßige Verwendung der Wäschestärke keineswegs von Vorteil war, wenn es um die ökologischen Aspekte geht. Demgemäß war es nicht weiter verwunderlich, bis die Nachfrage der Verbraucher in Bezug auf die Stärke mehr und mehr zurück ging, das Interesse an modernen Dampfbügeleisen dahingegen sukzessive stieg.

Im Zuge der steten technologischen Weiterentwicklung sind es aber heute längst nicht mehr allein die Dampfbügeleisen, die sich einer stetig wachsenden Beliebtheit bei anspruchsvollen Verbrauchern erfreuen, sondern auch Dampfbügelstationen erobern den Markt. Auch diese sind – wie die Bügeleisen in ihren „Anfangszeiten“ noch sehr kostspielig in der Anschaffung. So kann es durchaus vorkommen, dass ein solches Gerät mit rund 1.000 oder gar 2.000 Euro zu Buche schlägt. Die Zeitersparnis und auch die langfristige Kostenersparnis sind dabei erheblich, denn das Leistungsvolumen ist beträchtlich und im Gegensatz dazu ist die Energieeffizienz bemerkenswert.