
Die Entstehung des Fleischwolf
Schon in früheren Zeiten bereiteten die Menschen aus Fleischresten bzw. auch aus sehnigen Fleischstücken Hackfleisch zu. Denn Fleisch war gerade auch im Mittelalter ein besonders kostbares Gut, sodass wirklich alle Teile eines Tieres auf unterschiedliche Weise verwendet wurden. Selbst weniger „wertvolle“ bzw. nahrhafte Fleischstückchen wie Sehnen oder auch Innereien wurden zum Beispiel in so fern schmackhaft zubereitet, indem man sie mit einem spitzen, scharfen Stein oder mit einem messerähnlichen Metallwerkzeug in kleinste Stücke zerhackte.
Hintergrund des Wiegemessers
Erst später wurde das so genannte Wiegemesser erfunden, wobei es sich um ein halbrundes Schneidewerkzeug handelt, das an seinem oberen Teil mit einem Holz- oder Steinstück ausgestattet ist. Das doch recht Kraft aufwändige Hacken oder Zerteilen mit einem Messer konnte durch die „neuen“ Wiegebewegungen erleichtert und noch dazu effizienter gestaltet werden.
Eine weitere Alternative war es, Fleisch, Fleischstücke oder -reste in ein Behältnis zu geben, welches in seinem Inneren im Bodenbereich halbrund konzipiert ist. Auf diese linsenartig ausgestanzte oder ausgebeulte Fläche wurde nun das Fleisch gegeben und mit einem stabilen Holzstück oder einem ähnlich harten und an der unteren Seite halbrunden Oberfläche bestückten Stab gestanzt oder zermalmt. Sicherlich war auch diese Arbeit recht zeitintensiv und auch Kraft raubend. Allerdings waren sowohl das Wiegemesser, als auch der Mörser in gewisser Weise die Vorläufer des Fleischwolfes.
In der Zeit des Mittelalters
Bekanntermaßen stellten die Menschen im Laufe der Jahrhunderte fest, dass sich Fleisch durch die Zugabe von Salz länger haltbar machen ließ. In Anbetracht der Tatsache, dass man somit also einerseits wusste, wie man selbst qualitativ eher minderwertiges Fleisch effizient nutzen und in den täglichen Speiseplan einbauen konnte, dauerte es nicht lange, bis sich das Hackfleisch entwickelte. Denn etwa zur selben Zeit, ebenfalls im Mittelalter, erkannten die Menschen, dass sich diese aus Fleischresten, Sehnen und so weiter zusammen gewürfelten „Mini-Fleischberge“ durch Salz auch noch verfeinern und – das war das Entscheidende – noch länger haltbar machen ließen, waren eines Tages die Hackballen „geboren“.
Sicherlich war die Herstellung dieser Fleischballen höchst aufwändig und sehr mühsam. Und so machte man sich daran, die für die Herstellung erforderlichen Werkzeuge stetig zu verbessern. Eine Art Kombination aus (Wiege-)Messer und Mörser entstand im Laufe der Zeit. Und so dauerte es auch nicht lange, bis man sich der Hebelkraft zusätzlicher Bauteile zu Nutze machte: Im Zuge dessen wurde eine Gerätschaft konzeptioniert, die aus einem Einfülltrichter, einem Behälter, einem Messer und einer Kurbel bestand. In die Öffnung des Gerätes wurde das Fleisch gefüllt und durch eine Art Förderband mittels Kurbeldrehung bis hin zum Messer befördert. Hier wurden die zuvor grob zurecht geschnittenen Fleischstücke zerhackt. Allerdings war es in den Anfangszeiten des Fleischwolfes zunächst noch erforderlich, diesen Vorgang jeweils mehrmals durchzuführen. Aber auch das änderte sich im Laufe der Jahre, sodass es eines Tages tatsächlich gelang, aus Fleisch eine Masse zu machen, die mit Salz und immer neuen Gewürzen angereichert und somit auch geschmackvoller gemacht wurde.
Der Kreativität freien Lauf lassen

Weil sich die Messerqualität im Zuge dessen ebenfalls stetig verbesserte, kam es in den Anfängen der damaligen „Fleischwolfgeneration“ immer mal wieder vor, dass die Schneidewerkzeuge „heiß liefen“. Diesem normalen physischen Prozess kam man jedoch recht schnell zuvor, und man nutzte auch kaltes Wasser, um die Messer kühl zu halten. Heute kommt statt des flüssigen Wassers Eis zum Einsatz. Denn im Rahmen der Weiterentwicklung der Gerätschaften stellte sich heraus, dass das Brät bzw. auch die Wurstwaren einfach „luftiger“ und noch besser genießbar wurden.
Ein schmackhafter Facettenreichtum

Natürlich ist nicht nur die Rezeptvielfalt bis heute unsagbar vielfältig geworden, sondern auch die qualitative und funktionale Beschaffenheit von Fleischwölfen hat sich nachhaltig verändert. In vielen Küchen sind nach wie vor Fleischwölfe zu finden, welche mechanisch zu bedienen sind. Aber immer häufiger kommen auch motorisierte Geräte zum Einsatz. Mit diesen ist es gewissermaßen auf Knopfdruck möglich, aus Fleischstücken Brät, Hack oder ähnliche Nahrungsmittel zuzubereiten.
Die Fleischwolf-Technologie im Wandel der Zeit.
Zusätzliche Fächer
Speziell angebrachte Zusatzfächer ermöglichen die Zugabe von Gewürzen oder klein gewürfeltem Gemüse, wie zum Beispiel Zwiebeln, Möhren und so weiter. Darüber hinaus hält der gut sortierte Fachhandel mittlerweile sogar Fleischwölfe bereit, die mit einer Kühlfunktion ausgestattet sind. Die Zugabe von Eis oder Wasser ist somit nur noch bedingt erforderlich, was in der guten Küche eine zusätzliche Arbeitserleichterung darstellt. Des Weiteren sind heute Fleischwölfe zu finden, die über einen so genannten Vorschneider verfügen. Mit diesem Einsatz ist es ein Leichtes, selbst knochige oder sehnige Fleischstücke mit nur wenigen Handgriffen zu zerkleinern oder zu zermahlen. In jedem Fall sind der Kreativität und dem Entwicklungsreichtum in Sachen Fleischwölfe so gut wie keine Grenzen gesetzt. Alles in allem darf man also selbst heute noch gespannt sein auf die künftigen Weiterentwicklungen des Fleischwolfes.
Fakt ist, dass die Ansprüche an die Lebensmittelqualität, aber auch an die Hygiene ebenfalls immer höher werden. Wer sich demgemäß für die Anschaffung eines technisch hoch ausgereiften Fleischwolfes (beispielsweise vom Hersteller Bosch) entscheidet, sollte doch stets auch den Fokus darauf haben, dass sich das Gerät leicht reinigen lässt. Denn nur auf diese Weise kann eine hohe Langlebigkeit gewährleistet werden.