Wer Rundfunk- und Fernsehprogramme über Satellit empfangen will, braucht eine leistungsstarke und fachgerecht installierte Satellitenschüssel. Die Signale werden von der Satellitenschüssel gebündelt und von Receiver decodiert.
Bei der Anbringung einer Satellitenschüssel bzw. eines Parabolspiegels kommt es nicht nur auf die ideale Ausrichtung für einen guten Empfang an. Vielmehr müssen Satellitenschüsseln geerdet werden, um Schäden und Defekte zu verhindern.
Warum müssen Satellitenschüsseln geerdet werden?
Die Erdung ist aus zwei Gründen erforderlich. Erstens dient sie dem Blitzschutz. Die oftmals auf Dächern in exponierter Position angebrachten Parabolspiegel werden bei einem starken Gewitter leicht vom Blitz getroffen. Im Falle eines Blitzeinschlags sorgt die Erdung dafür, dass die hohe elektrische Spannung abfließen kann. So wird verhindert, dass die Satellitenschüssel durch Blitzeinschlag Feuer fängt oder beschädigt wird.
Zweitens kommt es neben dem Blitzschutz auch darauf an, zu verhindern, dass sich auf der Schirmung der Kabel Potential aufbaut. Die Kabel der Satellitenanlage verfügen in der Regel nicht über einen eigenen Erdleiter. Eine hohe elektrische Spannung wird nicht automatisch kompensiert. Vielmehr würde sie sofort zu Stromschlägen führen, sobald man die Wandsteckdose oder das Kabel der Satellitenschüssel berührt.
Durch einen Potenzialausgleich muss eine elektrische Aufladung bzw. Überspannung der Kabel verhindert werden. Die Ableitung von Blitzeinschlägen zählt man zum äußeren Blitzschutz, den Potentialausgleich zum inneren Blitzschutz. Beide Maßnahmen sind für die Gebäudesicherheit sowie für einen störungsfreien Empfang wichtig.
Womit wird die Erdung einer Satellitenschüssel durchgeführt?
Vor allem, wenn die Satellitenschüssel auf dem Dach installiert wird, ist eine fachgerechte Erdung unbedingt erforderlich. Am besten eignet sich hierfür ein Kupferdraht als Leiter, der mindestens 16mm² haben sollte. Ein zu dünner Draht könnte bei einem Blitzeinschlag Schäden an der Fassade verursachen.
Im Folgenden soll geschildert werden, wie man in fünf Schritten die Erdung einer Satellitenschüssel selbst durchführen kann.
1. Schritt: Montage des Erdungsblocks und Anschluss an den Haupterdungspunkt
Auf dem Dachboden oder an der Wand muss als erstes ein so genannter Erdungsblock montiert werden. An diesen Block werden alle Erdungsdrähte angeschlossen. Zuerst verbindet man den Antennenschirm durch ein Kabel mit dem Antennenhalter. Von dort wird die Satellitenschüssel dann über einen dicken Erdungsdraht mit dem Haupterdungspunkt des Gebäudes verbunden, der sich zumeist in der Nähe des Sicherungskastens bzw. des Stromzählers befindet.
Beim Verlegen der blitzstromleitenden Kabel ist darauf zu achten, dass sie einen größeren Abstand zu anderen Kabeln aufweisen. Sollte dies nicht der Fall sein, funktioniert die Erdung nicht, und es kann beim Blitzeinschlag leicht zu einem Kabelbrand kommen. Funktioniert die Erdung, sorgt sie dafür, dass im Falle eines Blitzeinschlags oder einer anderen Störung die Sicherung ausgelöst und der Stromkreis unterbrochen wird.
2. Schritt: Die Erdung von separat angebrachten Satellitenschüsseln
Nicht immer ist es möglich, die Satellitenschüssel mit dem Haupterdungspunkt zu verbinden. Dies gilt zum Beispiel, wenn die Schüssel an einem separaten Mast oder im Garten angebracht ist. In diesem Fall muss ein separater Erder im Garten installiert werden. In der Regel verwendet man hierfür einen speziellen Erdspieß aus Edelstahl von bis zu neun Metern Länge. Er wird zuerst in den Boden getrieben. Dann können die Erdungsleitungen an ihn angeschlossen werden.
3. Schritt: Die Erdung über den Sicherheitskasten
Besonders komfortabel ist es, wenn man die Satellitenschüssel direkt über den Sicherheitskasten erden kann, indem man sie an den Haupterdungspunkt anschließt. Zumeist kann dies unmittelbar über eine Klemmleiste im Sicherungskasten erfolgen, die genug Platz für weitere Drähte zur Verfügung stellt. Die leistungsstarke Erdung des Sicherungskastens mittels FI-Schutzschalter kann auf diese Weise auch für die Erdung des Parabolspiegels genutzt werden.
4. Schritt: Der Potenzialausgleich
Der Potenzialausgleich für den inneren Blitzschutz wird heute in der Regel schleifenfrei unmittelbar am Mast durchgeführt. Alternativ kann eine Potenzialausgleichsleitung genutzt werden, die die Spannung über zwei Potenzialausgleichsschienen auffängt.
5. Schritt: Die Erdung der Satellitenanlage bei Gebäuden mit Blitzschutzsystem
Bei Gebäuden die über ein Blitzschutzsystem verfügen muss zwar der Potenzialausgleich durchgeführt werden, die Erdung des Parabolspiegels selbst ist hingegen nicht erforderlich. Entscheidend ist in diesem Fall, dass die Satellitenschüssel so auf dem Dach installiert wird, dass sie ein Mindestabstand zum Blitzschutzsystem gewahrt ist und ein Blitzeinschlag in die Schüssel auf diese Weise verhindert wird. Beachtet man diese Hinweise zum äußeren und inneren Blitzschutz, ist der Satellitenempfang auch bei Gewitter gefahrlos möglich.